Von Kronen und Brücken über Protheseneinzelzähne und Zahnsegmente bis zum kompletten Zahnkranz – die moderne Prothetik bietet zahlreiche Behandlungsansätze und hat vor allem ein Ziel: Patientinnen und Patienten das Leben zu erleichtern. Prothetik in der Zahnheilkunde stellt sowohl die Funktion als auch die Ästhetik geschädigter oder verlorener Zähne wieder her und gibt den Menschen häufig ein großes Stück Lebensqualität zurück. Entscheidend dabei ist die optimale Passform des hergestellten Werkstückes.
Insbesondere die digitalen Möglichkeiten bieten hier viel Potenzial, denn die Versorgung lässt sich bis ins kleinste Detail im Vorfeld am Computer planen und anpassen. Dies ist besonders bei komplexen und umfangreichen Restaurationen wie Teil- oder Totalprothesen ein großer Vorteil. Gleichzeitig kann die Prothese jederzeit – und viel schneller als beim klassischen Verfahren – bei Verlust oder Beschädigung reproduziert werden.
Fall und Vorgehen
Im vorliegenden Fall wird eine Totalprothese im Oberkiefer mithilfe der CAD/CAM-Technologie hergestellt. Der 1. Schritt besteht darin, die gesamte Prothese mit einer geeigneten CAD-Software zudesignen. Im 2. Schritt wird sie in Prothesenbasis und Prothesenzähne separiert.
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Alternativ lassen sich auch Fräser oder diamantierte Trennscheiben nutzen. Jetzt erfolgt die Reinigung in 2 Phasen: Zuerst wird die Prothesenbasis 3 Minuten in einem Ultraschallbad mit Isopropanol (mind. 98%) gesäubert. Danach erfolgt eine weitere Reinigung in Isopropanol für weitere 2 Minuten.
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Zwischen den beiden Lichtblitz-Einheiten wird das Objekt kurz abgekühlt und gewendet. Ein weiterer Vorteil des Druckmaterials V-Print dentbase besteht darin, dass keine Schutzgasatmosphäre für die Nachbelichtung notwendig ist.
Polieren, finalisieren – fertig
Im nächsten Schritt wird die Prothesenbasis analog zur klassischen Politur von PMMA am Poliermotor zuerst mit Bimsstein vorpoliert und anschließend auf Hochglanz poliert (Abb. 7 und 8). Alternativ kann die gesamte Politur auch in einem einzigen Arbeitsschritt nach dem Verkleben von Prothesenbasis und Prothesenzähnen erfolgen. Die Prothesenzähne werden aus CediTEC DT, einer Composite Disk mit 26% Füllstoffgehalt (CediTEC DT, VOCO), gefräst. Thorwarth
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Mit feinen kreuzverzahnten Hartmetallfräsern werden die Connectoren anschließend durchtrennt, sodass die fertig gefrästen Zähne aus der Disk entnommen werden können. Außerdem werden die Ansatzpunkte der Connectoren mit dem Hartmetallfräser verschliffen (Abb. 9 und 10). Um im Anschluss einen optimalen Verbund zwischen der Prothesenbasis und den Prothesenzähnen zu erreichen, werden alle Klebeflächen mit Aluminiumoxid (50–110 μm bei 1–2 bar) abgestrahlt. Thorwarth
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Die Prothesenbasis und die Prothesenzähne sind nun zur Befestigung vorbereitet. Zur Anwendung kommt dabei das Befestigungssystem (CediTEC Adhesive, VOCO), welches aus einem Haftvermittler und einem Kleber besteht. Beide Produkte sind kompatibel mit PMMA und Composite und lassen sich auch außerhalb des CediTEC Systems im Rahmen der digitalen Prothesenherstellung oder im Rahmen analoger Reparaturen einsetzen.
Zuerst wird der Haftvermittler (CediTEC Primer, VOCO) auf alle Klebeflächen aufgetragen (Abb. 11 und 12), bevor das selbsthärtende Befestigungsmaterial (CediTEC Adhesive, VOCO) sauber und punktgenau aus der Automix Kartusche auf die Basis appliziert wird. Nun werden die Prothesenbasis und die Prothesenzähne zusammengefügt. Eventuelle Überschüsse lassen sich nach kurzer Zeit schnell und einfach mit geeigneten Modellierinstrumenten entfernen (Abb. 13 und 14). Thorwarth
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Für die finale Hochglanzpolitur der gesamten Prothese eignet sich entweder ein Baumwollschwabbel oder wieder der Poliermotor bzw. die Poliereinheit (Abb. 16 bis 18). Das Endergebnis ist in Abbildung 19 zu begutachten. Thorwarth
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