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Studien, Projekte und Initiativen für eine bessere Zahngesundheit

Wrigley Prophylaxe Preis 2018

Der mit insgesamt 10.000 € dotierte Wrigley Prophylaxe Preis wurde am 28. September 2018 zum 24. Mal verliehen.

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Wrigley Prophylaxe Preis-Verleihung 2018: (v.l.): Dr. Peggy Herrmann (Sonderpreis, Hannover), Nina Wenzl (Mars Wrigley Confectionery, Unterhaching), Prof. Dr. Matthias Hannig (Jury, Homburg/Saar), Dr. Tina Krömer (1. Platz ÖGW, Eutin), Prof. Dr. Hendrik Meyer-Lückel (Jury, Bern), Ute Diehl (1. Platz ÖGW, Herborn), Dr. Michael Schäfer (Jury, Düsseldorf), Dipl. oec. troph. Marie-Luise Lenz-Graf (1. Platz ÖGW, Herborn), Prof. Dr. Thomas Attin (Jury, Zürich), PD Dr. Falk Schwendicke (3. Platz Wissenschaft, Berlin), Prof. Dr. Rainer Haak (Jury, Leipzig), Prof. Dr. Dirk Ziebolz und Dr. Gerhard Schmalz (1. Platz Wissenschaft, Leipzig), Prof. Dr. Joachim Klimek (Jury, Gießen), Dr. Ina M. Schüler (1. Platz Wissenschaft, Jena), Sabine Wegener (WOHP, Unterhaching). Foto: Wrigley/Falko Wübbecke
Wrigley Prophylaxe Preis-Verleihung 2018: (v.l.): Dr. Peggy Herrmann (Sonderpreis, Hannover), Nina Wenzl (Mars Wrigley Confectionery, Unterhaching), Prof. Dr. Matthias Hannig (Jury, Homburg/Saar), Dr. Tina Krömer (1. Platz ÖGW, Eutin), Prof. Dr. Hendrik Meyer-Lückel (Jury, Bern), Ute Diehl (1. Platz ÖGW, Herborn), Dr. Michael Schäfer (Jury, Düsseldorf), Dipl. oec. troph. Marie-Luise Lenz-Graf (1. Platz ÖGW, Herborn), Prof. Dr. Thomas Attin (Jury, Zürich), PD Dr. Falk Schwendicke (3. Platz Wissenschaft, Berlin), Prof. Dr. Rainer Haak (Jury, Leipzig), Prof. Dr. Dirk Ziebolz und Dr. Gerhard Schmalz (1. Platz Wissenschaft, Leipzig), Prof. Dr. Joachim Klimek (Jury, Gießen), Dr. Ina M. Schüler (1. Platz Wissenschaft, Jena), Sabine Wegener (WOHP, Unterhaching).
Die Jury vergab 2 erste Preise à 3.000 € im Bereich Wissenschaft: Prämiert wurden eine Studie aus Jena, die die Zahnputzfähigkeit von geriatrischen Patienten geprüft hat, sowie eine Studie aus Leipzig, die den Einfluss der Mundgesundheit auf die Lebensqualität von Dialysepatienten untersucht hat. Einen mit 2.000 € dotierten 3. Preis im Bereich Wissenschaft erhielt eine Berliner Arbeit, die Gründe erforschte, warum Zahnärzte weltweit auch weiterhin vor allem restaurativ therapieren, obwohl für frühe Läsionen heute non- oder mikroinvasive Techniken State of the Art sind.

Im Bereich Öffentliches Gesundheitswesen gab es 2 Sieger, die sich 2.000 € teilen: Ein Projekt aus dem hessischen Herborn zeigt den Erfolg eines zahngesunden, zuckerfreien Frühstücksangebotes für Kinder, eines aus Eutin in Schleswig-Holstein die Effektivität zahnmedizinischer Schulungen des Pflegepersonals in Altenheimen. Den mit 2.000 € dotierten Sonderpreis „Niedergelassene Praxis und gesellschaftliches Engagement“ erhält eine Initiative aus Hannover, die mit ihrem Zahnmobil Wohnungslose und von Armut betroffene Menschen zahnmedizinisch versorgt.

Schnelltest zeigt:
Welche Senioren brauchen Hilfe beim Zähneputzen?

Oft sind Zahnärzte und Geriater unsicher, welche Patienten ihre Mundhygiene noch eigenständig effektiv durchführen können. Eine praxisrelevante Validierungsstudie des Universitätsklinikums Jena hat nun gezeigt, dass ein kurzer und einfacher Test bei der Einschätzung helfen kann. Der „Geldzähltest“ prüft, ob die kognitiven, visuellen und motorischen Fähigkeiten für eine effektive Zahn- und Prothesenreinigung noch ausreichen. Dieser Test wird um den „Nackengriff“ erweitert, bei dem die Patienten zeigen, ob sie ihre Hand bis zum Nacken führen können, um die Beweglichkeit zu prüfen.

An der Studie nahmen 74 geriatrische Patienten zwischen 66 und 98 Jahren teil, von denen 66% den kombinierten Test erfolgreich meisterten. Bei diesen Patienten war die Plaqueentfernung an Zähnen und Prothesen signifikant effektiver als bei den Teilnehmern, die den Test nicht schafften. Die Sensitivität des Tests für eine unter- bzw. überdurchschnittliche Plaqueentfernung lag im hohen Bereich von 75-85%.

Handlungsbedarf:
Schlechte Mundgesundheit bei Dialysepatienten

Die Wissenschaftler des Teams um Prof. Dr. Dirk Ziebolz, Universitätsklinikum Leipzig, haben bei 190 Dialysepatienten analysiert, welchen Einfluss die Dialysedauer und die Mundgesundheit auf die Lebensqualität haben. Entgegen den Erwartungen verbesserten sich die mit der Mundgesundheit verknüpften Bereiche der Lebensqualität mit steigender Dialysedauer. Dies scheint durch eine positive Entwicklung psychosozialer Aspekte bedingt zu sein. Unabhängig von der Dialysedauer hatten die Patienten aber erhebliche Defizite in puncto Mundgesundheit: 56% der Patienten hatten mindestens eine kariöse Läsion, 88% eine mittelschwere oder schwere Parodontitis.

Frühe Läsionen:
Warum halten Zahnärzte an veralteten Therapien fest?

Non-invasive oder mikroinvasive Therapien (NI/MI) gelten heute als erste Wahl bei frühen, nicht kavitierten approximalen Läsionen. In den Praxen haben sich diese Therapien jedoch nur bedingt etabliert: Die meisten Zahnärzte weltweit behandeln auch frühe Läsionen nach wie vor restaurativ. Warum zwischen Forschung und Versorgung eine derart große Lücke klafft, untersuchte das Team von PD Dr. Falk Schwendicke, Charité, Universitätsmedizin Berlin.

Um die Ursachen für oder gegen die Anwendung von NI/MI zu identifizieren, interviewten die Wissenschaftler je 12 Zahnärzte in Deutschland und Neuseeland sowie 20 in den USA. Gründe für die Ablehnung der modernen Verfahren waren mangelnde Therapietreue der Patienten, ein hohes Kariesrisiko, finanzielle Aspekte, skeptische Kollegen, fehlende postgraduale Fortbildung und die Sorge, fortgeschrittene Läsionen nicht früher restaurativ behandelt zu haben.

Frühstückswettbewerb:
„Knackig frisch hält fit – mach mit!“

Der „Zuckerfreie Vormittag“ in Kindergärten und Schulen ist seit Jahren eine Säule im Kariesprophylaxe-Konzept des Arbeitskreises Jugendzahnpflege (AKJ) Lahn-Dill. Ute Diehl, Diplom-Oecotrophologin Marie-Luise Lenz-Graf, Dr. Carl Wleklinski und weitere Kolleginnen vom AKJ initiierten von Oktober 2013 bis März 2014 erstmals den Frühstückswettbewerb „Knackig frisch hält fit – mach mit!“ Die Idee: Schulklassen bekommen vom AKJ ein „Frühstücksposter“ zugeschickt, auf dem alle Schüler unterschreiben dürfen, die ein gesundes „zuckerfreies“ Frühstück mitbringen. In der Schule gibt es außerdem nur Wasser zu trinken. Unter den eingesandten Postern werden die Gewinner ausgelost, die eine Spende für die Klasse erhalten. Zusätzlich gibt es einen Kreativpreis, für den sich die Kinder in verschiedenen Fächern wie Kunst, Musik oder Werken längere Zeit intensiv mit dem Thema zahngesunde Ernährung beschäftigen.

Zahnpflege in Heimen:
Pflegekräfte schulen!

Die Schulung von Pflegekräften ist der entscheidende Schlüssel, um die derzeit desolate Mundgesundheit und Mundhygiene von Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen zu verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Interventionsstudie von Dr. Tina Krömer vom Fachdienst Gesundheit in Eutin.

Für die Studie wurden 141 Pflegebedürftige in 6 Einrichtungen zahnmedizinisch voruntersucht, anschließend wurde das Pflegepersonal in Theorie und Praxis geschult und 3 Monate später wurden die Untersuchungen wiederholt. Die Ergebnisse waren deutlich besser und belegen, wie effektiv und wichtig Schulungen in der Altenpflege sind.

Zahnmobil Hannover:
Hilfe mit Biss

Seit 2012 rollt ein Zahnmobil durch Hannover – ein umgebauter Rettungswagen, der auf 6 qm zu einer modernen, kleinen Zahnarztpraxis ausgebaut wurde. Damit ist ein ehrenamtlich tätiges Team aus 24 Zahnärztinnen, Zahnärzten, Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgen, 2 medizinischen Fachangestellten und 10 Fahrern regelmäßig unterwegs: Zwei- bis dreimal pro Woche fährt das Zahnmobil zu Obdachlosenunterkünften, Kontaktläden für Wohnungslose, einem Männerwohnheim, einer psychiatrischen Klinik und Flüchtlingsnotunterkünften. Bei Kindern in Flüchtlingsunterkünften kümmert sich die Initiative zudem um individualprophylaktische Maßnahmen mit einer Putzschule und der Demonstration von Mundhygienemaßnahmen. Insgesamt behandelte das Team bislang 2.700 Menschen aus 26 Nationen. 

Weitere Informationen auf:

www.zmk-aktuell.de
oder direkt über
www.wrigley-dental.de

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