Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), eröffnete den Abend mit einer Würdigung der APW als zentrale Institution der postgraduierten Fortbildung. „Es ist ein bedeutendes Jubiläum einer Akademie, die seit 50 Jahren die zahnmedizinische Fortbildung prägt und sich kontinuierlich den Herausforderungen der modernen Zahnmedizin anpasst“, betonte Wiltfang in seiner Festansprache. Die APW wurde 1974 mit dem Ziel gegründet, wissenschaftlich fundierte Fortbildung anzubieten – ein Konzept, das sich über die Jahrzehnte als äußerst erfolgreich erwiesen hat. In seiner Rede hob Wiltfang zudem die Verdienste der bisherigen APW-Vorsitzenden hervor, darunter der scheidende Vorsitzende Dr. Dr. Markus Tröltzsch und seiner Stellvertreter Dr. Markus Bechthold und Prof. Dr. Christian Gernhardt. In seiner Rede dankte er Markus Tröltzsch für sein außergewöhnliches Engagement in den vergangenen acht Jahren, in denen er gemeinsam mit seinem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle, die schwierige Corona-Zeit erfolgreich gemeistert hat.
Digitalisierung erweitert APW-Fortbildungsangebot
Ein zentrales Thema der Feierlichkeiten war die erfolgreiche Digitalisierung des APW-Fortbildungsprogramms, die während der Corona-Pandemie vorangetrieben wurde. Was zunächst aus der Not geboren war, hat sich inzwischen als fester Bestandteil des Angebots etabliert. „Dank der Digitalisierung konnte die APW ihr Portfolio erweitern und modernen Anforderungen an Flexibilität und Nachhaltigkeit gerecht werden“, hob Prof. Dr. Gernhardt in seiner Begrüßungsansprache hervor. Online-Kurse und hybride Veranstaltungsformate haben die Reichweite der Akademie deutlich erhöht. Mit 8.850 Mitgliedern und 739 abgeschlossenen Kursserien bis heute ist die APW ein wichtiger Akteur in der zahnmedizinischen Fortbildung. Jährlich bietet sie 5.000 bis 6.000 Kursplätze an, die Zahnmediziner auf aktuellem wissenschaftlichen Stand halten.
Herausforderungen und Zukunft der zahnmedizinischen Fortbildung
Prof. Dr. Georg Meyer aus Greifswald beleuchtete in seinem Festvortrag die besonderen Herausforderungen der letzten Jahre. Während viele Wirtschaftsbereiche massiv unter der Pandemie gelitten haben, betonte er: „Die APW hat dank der Flexibilität aller Beteiligten die Pandemie unbeschadet überstanden.“
Meyer thematisierte auch die zunehmenden gesetzlichen Anforderungen, denen sich die zahnmedizinische Fortbildung heute stellen muss. Dieses Thema spiegelt sich im Tagungsmotto der DGZMK/APW-Jahrestagung 2024 wider: „Zahnmedizin 2024: Welche Qualität müssen wir uns leisten?“ Dabei wurde immer wieder deutlich, dass die Sicherung der Qualitätsstandards trotz neuer Regularien eine zentrale Aufgabe bleibt. „Wir werden im kommenden Jahr auf unserer Gemeinschaftstagung in Berlin das Thema weiter vertiefen und die berufspolitischen Herausforderungen der zahnmedizinischen Fortbildung in den Fokus rücken“, sagte Wiltfang mit Blick auf die Gemeinschaftstagung aller wissenschaftlicher zahnmedizinischer Fachgesellschaften, die vom 30.10 bis 1.11.2025 in Berlin stattfindet.
Prof. Dr. Christian Gernhardt neuer APW-Vorsitzender
Wenige Tage nach dem APW-Jubiläumsfestabend hat die Mitgliederversammlung der DGZMK am 12. September 2024 Prof. Dr. Christian Gernhardt zum neuen Vorsitzenden der APW gewählt. Er folgt auf Dr. Dr. Markus Tröltzsch, dessen Amtszeit nach acht Jahren endet. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter, Dr. Markus Bechtold, möchte Gernhardt die erfolgreiche Arbeit der APW fortführen, an aktuellen Entwicklungen orientiert auch anpassen oder ausbauen und somit sicherstellen, dass das Fortbildungsangebot auch zukünftig auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.

Rückblick auf die Entstehungsgeschichte der APW
Die APW wurde 1974 gegründet, um Zahnärztinnen und Zahnärzten eine gezielte und systematische postgraduale Fortbildung auf wissenschaftlicher Basis zu bieten. Ihr erstes Curriculum, „Allgemeine Zahnheilkunde“, legte den Grundstein für ein kontinuierliches Fortbildungsangebot, das über die Jahre stetig ausgebaut wurde. In den 1990er Jahren führte die zunehmende Spezialisierung in der Zahnmedizin zu einer Erweiterung des Angebots. Heute umfasst die APW unter anderem zahlreiche fachspezifische Curricula, die eng mit den jeweiligen wissenschaftlichen Fachgesellschaften abgestimmt sind.
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) würdigte die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) herausragende Leistungen in der Zahnmedizin. Beim Festabend am 10. September 2024 mit rund 80 geladenen Gästen, darunter auch der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr. Christoph Benz, wurde der Millerpreis, die goldene Ehrennadel der DGZMK und der Dental Education Award vergeben.
Millerpreis geht an Priv. Doz. Dr. Konstantin Scholz
Im Rahmen des Festaktes zum 50-jährigen Bestehen der APW hat DGZMK-Präsident Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang im Namen des Vorstands den Deutschen Millerpreis an Priv. Doz. Dr. Konstantin Scholz verliehen. Scholz, seit März 2024 Oberarzt an der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Millerpreis der DGZMK für seine Habilitationsschrift „Mikrobereichsanalytik und Mikromorphologie von Zahnhartsubstanzen“. Seine Habilitation erfolgte an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Universitätsklinikums in Regensburg unter Direktor Professor Dr. Wolfgang Buchalla.

Prof. Dr. Michael Walter mit Goldener Ehrennadel der DGZMK ausgezeichnet
Die DGZMK ehrte ihren früheren Präsidenten Prof. Dr. Michael Walter aus Dresden am APW-Festabend mit der Goldenen Ehrennadel. Mit dieser Auszeichnung würdigte sie sein herausragendes Engagement als Repräsentant der zahnmedizinischen Wissenschaft, insbesondere seine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Kompaktempfehlungen, die wissenschaftliche Erkenntnisse praxisnah für den Berufsalltag umsetzen.

DZZ-Jahresbestpreis geht an Autorenteam aus Göttingen
Der mit 3.000 Euro dotierte Jahresbestpreis der Deutschen Zahnärztlichen Zeitschrift (Quintessenz Verlags-GmbH) geht in diesem Jahr an das Autorenteam Priv.-Doz. Dr. Dr. Susanne Wolfer (MKG-Chirurgie Universitätsmedizin Göttingen), Dr. Leonard Mertens (niedergelassen in Bielefeld), Priv.-Doz. Dr. med. Christian Hohenstein (Interdisziplinäres Notfallzentrum der Zentralklinik Bad Berka) und Priv.-Doz. Dr. Dr. Philipp Kauffmann (MKG-Chirurgie UMG Göttingen) für ihre Publikation „Kenntnisse und Fähigkeiten von nichtärztlichem Personal im Rettungsdienst in der Behandlung von Patienten mit traumatischen Zahnverletzungen“ [1]. Sie beschreiben darin, dass die Ausbildung von Notfallsanitätern im Hinblick auf traumatische Zahnverletzungen verbessert werden sollte einschließlich des Gebrauchs einer Zahnrettungsbox.
Dental Education Award der Kurt-Kaltenbach-Stiftung verliehen
Der Dental Education Award der Kurt Kaltenbach Stiftung wird seit 2006 unter der Schirmherrschaft von DGZMK und VHZMK (Vereinigung der Hochschullehrer für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde) für herausragende Arbeiten in der universitären zahnmedizinischen Lehre vergeben. In diesem Jahr ging ein Preisgeld von 1.000 Euro an Dr. Madline Gund aus Homburg/Saar für Ihre Studie „Comparison of 3D printed patient model vs. animal cadaveric model in 2 periodontal surgery block course – what is more feasible for beginners? A 3 pilot study“. Weiterhin zeichnete DGZMK-Generalsekretärin Prof. Dr. Anne Wolowski Priv. Doz. Dr. Andreas Keßler und ZA Maximilian Dosch aus München für ihr innovatives Lehrformat „Multifarbene 3D-gedruckte Übungszähne mit Materialgradienten“ aus. Diese realitätsnahe Simulation trägt maßgeblich zur Verbesserung der zahnmedizinischen Ausbildung bei. Das Preisgeld beträgt ebenfalls 1.000 Euro.

Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. (DGZMK)
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