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Dentalforum

Dentinhypersensibilität: Linderung durch NovaMin-Technologie

In Deutschland leidet rund jede/-r dritte Erwachsene unter schmerzempfindlichen Zähnen, der sogenannten Dentinhypersensibilität [1] – und dies mit steigender Tendenz. Ursache für Dentinhypersensibilität ist freiliegendes Dentin, vor allem an den Zahnhälsen, aufgrund von Zahnfleischrückgang oder Zahnschmelzverlust. Genau dort setzt die neue NovaMin- Technologie an: die freiliegenden Dentinkanälchen werden verschlossen und der schmerzauslösende Reiz kann nicht mehr bis zum Zahnnerv vordringen [2].

Dr. Isabella Kauer
Abb. 1: Widerstandsfähigkeit der neu gebildeten Schutzschicht in vitro. Links: unbehandeltes Dentin mit freiliegenden Dentinkanälchen, Mitte: verschlossene Dentinkanälchen nach 4 Tagen 2x täglicher Anwendung einer NovaMin-Zahnpasta, rechts: Erhalt der Schutzschicht auch nach Säureangriff.
Abb. 1: Widerstandsfähigkeit der neu gebildeten Schutzschicht in vitro. Links: unbehandeltes Dentin mit freiliegenden Dentinkanälchen, Mitte: verschlossene Dentinkanälchen nach 4 Tagen 2x täglicher Anwendung einer NovaMin-Zahnpasta, rechts: Erhalt der Schutzschicht auch nach Säureangriff.
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NovaMin – mineralisierte, zahnschmelz-ähnliche Deckschicht gegen Schmerzempfindlichkeit

NovaMin ist ein in Zahnpasta hierzulande neuartiger Inhaltsstoff, der dieselben mineralischen Hauptbausteine liefert, aus denen auch die natürliche Zahnhartsubstanz besteht: Kalzium und Phosphat. Er zählt zu einer Gruppe oberflächenreaktiver Materialien, den sogenannten Biogläsern (auch bioaktive Gläser), die in den 60er Jahren ursprünglich als Knochenersatzmaterial entwickelt wurden und mittlerweile auch in der Mundgesundheit Anwendung finden. Der Namensbestandteil „Nova“ steht dabei für das Lateinische „neu“ und „Min“ als Abkürzung für Mineralien, zusammengesetzt bedeutet NovaMin also „neue Mineralien“.

In der Zahnpasta wird NovaMin durch Kontakt mit Speichel aktiviert. Dadurch verändern die NovaMin-Moleküle ihre Oberflächenladung und binden selektiv an die Kollagenfasern des freiliegenden Dentins. Dort werden Kalzium- und Phosphat-Ionen aus den NovaMin-Molekülen freigesetzt, die sich über dem Dentin und innerhalb der freiliegenden Dentinkanälchen zu einer mineralisierten zahnschmelz-ähnlichen Schutzschicht aus carboniertem Hydroxylapatit verbinden. Der Aufbau dieser Schutzschicht beginnt bereits ab der ersten Anwendung von NovaMin-Zahnpasta. Bei regelmäßiger Anwendung verhindert sie auf diese Weise die Reizweiterleitung an den Zahnnerv, die Schmerzempfindlichkeit wird klinisch bestätigt gelindert [3].

In-vitro-Studien zeigen: zahnschmelz-ähnliche Schutzschicht ist 76% härter als natürliches Dentin

Die durch NovaMin gebildete mineralisierte Schutzschicht über freiliegenden Dentinbereichen besteht zu 96% aus dem gleichen Material wie der natürliche Zahnschmelz, nämlich Kalzium und Phosphat. In-vitro-Studien belegen die Robustheit dieser zahnschmelz-ähnlichen Barriere, so hält die Schutzschicht beispielswiese Angriffen durch saure Getränke wie z.B. Cola stand [4] (Abb. 1).

Dr. Isabella Kauer
Abb. 1: Widerstandsfähigkeit der neu gebildeten Schutzschicht in vitro. Links: unbehandeltes Dentin mit freiliegenden Dentinkanälchen, Mitte: verschlossene Dentinkanälchen nach 4 Tagen 2x täglicher Anwendung einer NovaMin-Zahnpasta, rechts: Erhalt der Schutzschicht auch nach Säureangriff.

In einer weiteren Laborstudie wurde die Oberflächen-Mikrohärte der neu gebildeten Schutzschicht untersucht: sie lag 76% über der Härte des natürlichen Dentins [5]. Ein Vergleich der Dentinkanälchen-Blockade in einer dritten In-vitro-Studie zeigt zudem einen stärkeren Verschluss der Dentinkanälchen mit NovaMin-Zahnpasta als mit mehreren anderen Sensitiv-Zahnpasten, die zum Vergleich herangezogen wurden [6].

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In dieser Versuchsreihe wurde die hydraulische Leitfähigkeit von präparierten und mit den verschiedenen Zahnpasten behandelten Dentinscheiben untersucht. Je langsamer dabei die eingesetzte Flüssigkeit durch die Dentinscheiben sickerte, umso höher war die Dentin-Blockade. Nach 4-maliger Anwendung der Zahnpasta und Lagerung in künstlichem Speichel lag die Reduktion der Flussrate bei den mit NovaMin behandelten Dentinscheiben bei etwa 96% im Vergleich zu einer Reduktion von 53% bis 72% mit den anderen Zahnpflege-Produkten [6,7] (Abb. 2).

Dr. Isabella Kauer
Abb. 2: Vergleich der Durchlässigkeit des Dentins an präparierten Dentinscheiben in vitro, nach 4 Anwendungen und Lagerung in künstlichem Speichel. Höhere Werte repräsentieren eine stärkere Blockade der Dentinkanälchen.

Linderung von Schmerzempfindlichkeit klinisch betätigt

Dass die im Labor gezeigte Dentin-Blockade auch tatsächlich vor Schmerzempfindlichkeit schützt, wurde klinisch bestätigt: eingeteilt in parallele Gruppen putzten Patient/-innen mit schmerzempfindlichen Zähnen über die Dauer von 11 Wochen 2x täglich die Zähne entweder mit einer NovaMin-haltigen Zahnpasta oder einer Kontrollzahnpasta ohne NovaMin. In regelmäßigen Abständen wurde ihre Schmerzempfindlichkeit in der zahnärztlichen Praxis anhand der Schiff-Skala [8] bestimmt. Die Schiff-Skala dient zur Beurteilung der Empfindlichkeit der Zähne gegenüber Kaltluft in 4 Stufen von 0 (keine Reaktion auf den Luftreiz) bis 3 (Patient reagiert auf den Luftreiz, empfindet diesen als schmerzhaft und bittet um einen Test-Abbruch). In der Gruppe der NovaMin-Anwender/-innen zeigte sich bereits innerhalb von zwei Wochen eine deutliche Linderung der Schmerzempfindlichkeit [3] (Abb. 3).

Dr. Isabella Kauer
Abb. 3: Deutliche Verbesserung der Schmerzempfindlichkeit innerhalb von 2 Wochen, gemessen anhand der Schiff-Skala.

Fazit:

Zahnpflege-Produkte mit NovaMin-Technologie, wie Sensodyne Clinical Repair, zeigen sowohl in In-vitro-Studien wie auch in der Praxis positive Ergebnisse zur Linderung der Dentinhypersensibilität bei schmerzempfindlichen Zähnen. Bereits ab der ersten Anwendung baut NovaMin eine zahnschmelz-ähnliche Schutzschicht über den empfindlichen Zahnbereichen auf. Diese Schutzschicht wird bei jeder weiteren Anwendung gestärkt und sorgt bei regelmäßiger Anwendung zweimal täglich für eine anhaltende Schmerzliderung. Die seit Juli im Handel erhältliche Sensodyne Clinical Repair enthält neben NovaMin zusätzlich 1450ppm Natriumfluorid und schützt dadurch zusätzlich vor Karies. Das macht sie zu einer sehr guten Empfehlung für Patient/-innen mit Dentinhypersensibilität.

Autor/in

Dr. Isabella Kauer

Sources

[1] John MT et al. Eur J Oral Sci 2003;111(6): 483-491.
[2] Greenspan DC. J Clin Dent 2010; 21 (Spec Iss): 61-65.
[3] Hall C et al. J Dent 2017; 60:36-43.
[4] Earl J, et al. J Clin Dent 2011; 22 (Spec Iss):68-73.
[5] Haleon Data on File 2024; Report QDRPT-118201.
[6] Haleon Data on File 2021, Report 4-LAB-PAS-21-003, 2021
[7] Moghaddam B et al. Poster präsentiert auf der Jahreskonferenz der IADR, 21.-24. Juni 2023, Bogota.
[8] Schiff T et al. Efficacy of a dentifrice containing potassium nitrate, soluble pyrophosphate, PVM/MA copolymer, and sodium fluoride on dentinal hypersensitivity: A twelve-week clinical study. J Clin Dent 1994; 5(Sp No): 87-92.

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