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Dentalforum

Die minimalinvasive Methodik der Implantation (MIMI) in unserer Praxis

Implantationen und deren anschließende Versorgungen sind in einer modernen Zahnarztpraxis mittlerweile unerlässlich. Klassische Implantationsverfahren (KIV) mit Mukoperiostlappenbildung und „aktiver Freilegung“ in der prothetischen Phase sind invasiv, erfordern mehrere chirurgische Schritte, dauern längere Zeit und sind mit einem erhöhten Schmerz- und Komplikationsrisiko verbunden. Daher wenden wir in unserer Praxis das MIMI-Verfahren an.

Fixierung der in Fall 2 beschriebenen Totalprothese durch vier einteilige Champions (Titan Grad 4 ohne Aluminium). Dr. Hofinger & Champions-Implants
Fixierung der in Fall 2 beschriebenen Totalprothese durch vier einteilige Champions (Titan Grad 4 ohne Aluminium).
Fixierung der in Fall 2 beschriebenen Totalprothese durch vier einteilige Champions (Titan Grad 4 ohne Aluminium).
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Die minimalinvasive Methodik der Implantation (MIMI) stellt ein seit 30 Jahren bewährtes Verfahren in der Implantologie dar, das signifikante Vorteile in Bezug auf Operationseffizienz und postoperative Genesung bietet. Auch sind im Standardfall keine 3D-DVT-Aufnahme und Bohr- oder „Full-guided“-Schablonen notwendig. In nur einer kurzen Behandlungszeit von ca. 20 bis 35 Minuten inklusive örtlicher Infiltrationsanästhesie wird das Implantat „sanft und unblutig“ bei nur minimaler Weich- und Hartgewebeverletzung eingebracht. Durch die bewusste Vermeidung der Periostlösung wird das Knochengewebe geschont und auch die langfristige Knochenernährung gesichert, was einen Knochenabbau verhindert und eine schnellere Genesung unterstützt.

Die Tatsache, dass man beim patentiert-zweiteiligen Champions (R)Evolution Implantat mit bakteriendichtem Innenkonus mit integriertem Hexadapter zugleich den Gingivaformer, als scanbares Abformungstool und die Abutment-Halteschraube mit inseriert, macht das Champions System für MIMI ideal konzipiert. Überdies kann man mit Leichtigkeit ein Emergenzprofil innerhalb einer Woche kreieren. Dazu werden einfach sechs verschiedene PEEK-Gingiva-Clix über den Shuttle gesteckt (Abb. 1).

Abb. 1: Das Champions (R)Evolution Implantat wird mit bakteriendichtem Innenkonus mit integriertem Hexadapter und Abutment-Halteschraube inseriert.Dr. Hofinger & Champions-Implants
Abb. 1: Das Champions (R)Evolution Implantat wird mit bakteriendichtem Innenkonus mit integriertem Hexadapter und Abutment-Halteschraube inseriert.

Fallbeispiele

Fall 1

Sofortimplantate gehören dank MIMI inzwischen zum täglichen Prozedere in meinen Praxen: Nach schonender Extraktion des Zahnes 36 wurde in diesem Fall ein zweiteiliges Champions (R)Evolution Implantat (Länge: 10 mm, Durchmesser: 4 mm) inseriert. Parallel erfolgte die Aufbereitung des Zahnes 36 im Smart Grinder-Verfahren (Kometabio), da das Zahnmaterial mehr Knochenwachstumsfaktoren (BMPs) als der Knochen selbst aufweist. Das so gewonnene autologe Material wird direkt nach der Rö2-Implantationskontrolle krestal in die Restalveole platziert und mit einem BloodStop-Pflaster gesichert. Durch das „Pflaster“, welches sich bereits nach drei Minuten zu einem klebrigen, transparenten Gel verwandelt und nach 48 Stunden vollständig resorbiert, entfällt eine Naht. Die Kronen werden bei solchen „Sofis“ nach ca. vier Monaten eingegliedert (Abb. 2).

Abb. 2: Das Champions (R)Evolution Implantat wird mit bakteriendichtem Innenkonus mit integriertem Hexadapter und Abutment-Halteschraube inseriert.Dr. Hofinger & Champions-Implants
Abb. 2: Das Champions (R)Evolution Implantat wird mit bakteriendichtem Innenkonus mit integriertem Hexadapter und Abutment-Halteschraube inseriert.

Fall 2

Zur Fixierung einer unteren Totalprothese wurden innerhalb von 75 Minuten vier Implantate interforaminal mit MIMI und einteiligen Kugelkopf-Champions inkorporiert und die MMT-Matrizen in Sofortbelastung in die Prothese eingearbeitet (Abb. 3).

Abb. 3: Fixierung der in Fall 2 beschriebenen Totalprothese durch vier einteilige Champions (Titan Grad 4 ohne Aluminium).Dr. Hofinger & Champions-Implants
Abb. 3: Fixierung der in Fall 2 beschriebenen Totalprothese durch vier einteilige Champions (Titan Grad 4 ohne Aluminium).

Fall 3

Abb. 4: Implantation mit internem, direktem Sinuslift im MIMI-VI-Verfahren, entsprechend der Falldarstellung 3Dr. Hofinger & Champions-Implants
Abb. 4: Implantation mit internem, direktem Sinuslift im MIMI-VI-Verfahren, entsprechend der Falldarstellung 3

Auch interne, direkte Sinuslifte (IDS) sind mit MIMI problemlos möglich. Mit konischen Dreikantbohrern und inzwischen fast nur noch „digital“ wird die Gegenkortikalis des Kieferhöhlenbodens „aufgespürt“ und mit abgeflachten WS-Condensern mit 30 U/Min. und 30 bis 40 Ncm eröffnet, um die Schneidersche Membran bis zu 5 mm unkompliziert mit Knochenersatzmaterial (Smart Grinder oder Ethoss) anzuheben. Diese MIMI-VI-Implantation kann man simultan mit dem IDS durchführen, wenn mindestens 3 mm Restknochenhöhe vorhanden ist. Dabei sollte man allerdings nicht, wie sonst empfohlen, 1 bis 2 mm subkrestal implantieren, sondern äquikrestal, d.h. auf „Bone-Level“, damit das Mikrogewinde des Champions voll in der Restknochenhöhe gefasst ist. Auch in IDS-Fällen warten wir mindestens vier Monate bis zum Einsetzen der Krone (Abb. 4).

Fazit

Durch die Reduktion der Anzahl der erforderlichen Sitzungen von fünf (KIV) auf zwei (MIMI), die Verkürzung der Gesamtdauer (von ca. 180 auf ca. 60 Min.) inklusive des Einsetzens des Zahnersatzes sowie die Vermeidung der Verschraubung im Implantatkörper hat das MIMI-Verfahren für uns die Implantologie grundlegend und positiv revolutioniert (Abb. 5).

Abb. 5: Im MIMI-Workflow werden Patient/-innen in nur zwei ca. 30-minütigen Behandlungen versorgt.Dr. Hofinger & Champions-Implants
Abb. 5: Im MIMI-Workflow werden Patient/-innen in nur zwei ca. 30-minütigen Behandlungen versorgt.

Das MIMI-Potenzial in unserer Zahnarztpraxis ist gewaltig: Im Low-Speed (nur 30 bis 70 U/Min. in der Spongiosa), mit der kostenlosen CNIP-Navigation und Champions/Position Guides, mithilfe konischer Dreikant- und spezieller Zylinderbohrer mit „krestaler Entlastung“ im „harten Knochen“ sowie patentierter WS-Condenser (WS: grünes Winkelstück) im „weichen Knochen“, bei Sofortimplantaten (MIMI-0), bei lappenloser Distraktion schmaler Kiefer (MIMI-II) und bei IDS-Sinusliften (MIMI-VI) kann eine Einbehandler-Zahnarztpraxis durchschnittlich 250 bis 750 Implantate im Jahr setzen, inklusive deren ZE-Versorgungen. Für die Herstellung vieler verschraubter Restaurationen verwenden wir zudem Multi-Unit Abutments. Die relative Schnelligkeit des MIMI-Verfahrens, der raschen Heilungszeit und der Minderung des Schmerz- und Komplikationsrisikos begeistert auch unsere Patienten/-innen und ist nicht zuletzt aus betriebswirtschaftlicher Sicht rentabel.  

Aktuelle Forschungsarbeiten und wissenschaftliche Langzeitstudien belegen die langfristige Wirksamkeit und das Sicherheitsspektrum der MIMI-Technik*. MIMI unterliegt keiner medizinischen, implantologischen und zahntechnischen Indikationseinschränkung und gewann 2013 den Sensus Award als „Beste Innovation in der Medizin“. Die Future Dental Academy (unter future-dental-academy.com) bietet Kurse an, in denen man selbst die Kavitäten aufbereitet, Implantate inseriert und vollumfänglich alle „Tricks & Kniffe“ rund um das MIMI-Verfahren erlernt.

* Quelle: https://champions-implants.com/de/media/studien / 2022_study_28_2a13aa8798.pdf

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