Herr Campbell, wo sehen Sie den Hauptvorteil von DS Core für Labore?
Dentsply Sirona
Praxen können dann direkt mit Auftragsanfragen über die Plattform auf sie zukommen. Im Labor selbst gehen die angenommenen Aufträge mit allen benötigen Informationen und Daten geordnet über einen Kanal ein – es gibt keinen Mix aus WhatsApp, Fax, E-Mail und papierenem Auftragszettel.
Das macht es in der Organisation deutlich einfacher. Was wir zudem für sehr hilfreich halten, ist die Live-Chat-Funktion. So können die Behandler/-innen bei Unsicherheiten noch während der Patient in der Praxis ist kurz Rücksprache mit dem Labor halten, z.B. ob die Scandaten ausreichend sind, Abdrücke passen etc.
Finden auf diese Weise gewerbliche Labore auch einen neuen Platz im Chairside-Prozess?
Nun, die Zahntechniker sind die Experten für prothetische Fertigung. Je besser man sie einbindet, desto besser werden die Ergebnisse sein – egal ob bei Chairside-Arbeiten oder in Vorbereitung auf die klassische Zahnersatz-Herstellung im Labor. Je komplexer die Fälle sind, desto wichtiger ist ein guter und schneller Austausch mit dem oder der involvierten Zahntechniker/-in – das zeigt zumindest unsere Erfahrung.
Und je besser der Austausch zwischen Labor und Praxis funktioniert, desto effizienter und präziser können beide Seiten arbeiten. Auf der Website von Dentsply Sirona heißt es, dass DS Core dabei helfen kann, den Kundestamm zu erweitern.
Posten Praxen demnach Aufträge offen und jedes Labor kann sein Angebot abgeben?
Nein, DS Core ist eine Kommunikationsplattform und in erster Linie werden genau die Praxen und Labore darüber zusammenarbeiten, die es ohnehin bereits tun. Nur dass ihnen diese Zusammenarbeit erleichtert wird.
Selbstverständlich eröffnet die Plattform auch die Möglichkeit bei Engpässen andere Labore zu beauftragen. Doch auch dann ist davon auszugehen, dass maximal 1–2 Labore in der näheren Umgebung ausgewählt und angefragt werden. Offene Posts wären, wie Sie schon mit der Flut an Nachrichten anmerkten, auch sicher nicht zielführend für die Praxen.
Was muss ich tun, um DS Core zu implementieren?
Es muss nichts implementiert oder heruntergeladen werden. DS Core lebt in der Cloud, daher gilt es im Browser lediglich die Startseite einzugeben, sich einmal zu registrieren, die Geräte zu verbinden und los geht’s. Im Gegensatz zu Laboren, müssen Praxen sich nach der Testversion für eines von 4 Abonnements entscheiden.
Für Praxen kann DS Core als Speicherplattform für Patientenakten und Bilder genutzt werden sowie zur Nutzung von diversen Services wie z.B. den Smile Simulator dienen. Was die Updates anbelangt: Es ist nicht wie bei Hardware, die mit einer bestimmten Software zusammen funktioniert und die Funktion mit der Zeit eingeschränkt sein könnte, da nicht die entsprechenden Updates durchgeführt werden.
Als Cloud-Lösung ist DS Core per se aktuell und arbeitet für alle verwendete Hardware mit der neuesten verfügbaren Softwareversion. Es sind weder Lizenzen noch Wartung nötig. Zudem erlaubt das System, Scans in allen gängigen Formaten herunterzuladen und direkt in in-Lab CAD zu öffnen.
Interessant in Bezug auf Letzteres sind auch unsere kürzlich angekündigten erweiterten Workflow-Integrationen mit 3Shape: Diese Integrationen ermöglichen es Zahnärztinnen und Zahnärzten über DS Core und 3Shape Unite, mit einem „Praxis-Labor-Workflow“ zu arbeiten oder Design- und Fertigungsprozesse direkt in der eigenen Praxis umzusetzen.
Wie sieht es mit Datensicherheit und Disaster Recovery aus?
Die DS Cloud ist in der Google Cloud, d.h., ein hochprofessioneller Anbieter steht dahinter, der alle Regulatorien und das komplette Sicherheits-Set-up von Technik bis hin zu Personal bedient. Das Gleiche gilt auch für die Notfallwiederherstellung von Daten. Sie könnten sich auch fragen, wie sehr Sie Ihrem G-Mail-Account oder anderen Google-Diensten in Relation zu weniger bekannten Anbietern trauen.
Dentsply Sirona
Wie viele Nutzer hat DS Core eigentlich bisher?
Genaue Zahlen kann ich hierzu nicht nennen, aber wir sind sehr zufrieden, wie die Plattform wächst. Das Interessante daran ist auch, dass man gar nicht viel erklären muss, da es so einfach ist.
Eine kurze Demonstration genügt, und alles ist klar. Und nicht nur aus Anwendersicht ist DS Core sehr effektiv, sondern auch aus Anbietersicht.
Da die Plattform eine Cloud-Lösung ist, müssen auch wir Neuerungen nicht über mehrere Kanäle streuen, sondern haben einen zentralen Punkt, um diese zu implementieren. D.h. auch für uns, dass wir Kundinnen und Kunden nicht an Updates erinnern müssen, sondern ihnen diese einfach stetig bereitstellen können.
Mr. Campbell, vielen Dank für das interessante Gespräch! Möchten Sie uns noch ein paar abschließende Worte zu DS Core mit auf den Weg geben?
Wir finden es spannend, welche Möglichkeiten sich durch DS Core in der Kommunikation zwischen Labor, Praxis und auch den Patienten ergeben. Denn Kommunikation ist entscheidend. Ich denke zudem, dass die Cloud, was Datensicherung und Archivierung anbelangt, die Zukunft ist.
Allein deshalb, weil die Datenmengen immer größer werden, die Bilder immer detaillierter und somit umfangreicher. In Praxen oder Laboren über eigene Server diese Datenmengen abzudecken, wird zunehmend schwieriger werden.
Hinzu kommt, dass die entsprechende Hard- und Software professionell gewartet und gepflegt werden muss. Hier outzusourcen ist im Grunde einfach eine logische Konsequenz und eine wirtschaftlich vorteilhafte Entscheidung.
Besten Dank!
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