Anzeige

Event-Berichte

Weniger Bürokratie – mehr Zeit für Patienten: Zahnärzte in Nordrhein zeigen Zähne

An 16 Orten in Nordrhein informierten Zahnärztinnen und Zahnärzte am 25. September ihre Patientinnen und Patienten über die Folgen unnötiger Bürokratie und einer praxisuntauglichen Digitalisierung. Denn diese geht zu Lasten der Behandlungszeit von Patientinnen und Patienten.

Zahnärztekammer Nordrhein
Dr. Ralf Hausweiler Präsident Zahnärztekammer Nordrhein
Dr. Ralf Hausweiler Präsident Zahnärztekammer Nordrhein
Zahnärztekammer Nordrhein
Andreas Kruschwitz Vorstandsvorsitzender der KZV Nordrhein Dr. Susanne Schorr Vorsitzende der Vertreterversammlung der KZV Nordrhein Dr. Thomas Heil Vizepräsident

,,Ihr Zahnarzt hat keine Zeit für Sie – er sitzt am Schreibtisch“: Unter diesem Slogan haben heute viele Zahnärztinnen und Zahnärzte an 16 Orten in Nordrhein Patientinnen und Patienten über die Folgen von Bürokratie und mangelhafter Digitalisierung informiert.

Und diese sind gravierend: 25 Prozent der Behandlungszeit gehen durch Dokumentationspflichten und Co. inzwischen verloren1. Pro Woche bedeutet das 24 Stunden Schreibtischarbeit anstatt der Behandlung von Patientinnen und Patienten. Hochgerechnet auf ein Jahr sind es 51 Tage2. Ein Beispiel: Allein das Reinigen und Desinfizieren eines einfachen Mundspiegels umfasst sieben Verordnungen, elf DIN-Normen, 14 Arbeitsanweisungen und neun Dokumentationen.

,,Die Patientinnen und Patienten sind die Leidtragenden dieses Bürokratieirrsinns“, sagt Dr. Ralf Hausweiler, Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein, ,,denn jede Minute, die wir Zahnärzte mit Dokumentationspflichten und Verordnungen verbringen, fehlt uns für unsere Patienten.“ Andreas Kruschwitz, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein, ergänzt: ,,Die Politik muss endlich handeln! Deshalb haben wir heute gemeinsam Zähne gegen diese kranke Gesundheitspolitik gezeigt.“

Aktionsstand in direkter Nachbarschaft zu Gesundheitsminister Lauterbach

Hauptorte des Aktionstags waren Düsseldorf, Köln und Essen. Darüber hinaus gab es Aktionsstände in Bonn, Düren, Dinslaken, Duisburg, Euskirchen, Geldern, Krefeld, Mönchengladbach, Neuss, Remscheid, Velbert, Voerde und Wesel.

Zahnärztekammer Nordrhein
Zahnärztinnen und Zahnärzte im Gespräch mit Patientinnen und Patienten

In Köln befand sich der Aktionsstand, im Gegensatz zu den übrigen Orten, nicht in der Innenstadt, sondern am Wiener Platz im Stadtteil Mülheim – nicht ohne Grund: Denn dort befindet sich in direkter Nachbarschaft das Wahlkreisbüro von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. An ihm liegt es nun umzulenken und im Sinne der Patientinnen und Patienten endlich Bürokratie abzubauen. ,,Wenn die Zahnärzteschaft an 16 Orten und direkt vor der Haustür von Gesundheitsminister Lauterbach auf die Straße geht, kann der Minister dies nicht ignorieren“, so Dr. Ralf Hausweiler.

Vor Ort haben sich viele Patientinnen und Patienten über die Auswirkungen der Bürokratie auf ihre Behandlung informiert, gleichzeitig konnten sie eine an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach adressierte Postkarte unterschreiben, um ihn zum Handeln aufzufordern.

Anzeige

,,Was nicht wissenschaftlich begründet werden kann, gehört abgeschafft“, so Dr. Hausweiler. Zahnärztekammer Nordrhein und Kassenzahnärztliche Vereinigung Nordrhein fordern unter anderem eine Überprüfung bestehender Verordnungen hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit sowie eine konsequente Umsetzung einer One-in-two-out Regelung, sodass für jede neue Verordnung zwei bestehende abgeschafft werden, um endlich den Bürokratieabbau voranzutreiben.

Detaillierte Forderungen und weitere Beispiele für irrsinnige Bürokratie finden Sie im beiliegenden Hintergrundpapier:

Quelle:
Zahnärztekammer Nordrhein

Kommentare

Keine Kommentare.

Anzeige