Bitte loggen Sie sich ein um weiterzulesen
Neu hier?
Jetzt kostenlos unbegrenzten Zugang zu exklusiven Inhalten und Funktionen erhalten.
Kostenlos registrierenoder
Hier taucht man tief ein in die Welt der Schokolade. In einem Kasten wird durch einen Schieber die dickflüssige, erwärmte Schokoladenmasse ununterbrochen hin- und hergeschoben – es ist das so genannte „Conchieren“. Rudolf Lindt soll es durch Zufall erfunden haben, und genau darin liegt das Geheimnis der auf der Zunge zart schmelzenden Schokolade.

Der Clou aber ist: Für 12 SFr kann sich jeder Besucher selbst seine Tafel Schokolade aus allen möglichen Zutaten zusammenstellen. Wenige Bahnstationen weiter ist man in Luzern. Hier ist unser Ziel – unweit der von zwei mittelalterlichen Holzbrücken überspannten Reuss – das traditionsreiche Hotel „Wilden Mann“. Die 1517 erstmals erwähnte Gaststube zum „Wilden Mann“ wurde bald ergänzt durch Unterkünfte für Reisende. In der Trinkstube des Gasthauses genoss man bereits um 1800 kostbare Trinkschokolade. Der hohe Preis war darauf zurückzuführen, dass der Kakao nur von der benachbarten Apotheke bezogen werden konnte. Schon im 19. Jahrhundert zählte der „Wilden Mann“ zu den führenden Hotels Luzerns, in dem Reisende aus aller Welt logierten, die auch gutes Essen zu genießen wussten. Dank begnadeter Architekten ist das heute zur „Romantik“-Gruppe gehörende, aus sieben Gebäuden mit 48 Zimmern und Suiten komponierte Hotel ein Kleinod, das Seinesgleichen sucht. Nicht zuletzt auch wegen der vorzüglichen Küche der urgemütliche „Burgerstube“ (14 Gault-Millau-Punkte), deren Wände Wappen alter Luzerner Familien schmücken.


Charmante Behaglichkeit
Am Abend genießen wir dort die für Luzern berühmte „Chügelipastete“. Man kann sie nicht beschreiben – man muss sie genüsslich über die Zunge gleiten lassen. Dazu wird uns vom exzellenten Kellner (aus Köln) ein vorzüglicher Blauburgunder der Region empfohlen. Es herrscht eine anheimelnde Atmosphäre in dem holzgetäfelten Raum mit Malereien an den mächtigen Deckenbalken. Wir sitzen gemütlich am Kachelofen, der allerdings nur noch Fassade ist. Nach dem vorzüglichen Mahl fahren wir mit dem Fahrstuhl, der im Abzugsschacht des ehemaligen Kachelofens Platz gefunden hat, in die 3. Etage und haben eine himmlische Nachtruhe in unserem wunderschönen, heimeligen Zimmer. Zum Frühstück am nächsten Morgen gelangen wir über die hübsch geschwungenen Treppen. Auf den Fluren jeder Etage überraschen wertvolle alte Möbel, Kunstgegenstände und Bilder aus alten Zeiten.
Alles strahlt eine charmante Behaglichkeit aus. Beim reichhaltigen Frühstück haben wir unsere Freude an dem großen Bild an der Wand vom „Wilden Mann“, der mit dekorativem Lendenschurz einen ausgerissenen Baumstamm schwingend breitbeinig über der Reuss steht, die Stadt Luzern und ihre Bewohner beschützend. Im benachbarten Natur-Museum kann man tatsächlich drei große Knochen bestaunen, die vor 400 Jahren im nahen Ort Reiden gefunden und als jene eines riesenhaften „wilden Mannes“ gedeutet wurden. (Sie gehörten vermutlich zu einem Mammut. Doch das bleibt unter uns …)
Für heute hat die reizende Rezeptionistin uns einen Termin bei „Max Chocolatier“, dem vielleicht kleinsten privaten Pralinenhersteller der Schweiz, für eine Verkostung gebucht. Konzentriert versuchen wir herauszuschmecken, was für raffinierte Gewürz- oder Fruchtkomponenten enthalten sind. Wir schmecken Granatapfel, Minze, Kiwi, aber auch Salbei.
Das Geheimnis
Das Geheimnis: Täglich wird in kleinen Mengen tagesaktuell eine neue Komposition hergestellt. Jeder Kunde kann für sich sogar eigene Kreationen bestellen. Zur „Entsüßung“ gönnen wir uns einen Lunch im „Wilden Mann“. Danach schauen wir gleich um die Ecke im kleinen Laden „au Cachet“ vorbei und staunen über 75 verschiedene Pralinen- und Schokoladenherrlichkeiten.
Seit 42 Jahren bestellt Susanne Moser jede Woche frische Pralinen ihrer Schweizer Lieblingslieferanten. Später laufen wir am Nordufer des Vierwaldstätter Sees entlang zum berühmten „Schweizer Verkehrshaus“. Uns interessiert die Abteilung „Chocolate Adventure“.


Wir steigen in eine Art Gondel und – ähnlich wie in einer Geisterbahn – verschwinden wir im Dunkeln. Voll tauchen wir ein in die Welt der Schokolade, fahren mitten durch Kakaoplantagen, sehen beim Pflücken und Trocknen der Schoten sowie deren Transport nach Europa zu. Am Ende wird gezeigt, wie die erste Tafel Schokolade entstand. Zucker und kondensierte Milch wurde dem Kakaopulver zugegeben.
Die erste Schweizer Schokoladenfabrik gründete 1819 François-Louis Cailler in Vevey. Uns wird außerdem erzählt, dass bei den Maya und Azteken Xocolatl ein bitteres Kultgetränk war und dass Christoph Columbus von seinen grausamen Eroberungszügen außer Sklaven auch die Kakaobohne nach Europa brachte. Noch nicht genug der Schokolade fahren wir am nächsten Tag mit dem Zug nach Basel.
Stadtführerin Stephanie erzählt uns viel über Schokolade.
Edle Pralinees können wir später in der ältesten Confiserie der Schweiz am Marktplatz gegenüber dem Rathaus kaufen. „Confisserie Schiesser – seit 1870“ steht über dem fast unscheinbaren Schaufenster voller Leckereien. Im Teesalon genießen wir die berühmten Tortenkreationen mit Blick auf das majestätische Rathaus.
Wohlfühl-Zuhause
Zurück in Luzern in unserem edlen Wohlfühl-Zuhause beim „Wilden Mann“ bitten wir abschließend um eine Hotelführung. Es lohnt sich sehr. Denn jedes der 48 Zimmer und Suiten ist behaglich und architektonisch völlig individuell gestaltet. Voller wunderbarer Impressionen und mit großem Wissen über Schokolade, die Herkunft der Bohne, die in der Schote direkt am Stamm wächst sowie deren Verwandlung in Trinkschokolade, feinste Tafeln und Pralinen, kehren wir mit schweren Taschen zurück nach Deutschland.
Gewinnspielfrage |
Wo ist der Fahrstuhl des Hotels „Wilden Mann“ installiert? Gewinn: 2 Nächte für 2 Personen im DZ mit Frühstück Die richtige Antwort senden Sie per Mail mit dem Stichwort „Gewinnspiel: Schoggireise“ an die redaktion-dentalwelt@spitta.de bis zum 02.09.2024. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Personen, die in der Dentalbranche tätig sind. |
Informationen |
Allgemein über die Schweiz: www.myswitzerland.com; Luzern: www.luzern.com; Basel: www.basel.com Aeschbach Chocolatier AG: www.aeschbach-chocolatier.ch Max Chocolatier Luzern: www.maxchocolatier.com „Swiss Chocolate Adventure“: Pralinenladen „au cachet“, Pfistergasse 15; Verkehrshaus der Schweiz, Haldenstr. 44, CH-6006 Luzern. www.confiserie-schiesser.ch. Hotel Wilden Mann: Bahnhofstraße 30, 6003 Luzern; Telefon +41 41 210 16 66, Fax +41 41 210 16 29. mail@wilden-mann.ch; www.wilden-mann.ch |
Keine Kommentare.