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Dringender Handlungsbedarf bei Budget und Personalmangel

Das erwarten Ärzte von Gesundheitsministerin Warken

Was fordern niedergelassene Ärztinnen und Ärzte von der seit Mai amtierenden Gesundheitsministerin Nina Warken? Antworten liefert die aktuelle Fokus-Befragung der Stiftung Gesundheit, die kürzlich im Stiftungsbrief vorgestellt wurde.

Honoraranpassung etc verschiedene Sprechblasen Stiftung Gesundheit
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Die repräsentativen Ergebnisse geben einen klaren Fingerzeig für gesundheitspolitische Schwerpunkte im ambulanten Sektor.

Dringlichste Herausforderungen: Budget und Personal

Den größten Handlungsbedarf sehen die niedergelassenen Ärzte beim Budget: Mehr als 70 Prozent fordern eine spürbare Erhöhung der Mittel bzw. Entbudgetierung im ambulanten Bereich. „Wie kann es vertretbar sein, dass Ärzte nach GOÄ seit 30 Jahren keinerlei Anpassung an die Inflationsrate haben?“, fragt beispielsweise ein Arzt. Ein anderer klagt: „Ich kämpfe um meine finanzielle Existenz – ich muss Dienste machen, damit ich Löhne zahlen kann.“

BalkendiagrammStiftung Gesundheit

Das zweite große Thema ist der Mangel an medizinischem und pflegerischem Fachpersonal, den fast jeder zweite Arzt als immense Herausforderung ansieht. Auf dem dritten Platz folgen die Begrenzung von Leistungen und der Wunsch nach einer besseren Steuerung der Patientenversorgung.

„Bei diesen Kernthemen lohnt es sich, intensiv nach sinnvollen und zukunftsfähigen Lösungen zu suchen, um die mit Abstand größten Ursachen für den Frust in der Ärzteschaft zu lindern“, empfiehlt Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit.

Ärzte votieren für dauerhaftes Beratungsgremium mit Vertretern der Basis

Prof Konrad ObermannStiftung Gesundheit erstellt mit Darawrapper

Mehr als die Hälfte der niedergelassenen Ärzte spricht sich in der Befragung zudem für ein dauerhaftes Beratungsgremium für das Bundesgesundheitsministerium aus, das sich aus Vertretern aus der direkten Patientenversorgung zusammensetzt. Für Obermann sendet dieses Ergebnis ein deutliches Signal: „Wer das Gesundheitswesen zukunftsfähig gestalten will, muss denjenigen zuhören, die tagtäglich in der Versorgung stehen.“

Themenvielfalt für Tischgespräche mit der Ministerin

Zahlreiche Ärzte nutzten in der Befragung auch die Gelegenheit, frei zu formulieren, worüber sie bei einem Essen mit der Ministerin sprechen und was sie ihr raten würden. Zusätzlich zu den bereits genannten Herausforderungen kommen dort Themen wie eine Reform des Medizinstudiums, das Problem der Überalterung und die Abwanderung des medizinischen Nachwuchses in andere Länder zur Sprache.

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In den Antworten finde sich eine Fülle an sorgfältigen Beobachtungen, konstruktiven Verbesserungsvorschlägen und gesellschaftlichen Denkanstößen, konstatiert Obermann: „Ministerin Warken wäre gut beraten, die Kompetenz, Diskussionsbereitschaft und Erfahrung der Niedergelassenen zu nutzen, um den weiteren Weg gemeinsam zu gestalten – das wäre eine wertvolle Bereicherung im gesundheitspolitischen Diskurs.“


Über die Ad-hoc-Befragungsreihe „Im Fokus“ 

Seit Anfang 2022 befragt die Stiftung Gesundheit einmal im Quartal die Leistungserbringer in der ambulanten Versorgung – je nach Thema ärztliche und/oder nichtärztliche – zu einem aktuellen Fokusthema. An der Befragung im 3. Quartal 2025 nahmen 449 Ärzte teil.

Über die Stiftung Gesundheit

„Wissen ist die beste Medizin“ – dafür steht die Stiftung Gesundheit. Seit fast 30 Jahren setzt sie sich für Transparenz, Verständlichkeit und Orientierung im Gesundheitswesen ein. Neben Analysen und Studien zur Versorgungslandschaft betreibt die Stiftung Gesundheit die Arzt-Auskunft, die auf dem Strukturverzeichnis der Versorgung basiert und Patienten bei der Suche nach passenden Ärzten und Heilberuflern unterstützt. Außerdem verleiht sie jährlich den Publizistik-Preis für herausragende Beiträge zu Gesundheitsthemen. Weitere Informationen im Stiftungsbrief.

Quelle:
STIFTUNG GESUNDHEIT

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