Herr Reil, wie sind Sie auf den Fertigungsservice „Golden Surfer“ aufmerksam geworden?
Dentsply Sirona
Welche Vorteile sehen Sie in dieser Technologie als Inhaber eines Dentallabors?
Rudolf Reil: Ich sehe viele Vorteile in dieser modernen digitalen Fertigungstechnologie. Natürlich ist die absolut präzise Herstellung von Zahnersatzversorgungen ein starkes Argument. Aber ich kann auch die Wertschöpfung in meinem Unternehmen steigern, indem ich Lagerhaltungskosten reduziere.
Die aufwendigen und zeitintensiven Produktionsabläufe – also modellieren, einbetten gießen, ausbetten oder verschleifen – werden größtenteils eingespart. Das setzt Ressourcen frei, mit denen die Kapazität und Produktivität an anderer Stelle im Labor gesteigert werden kann. In Zeiten des Fachkräftemangels bietet diese Technologie einen echten Mehrwert.
Wie haben die Mitarbeiter reagiert, die zuvor mit der analogen Gerüstherstellung betraut waren? Gab es hier auch skeptische Stimmen?
Rudolf Reil: Unsere Mitarbeiter haben überwiegend positive Erfahrungen mit der digitalen Fertigung gemacht, weil sie sich von der guten bis sehr guten Detailwiedergabe der Werkstücke und der Passgenauigkeit überzeugen konnten. Jetzt entstehen in unserem Laboralltag Freiräume für weitere Aufträge. Skeptische Stimmen gab es eher nicht, auch wenn mancher Mitarbeiter seinen Beruf gerne weiterhin analog und handwerklich ausüben möchte.
Aber da gibt es ja noch genügend Bereiche, welche aus meiner Sicht analog besser umsetzbar sind. So sehe ich das Edelmetallfräsen eher als weitere Option und Bereicherung in der Fertigung.
Sie haben sich eine „Golden Surfer“-Schauarbeit anfertigen lassen. Was war der Grund dafür und warum haben Sie sich ausgerechnet für Degunorm als Gerüstmaterial entschieden?
Rudolf Reil: Die Begutachtung und Wertschätzung durch meine Zahnarzt-Kunden sind für uns sehr bedeutsam. Dabei wird aus meiner Sicht im Rahmen einer Beratung ein physisches Werkstück deutlich besser wahrgenommen. Für die Legierung Degunorm habe ich mich entschieden, da ich diese bereits seit über 28 Jahren mit sehr guten Erfahrungen verarbeite, was wiederum ein positiver Aspekt für die zahnärztliche Beratung sein sollte. Dentsply Sirona
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Wie haben Ihre Zahnärzte auf die Schauarbeit reagiert und wie haben Sie deren Interesse für diese Fertigungsoption wecken können?
Rudolf Reil: Es gab bei den Zahnärzten vom ersten Moment an ein großes Interesse und eine sehr positive Resonanz. Meine Kunden verlassen sich auf meine Erfahrung und überlassen es meiner Entscheidung, auf welche Art und Weise ich fertige – ob analog oder digital.
Sehen Sie in der Auslagerung von einzelnen Fertigungsschritten weiteres Potenzial auch für andere zahntechnische Arbeitsschritte?
Rudolf Reil: Ja, ich sehe für die Zukunft ein deutlich ansteigendes Potenzial für weitere Netzwerkpartner und Auslagerungen von Fertigungsprozessen. Das liegt zum einen daran, dass wir einen Fachkräftemangel haben, was die Eigenanfertigung deutlich erschwert.
Zum anderen sind durch den ausgelagerten Frässervice schnellere Fertigungszeiten möglich. Wenn man sich diese Technologien ins Haus holen würde, kämen sehr hohe Investitionskosten auf das zahntechnische Labor zu.
Was wünschen Sie sich als nächsten Schritt oder zusätzliches Leistungsangebot von „Golden Surfer“?
Rudolf Reil: Aus Kundensicht würde ich mir zusätzlich ein 3D-Druck-Modell wünschen, und bei der Übersendung sollten entsprechende Kontrollstümpfe beigefügt sein.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Reil.
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