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Reise

Von Basel nach Amsterdam mit der MS Rhein Melodie

Mit einem flotten Auto sind die etwa 750 Straßenkilometer von Basel nach Amsterdam locker an einem Tag zu schaffen. Doch diesen Ehrgeiz haben wir nicht – im Gegenteil.

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Die Rhein Melodie auf ihrer Fahrt von Basel nach Köln liegt in Koblenz am Kai.
Die Rhein Melodie auf ihrer Fahrt von Basel nach Köln liegt in Koblenz am Kai.
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Mit der schönen „MS Rhein Melodie“ von „nicko cruises Schiffsreisen“ nehmen wir uns dafür rheinabwärts gemütliche fünf Tage Zeit und genießen die interessanten Stopps in den schönsten Städten und die ausgiebige Zeit in Amsterdam. Von dort geht es dann über die Stadt Nijmegen wieder zurück nach Köln.

Basel – die Reise beginnt

Bevor die über 160 Passagiere an Bord gehen, spendiert „nicko cruises Schiffsreisen“ den per Zug angereisten Gästen ab Bahnhof Basel eine Stadtrundfahrt mit Besichtigung der Schweizer Stadt am Rhein.
An Bord der „Rhein Melodie“, beziehen wir unsere schöne, helle Kabine mit breitem, deckenhohem Panoramafenster, die unsere Erwartungen weit übertrifft. Im großen, verglasten Salon erwartet uns – nomen est omen – Kreuzfahrtleiter Ferdinand Selig.

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Eine der schönen Kabinen mit deckenhohem Panoramafenster.

Die Informationen über unsere bevorstehende Kreuzfahrt sind mit Humor gewürzt. Das setzt sich fort in den täglichern Ansagen durch Lautsprecher, die er zum Beispiel nicht mit dem üblichen Gong beginnt, sondern mit einem intonierten Vierklang: „TAM-TAM-TAM-TAM“. Auch Kapitän Wolfgang Faas stellt seine Offiziere mit kleinen Scherzen vor – wenn auch ohne „TAM-TAM“. Das lockert beim anschließenden Sektempfang die Atmosphäre angenehm auf. Inzwischen hat die „Rhein Melodie“ längst abgelegt. Wir nähern uns der ersten der insgesamt zehn Schleusen. Voller Spannung verfolgen wir das Absenken des Schiffes. Das Schleusentor wird hinaufgefahren und weiter geht es flussabwärts.

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Die Lobby mit Blick ins Restaurant und Treppenaufgang zum Salon.

Das erste Dinner an Sechser-Tischen ist sehr harmonisch, das Essen fantastisch. Bestens werden wir umsorgt vom sehr aufmerksamen, immer zu kleinen Scherzen aufgelegten Ali aus Kairo. Danach nehmen wir einen Drink an der Bar, wo Barkeeper Elsayed jeden Wunsch erfüllt. Keine Frage, dass die Nachtruhe himmlisch ist, während die „Rhein Melodie“ zunächst bis Kehl schwimmt.

Straßburg, Speyer, Rüdesheim – es bleibt spannend

Am nächsten Morgen bildet nach einem üppigen Frühstück die Besichtigung Straßburgs das erste Highlight. Per Bus vorbei am internationalen „Flaggenwald“ der 46 Mitgliedsstaaten des Europarates erkunden wir, informativ geführt, die mittelalterliche Stadt mit typisch französischem Flair. Praktisch ist das Audiosystem, das jedem Gast bei Beginn der Fahrt auf dem Schiff ausgehändigt wird. So muss man bei den Führungen nicht am Reiseleiter „kleben“. Am Nachmittag begeistert uns der Busausflug ins Elsass. Zauberhaft ist diese hügelige Weinlandschaft besonders im Herbst! Der Fahrer ist ein wahrer Artist.
Geschickt manövriert er seinen Bus ohne Schrammen durch enge mittelalterliche Dörfer und schmalste Stadttore. Bei einem Winzer sind wir zur Weinprobe eingeladen.

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Ein Juwel zwischen rotgoldener Wolkendecke und rotgoldenem Rhein.

Letztes Highlight ist der Spaziergang durch das mittelalterliche Obernai, in dem unwiderstehliche Konditoreien locken. Als wir zurückkommen, liegt die „Rhein Melodie“ wie ein Juwel zwischen rotgoldener Wolkendecke und rotgoldenem Rhein. Trotz dichten Nebels brechen wir am nächsten Morgen zur Stadtbesichtigung nach Speyer auf. Zwar können wir den Dom nur ahnen und auch das Innere bleibt uns wegen des Gottesdienstes verwehrt. Doch durchstreiften wir die hübschen Gassen der Altstadt. Der Nebel weicht, als uns die Stadtführerin die Ruine des Gebäudes zeigt, in dem 1529 Fürsten und Reichsstädte gegen den Vollzug der Reichsacht gegen Martin Luther Protest einlegten. Seitdem, so sagt sie, würden die Anhänger der Reformation „Protestanten“ genannt! Immer wieder stellen wir fest, wie sehr Reisen doch bildet.

Allmählich „lichtet“ sich auch die Zusammensetzung der Gäste an Bord. Mehrere junge Frauen und Männer im kleinen Freundeskreis reisen gemeinsam. Das ist relativ neu. Jüngster Gast aber ist die fünfjährige, immer entzückend wie eine Prinzessin gekleidete Alexandrina, die mit Papi und Omi aus Kanada angereist ist.

Sie wollen auf diese bequeme Weise „Deutschlands schönste Seite“ kennenlernen und sind begeistert von den mittelalterlichen Städten. „Sie strahlen eine Seele aus, die wir in Kanada und den USA nicht kennen!“ Auch vier junge Vietnamesen sind an Bord, die Europa bereisen. Trotz der vielen Gäste herrscht eine angenehme, fast familiäre Atmosphäre, wozu nicht zuletzt Kreuzfahrtleiter Ferdinand Selig beiträgt.
Am Abend sind wir in Rüdesheim mit der berühmten Drosselgasse. Zauberhaft sind die alten, von Weinreben umrankten Fachwerkhäuser. Mit dem lustigen „Winzerexpress“ fahren wir zu „Siegfried’s Musikkabinett“.

Über 400 selbstspielende Musikinstrumente – von der wandgroßen Orgel bis zur Spieldose – sind zu bestaunen, einige werden vorgeführt. Nachtschwärmer haben in Rüdesheim Zeit die Weinlokale zu testen – bis morgens 8.45 Uhr! An Bord aber können wir jeden Abend bis 22 Uhr den Rhythmen des Bordmusikers lauschen und dazu das Tanzbein schwingen.

Koblenz, Köln, Amsterdam – der Weg ist das Ziel

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Herrlich ist der Blick vom Sonnendeck des Schiffes. Hier zusehen: die Pfalzer Weinberge bei Kaub.

Gut kann man sich während der Fahrt in die gemütliche Bibliothek am Heck zurückziehen oder auch von der Kabine aus die vorbeiziehende Landschaft betrachten. Den besten Blick hat man natürlich vom großen Sonnendeck aus, wo – teils windgeschützt – bequeme Deckstühle bereitstehen.
Zwischen Rüdesheim und Koblenz zählt Ferdinand Selig die Namen der vielen Burgen auf. An den Hängen leuchten jetzt im Oktober die Weinberge. Als wir uns endlich dem berühmten Felsen der Loreley nähern, ertönt natürlich aus den Bordlautsprechern „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“. Unser Kapitän aber hat sich im Griff – er lässt sich nicht ablenken durch die Dame „hoch oben“, die unermüdlich ihr goldenes Haar kämmt.

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Unbeschadet passieren wir den gefährlichen Felsen und legen mittags pünktlich in Koblenz an. Kurzweilig ist die kompetente Führung durch die Stadt bis zum „Deutschen Eck“, wo Kaiser Wilhelm I. hoch zu Ross über die Mündung der Mosel in den Rhein wacht. Höhepunkt aber ist die Fahrt per Gondel zur Burg hinauf mit herrlichem Blick über Koblenz.

Zurück in unserer Kabine liegt von dem immer fröhliche Steward Hiko aus Alanya wieder eine selbstgemachte Überraschung auf unsrem Kopfkissen bereit. Er ist es auch, der am heiteren Crew-Abend die tollsten Zaubertricks vorführt. Es ist uns ohnehin ein Rätsel, wie nach etwa sieben Monaten ununterbrochener Arbeit die Männer und Frauen an Bord, die uns die Reise so bequem und unvergesslich machen, immer noch fröhlich und liebenswürdig sind. Mit einem guten Trinkgeld kann man sich immerhin erkenntlich zeigen.

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Der gefährliche Felsen der Loreley.

In Köln liegt die RHEIN MELODIE nur 15 Fußminuten vom Dom entfernt an der Promenade. So beginnt die Stadtführung gleich am Schiff. Wir erfahren viel von „Tünnes und Scheel“, den zwei legendären Kölner Ulk-Figuren, wie es zu dem berühmten „Kölnisch Wasser 4711“ kam und durchstreifen dabei die interessante Altstadt. Reichlich Zeit haben wir im Dom.

Die Führung endet in einer typischen Kneipe, in der jedem vom „Köbes“ ein echtes „Kölsch“ serviert wird. Bei Kaffee und göttlichem Kuchen, mit dem die Patissière Charmine die Gäste jeden Nachmittag überrascht, vergeht die Zeit bis Amsterdam. Eine Dame begeistert uns mit ihrer Erzählung über die berühmte Tulpenblüte im Frühjahr. Es muss märchenhaft sein. Etwas ganz Besonderes aber ist zu jeder Jahreszeit die Grachtenfahrt, die wir am nächsten Tag machen.

Beeindruckend sind die schmalen, mehrstöckigen Handelshäuser mit je einer Luke im Giebel, um einst die Schiffe bequem ent- und beladen zu können. Gut aber, dass wir auf dem Wasser nicht mit den unglaublich vielen Fahrrädern in Konflikt geraten. Eine der berühmten Windmühlen sehen wir beim Busausflug am Nachmittag nach Marken und Volendam. Anheimelnd wirken die Holz- und Backsteinhäuser in den gepflegten, mit Blumen geschmückten kleinen Orten am Ufer der ehemaligen Binnen-Zuidersee. Fast kann man die vielen so unterschiedlichen Eindrücke dieser faszinierenden Flussreise durch drei Länder nicht verarbeiten.

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Patissière Charmine mit einer ihrer verführerischen Tortenkreationen.

Eigentlich müsste man sie jetzt noch einmal „rückwärts“ machen. Zum Teil tun wir das, denn wir fahren wieder stromaufwärts zunächst bis Nijmegen, einer überraschend interessanten, lebendigen Stadt, die im Zweiten Weltkrieg arg gelitten hat. Der letzte Holländische Käse wird eingekauft. Als wir bei der Weiterfahrt das ehemaligen Kernkraftwerk Kalkar, auch als „Schneller Brüter“ bekannt, passieren, sagt Ferdinand Selig: „Heute strahlen hier nur noch Kinderaugen“. Denn das Gelände wurde in einen Vergnügungspark umgewandelt.

Der Abschiedsempfang mit Sekt und das folgende Gala-Abendessen sind letzter Höhepunkt dieser interessanten Rhein-Reise. „War das wirklich nur eine Woche?“ fragen wir uns. So viel haben wir auf bequeme Weise gesehen und erlebt auf unserem schwimmenden „Zuhause“, der schönen RHEIN MELODIE mit der fantastischen Crew aus vielen Ländern.

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Tulpen gibt es in Amsterdam zu jeder Jahreszeit – und seien sie auch aus Plastik.
Informationen

Kreuzfahrtgesellschaft nicko cruises Schiffsreisen GmbH, Mittlerer Pfad 2, 70499 Stuttgart, Tel: 0711 24 89 80 0. www.nicko-cruises.de; https://www.nicko-cruises.de/reise/tul-rml.

MS RHEIN MELODIE: 132 m lang, 11,4 m breit, Tiefgang 2 m. Sie bietet komfortablen Platz für maximal 196 Passagiere in 99 Kabinen.

40-Frau/Mann-Besatzung. 18 Flussschiffe und das Hochseeschiff Vasco da Gama gehören zur Flotte von nicko cruises.

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