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Orale Piercings – ein unterschätzter Risikofaktor für die parodontale Gesundheit

Orale Piercings zeichnen sich durch eine große Varianz an Formen und Materialien aus. Sie erfreuen sich offenbar zu¬nehmender Beliebtheit. Den Trägerinnen und Trägern ist aber oft nicht bewusst, welchen Risiken sie sich während des Eingriffs und der folgenden Piercing-Tragezeit tatsächlich aussetzen. Es sind mittlerweile zahlreiche Komplikationen in medizinischen wissenschaftlichen Datenbanken in Form eindrücklicher Fallbeschreibungen und auch systematischer Übersichten dokumentiert. Auch hinsichtlich der destruktiven Effekte oraler Piercings auf die parodontalen Strukturen existiert nun eine gute wissenschaftliche Beweislage. Demnach stellen insbesondere Zungenpiercings eine Gefahr für die sensiblen Strukturen des Zahnhalteapparates dar. Die Symptome reichen hier von einer Blutungsneigung, erhöhten lokalen Sondierungstiefen und gingivalen Rezessionen bis hin zu fortgeschrittenem Attachmentverlust. Die hier vor¬liegende Arbeit versteht sich als eine kurze Übersicht über die Problematik und soll der Sensibilisierung zahnärztlich tätiger Kolleginnen und Kollegen dienen. Die beste Therapie Piercing-assoziierter Komplikationen besteht neben Aufklärung und Prävention in der Aufforderung, das orale Piercing zu entfernen.

Hände in rosa Medizinhandschuhen halten viele Piercings Rakursstudio/AdobeStock
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Piercings sind keine neue Modeerschei­nung – aber wie jeder Trend – Geschmacks­sache. Was für den einen chic, ist für die andere unzumutbar. Sie scheinen sich aber zunehmender Beliebtheit zu erfreuen und sind mittlerweile – entgegen früherer Zei­ten – auch in breiten (und höheren) Ge­sellschaftsschichten unterschiedlicher Kul­turen und Ethnien anzutreffen. Es handelt sich hierbei um eine spezielle Form im weiten Feld der Körperkunst oder Körpermodifikationen, englisch body art/modi­fications. Unter „Piercing“ versteht man das gezielte Durchstoßen bzw. Durch­brechen von Körperpartien, insbesondere von Haut, Schleimhaut, Fett- und Knor­pelgewebe, zur Anbringung von Schmuck. Der Schmuck selbst wird dabei ebenfalls als „Piercing“ bezeichnet [3].

Piercings wer­den in sicht- oder nicht ohne Weiteres sichtbaren Bereichen angebracht. Dazu zählen einerseits der Kopf- oder Rumpfbereich, aber auch die Mundhöhle oder die männlichen sowie auch die weiblichen Genitalien. Zahlreiche Materialien, wie die Edelmetalle Gold, Silber, Palladium, aber auch Plastik, Glas, Horn, Holz sowie Knochen finden hierzu Verwendung. Diese wiederum zeichnen sich durch eine breite Palette unterschiedlicher Formen und/oder Verschlussvarianten aus. Die Gründe, sich ein Piercing stechen zu las­sen, sind vielfältig und reichen von modi­schen, religiösen oder kulturellen bis hin zu sexuellen Aspekten. Hinweise aus psycho­logischen Studien legen darüber hinaus einen Zusammenhang zwischen bestimm­ten Lebensumständen, wie etwa Arbeits­losigkeit oder eingeschränkter mentaler Gesundheit, fehlender Zugehörigkeit zu einer Kirche oder der Suche nach Auf­merksamkeit und Risikoverhalten nahe [6,22].

Prävalenz

Zur Verbreitung in Deutschland liegen unterschiedliche epidemiologische Erhe­bungen vor. Eine Analyse aus der Univer­sität Regensburg (2008) konnte die Frage­bögen von 4 505 Probanden/-innen berücksichtigen [4]. Hier zeigte sich, dass 389 (8,6%) Teilnehmer/-innen Piercings an anderen Kör­perregionen als den Ohrlöchern trugen. Frauen wiesen dieser Untersuchung zu­folge eine höhere Prävalenz (12,9%) als die befragten Männer (4,1%) auf.

Daten aus Leipzig (2017) beschrei­ben demgegenüber andere Häufigkeiten bei 14- bis 34-jährigen Frauen (ca. 33%) und Männern (14,4%) [5]. Die Angaben basieren auf der Befragung von 2505 Personen, welche zwischen 14 und 94 Jahren alt waren. Stirn und Mitarbei­ter geben, basierend auf 2043 analysier­ten Teilnehmern/-innen, eine Piercing-Prävalenz von 6,5% in der deutschen Bevöl­kerung an, wobei die Gruppe der 14- bis 24-Jährigen und hier insbesondere Frauen am häufigsten gepierct sind [6].

Komplikationen

Das Anbringen von Piercings ist, vorsich­tig gesagt, nicht ganz risikoarm [22]. Bekannt ist, dass dieser Schmuck wohl eher selten von entsprechend medizinisch-chirurgisch vorgebildeten Fachärzten/-innen, wie etwa Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen/-innen, Urologen/-innen, Gy­näkologen/-innen oder Hautärzten/-innen, unter OP-Bedingungen in speziell dafür ausgestatteten Räumlichkeiten angebracht wird. Da ist es dann auch wenig überraschend, dass der/die eine oder andere Piercing-Träger/-in später trotzdem in medizinischen Datenbanken auftaucht. Es liegt eine ganze Reihe an Fallberichten und mittlerweile Übersichtarbeiten zu mitunter schweren Komplikationen vor [22].

Eine vorläufige Su­che in der medizinischen Literaturdaten­bank Pubmed vom 8. September 2024 zeigte bei Eingabe der Wortkombination „complications of body piercings“ die hohe Zahl von 381 Treffern (Abb. 1). Da­runter finden sich Beschreibungen von Sofort- oder erst später auftretenden Komplikationen wie bakteriellen oder vi­ralen Infektionen, Blutungen, Wundheilungsstörungen, Nervverletzungen und Sensibilitätsstörungen, Narbenbildung, Traumata, Allergien oder auch Fremd­körperaspirationen und -ingestitionen [7,8]. Die Therapie dieser Notfälle ist mitunter langwierig und kostenintensiv oder er­folgt gar unter stationären Bedingungen. Auch für Menschen, die mit medizinischer Fachliteratur nicht so vertraut sind, findet sich beispielsweise bei Nutzung der Such­maschine Googleund den Schlagworten „Piercing Komplikationen“eine Vielzahl re­levanter Abbildungen oder warnender Literatur in verständlicher Sprache [9].

Abb. 1: Das Bildschirmfoto vom 22. Mai 2025 zeigt das Suchergebnis bei Eingabe der Schlagwörter „complications of body piercings“ in der Literaturdatenbank Pubmed. Deutlich wird das in den letzten Jahren gestiegene wissenschaftliche Interesse mit 381 Treffern. Mittler¬weile sind mehrere Fallbeschreibungen und systematische Übersichtsarbeiten zur Thematik ver¬fügbar. Dokumentiert wurden hier die zahlreichen medizinischen und zahnmedizinischen Kom¬plikationen, hervorgerufen durch Piercings.Walter
Abb. 1: Das Bildschirmfoto vom 22. Mai 2025 zeigt das Suchergebnis bei Eingabe der Schlagwörter „complications of body piercings“ in der Literaturdatenbank Pubmed. Deutlich wird das in den letzten Jahren gestiegene wissenschaftliche Interesse mit 381 Treffern. Mittlerweile sind mehrere Fallbeschreibungen und systematische Übersichtsarbeiten zur Thematik verfügbar. Dokumentiert wurden hier die zahlreichen medizinischen und zahnmedizinischen Komplikationen, hervorgerufen durch Piercings.

Piercings im Kopf-Halsbereich

Im Kopfbereich befinden sich Piercings vornehmlich an den Ohren, aber auch an anderen Gesichtsregionen wie Nasenflü­geln, Wangen oder Augenbrauen werden diese Accessoires getragen. Orale Piercings können sich an der Oberlippe, Unterlippe, Lippenfrenulum, Zunge, Zungenfrenulum und/oder der Uvula befinden [3]. Die Prä­valenz oraler Piercings ist global variabel und schwankt je nach analysierter Bevöl­kerungsgruppe zwischen 3 und 20% [1]. Sie reicht in einigen Regionen so­gar bis zu 50%. Andere Daten zeigen, dass die Prävalenz oraler und peri­oraler Piercings bei jungen Erwachsenen zwischen 0,8 und 12% liegt [2]. Der größte Teil entfällt dabei auf Zungen- und Lippenpiercings (Abb. 2a bis c).

Abb. 2a: Extraorale Aufnahme und Panoramaschichtaufnahme eines 33-jährigen, multimorbiden Patienten mit einem lateralen Lippenpiercing. Der Patient geht keiner beruflichen Tätigkeit nach. Inwiefern das Piercing zur parodontalen Destruktion in regio 32/33 beigetragen hat, ist aufgrund der Verbreitung der generalisierten Parodontitis Stadium 3, Grad B unklar bzw. nicht sicher bestimmbar. Der Patient ist über mögliche schädigende Auswirkungen des Piercings auf die oralen Strukturen eingehend aufgeklärt und aufgefordert, das Piercing zu entfernen.Walter
Abb. 2a: Extraorale Aufnahme und Panoramaschichtaufnahme eines 33-jährigen, multimorbiden Patienten mit einem lateralen Lippenpiercing. Der Patient geht keiner beruflichen Tätigkeit nach. Inwiefern das Piercing zur parodontalen Destruktion in regio 32/33 beigetragen hat, ist aufgrund der Verbreitung der generalisierten Parodontitis Stadium 3, Grad B unklar bzw. nicht sicher bestimmbar. Der Patient ist über mögliche schädigende Auswirkungen des Piercings auf die oralen Strukturen eingehend aufgeklärt und aufgefordert, das Piercing zu entfernen.
Abb. 2b: Extraorale Aufnahme und Panoramaschichtaufnahme eines 33-jährigen, multimorbiden Patienten mit einem lateralen Lippenpiercing. Der Patient geht keiner beruflichen Tätigkeit nach. Inwiefern das Piercing zur parodontalen Destruktion in regio 32/33 beigetragen hat, ist aufgrund der Verbreitung der generalisierten Parodontitis Stadium 3, Grad B unklar bzw. nicht sicher bestimmbar. Der Patient ist über mögliche schädigende Auswirkungen des Piercings auf die oralen Strukturen eingehend aufgeklärt und aufgefordert, das Piercing zu entfernen.Walter
Abb. 2b: Extraorale Aufnahme und Panoramaschichtaufnahme eines 33-jährigen, multimorbiden Patienten mit einem lateralen Lippenpiercing. Der Patient geht keiner beruflichen Tätigkeit nach. Inwiefern das Piercing zur parodontalen Destruktion in regio 32/33 beigetragen hat, ist aufgrund der Verbreitung der generalisierten Parodontitis Stadium 3, Grad B unklar bzw. nicht sicher bestimmbar. Der Patient ist über mögliche schädigende Auswirkungen des Piercings auf die oralen Strukturen eingehend aufgeklärt und aufgefordert, das Piercing zu entfernen.
Abb. 2a–c: Extraorale Aufnahme und Panoramaschichtaufnahme eines 33-jährigen, multimorbiden Patienten mit einem lateralen Lippenpiercing. Der Patient geht keiner beruflichen Tätigkeit nach. Inwiefern das Piercing zur parodontalen Destruktion in regio 32/33 beigetragen hat, ist aufgrund der Verbreitung der generalisierten Parodontitis Stadium 3, Grad B unklar bzw. nicht sicher bestimmbar. Der Patient ist über mögliche schädigende Auswirkungen des Piercings auf die oralen Strukturen eingehend aufgeklärt und aufgefordert, das Piercing zu entfernen.Walter
Abb. 2c: Extraorale Aufnahme und Panoramaschichtaufnahme eines 33-jährigen, multimorbiden Patienten mit einem lateralen Lippenpiercing. Der Patient geht keiner beruflichen Tätigkeit nach. Inwiefern das Piercing zur parodontalen Destruktion in regio 32/33 beigetragen hat, ist aufgrund der Verbreitung der generalisierten Parodontitis Stadium 3, Grad B unklar bzw. nicht sicher bestimmbar. Der Patient ist über mögliche schädigende Auswirkungen des Piercings auf die oralen Strukturen eingehend aufgeklärt und aufgefordert, das Piercing zu entfernen.

Auswirkungen oraler Piercings auf parodontale Strukturen

Wir sind vor mittlerweile 17 Jahren erst­mals mit der Frage etwaiger Auswirkun­gen oraler Piercings auf den Zahnhalte­apparat konfrontiert worden [10]. Eine damals 24-jährige Patientin stellte sich mit einem ungewöhnlichen Befund vor (Abb. 3a bis d). Bei sonst parodontal unauf­fälligen Verhältnissen mit Sondierungs­tiefen zwischen 2 und 3 mm, reichten die Sondierungstiefen an den Schneidezäh­nen im Unterkiefer bis 12 mm. Zahn 41 schmerzte und wies eine erhöhte Locke­rung von Grad 2 auf. Bukkal war zudem eine Fistel mit Pusentleerung zu detek­tieren. Die Patientin war allgemeinmedi­zinisch gesund, rauchte nicht und hatte auch keinen Diabetes mellitus. Eine fami­liäre Prädisposition für parodontale Er­krankungen ließ sich anamnestisch nicht konstruieren. Die Mundhygiene war zwar nicht perfekt, stand aber auch in keinem Verhältnis zu ihrem dramatischen lokalen parodontalen Befund. Im Rahmen der anamnestischen Befragung, fokussiert auf ungewöhnliche Habits, berichtete die Pa­tientin, bis vor kurzem ein Zungenpiercing getragen zu haben, dieses aber vor ca. sechs Monaten entfernt zu haben. Die Piercing-Tragedauer betrug etwa drei Jahre.

Abb. 3a: Klinische Dokumentation einer 24-jährigen Patientin mit einer weit fortgeschrittenen lokalen parodontalen Destruktion, die mit großer Wahrscheinlichkeit durch ein Zungenpiercing hervorgerufen wurde [10]. Mit Ausnahme der Symptomatik im Unterkiefer-Frontzahnbereich wies die Patientin flache Sondierungstiefen und einzelne Regionen mit Gingivitis auf. Die Zähne reagierten positiv auf eine Sensibilitätsprobe mit Kältespray. Das Piercing war zum Zeitpunkt der Vorstellung in der Klinik bereits nicht mehr im Mund. Es wurde eine stufenweise systematische parodontale Therapie eingeleitet. Die verbliebenen und nahezu unveränderten erhöhten Son¬dierungstiefen wurden einem parodontal-chirurgischen Eingriff mit zusätzlichen, die Regenera¬tion fördernden Maßnahmen (Straumann Emdogain, Straumann, Basel, Schweiz) unterzogen. Es wurde die für diese Operationen empfohlene Schnittführung im Sinne eines Papillenerhaltungs¬lappens angewendet. Der nach der Degranulierung mit Hand- und Ultraschallinstrumenten sicht¬bare knöcherne Defekt wies eine ungünstige Morphologie für die Regeneration auf. Ein primärer Wundverschluss wurde dennoch erzielt. Diese Ansätze blieben letztendlich erfolglos und der Zahn 41 ging verloren (parodontologische Therapie gemeinsam mit Dr. L. Büttel, Basel, Schweiz).Walter
Abb. 3a: Klinische Dokumentation einer 24-jährigen Patientin mit einer weit fortgeschrittenen lokalen parodontalen Destruktion, die mit großer Wahrscheinlichkeit durch ein Zungenpiercing hervorgerufen wurde [10]. Mit Ausnahme der Symptomatik im Unterkiefer-Frontzahnbereich wies die Patientin flache Sondierungstiefen und einzelne Regionen mit Gingivitis auf. Die Zähne reagierten positiv auf eine Sensibilitätsprobe mit Kältespray. Das Piercing war zum Zeitpunkt der Vorstellung in der Klinik bereits nicht mehr im Mund. Es wurde eine stufenweise systematische parodontale Therapie eingeleitet. Die verbliebenen und nahezu unveränderten erhöhten Son¬dierungstiefen wurden einem parodontal-chirurgischen Eingriff mit zusätzlichen, die Regenera¬tion fördernden Maßnahmen (Straumann Emdogain, Straumann, Basel, Schweiz) unterzogen. Es wurde die für diese Operationen empfohlene Schnittführung im Sinne eines Papillenerhaltungs¬lappens angewendet. Der nach der Degranulierung mit Hand- und Ultraschallinstrumenten sicht¬bare knöcherne Defekt wies eine ungünstige Morphologie für die Regeneration auf. Ein primärer Wundverschluss wurde dennoch erzielt. Diese Ansätze blieben letztendlich erfolglos und der Zahn 41 ging verloren (parodontologische Therapie gemeinsam mit Dr. L. Büttel, Basel, Schweiz).
Abb. 3b: Klinische Dokumentation einer 24-jährigen Patientin mit einer weit fortgeschrittenen lokalen parodontalen Destruktion, die mit großer Wahrscheinlichkeit durch ein Zungenpiercing hervorgerufen wurde [10]. Mit Ausnahme der Symptomatik im Unterkiefer-Frontzahnbereich wies die Patientin flache Sondierungstiefen und einzelne Regionen mit Gingivitis auf. Die Zähne reagierten positiv auf eine Sensibilitätsprobe mit Kältespray. Das Piercing war zum Zeitpunkt der Vorstellung in der Klinik bereits nicht mehr im Mund. Es wurde eine stufenweise systematische parodontale Therapie eingeleitet. Die verbliebenen und nahezu unveränderten erhöhten Son¬dierungstiefen wurden einem parodontal-chirurgischen Eingriff mit zusätzlichen, die Regenera¬tion fördernden Maßnahmen (Straumann Emdogain, Straumann, Basel, Schweiz) unterzogen. Es wurde die für diese Operationen empfohlene Schnittführung im Sinne eines Papillenerhaltungs¬lappens angewendet. Der nach der Degranulierung mit Hand- und Ultraschallinstrumenten sicht¬bare knöcherne Defekt wies eine ungünstige Morphologie für die Regeneration auf. Ein primärer Wundverschluss wurde dennoch erzielt. Diese Ansätze blieben letztendlich erfolglos und der Zahn 41 ging verloren (parodontologische Therapie gemeinsam mit Dr. L. Büttel, Basel, Schweiz).Walter
Abb. 3b: Klinische Dokumentation einer 24-jährigen Patientin mit einer weit fortgeschrittenen lokalen parodontalen Destruktion, die mit großer Wahrscheinlichkeit durch ein Zungenpiercing hervorgerufen wurde [10]. Mit Ausnahme der Symptomatik im Unterkiefer-Frontzahnbereich wies die Patientin flache Sondierungstiefen und einzelne Regionen mit Gingivitis auf. Die Zähne reagierten positiv auf eine Sensibilitätsprobe mit Kältespray. Das Piercing war zum Zeitpunkt der Vorstellung in der Klinik bereits nicht mehr im Mund. Es wurde eine stufenweise systematische parodontale Therapie eingeleitet. Die verbliebenen und nahezu unveränderten erhöhten Sondierungstiefen wurden einem parodontal-chirurgischen Eingriff mit zusätzlichen, die Regeneration fördernden Maßnahmen (Straumann Emdogain, Straumann, Basel, Schweiz) unterzogen. Es wurde die für diese Operationen empfohlene Schnittführung im Sinne eines Papillenerhaltungslappens angewendet. Der nach der Degranulierung mit Hand- und Ultraschallinstrumenten sichtbare knöcherne Defekt wies eine ungünstige Morphologie für die Regeneration auf. Ein primärer Wundverschluss wurde dennoch erzielt. Diese Ansätze blieben letztendlich erfolglos und der Zahn 41 ging verloren (parodontologische Therapie gemeinsam mit Dr. L. Büttel, Basel, Schweiz).
Abb. 3c: Klinische Dokumentation einer 24-jährigen Patientin mit einer weit fortgeschrittenen lokalen parodontalen Destruktion, die mit großer Wahrscheinlichkeit durch ein Zungenpiercing hervorgerufen wurde [10]. Mit Ausnahme der Symptomatik im Unterkiefer-Frontzahnbereich wies die Patientin flache Sondierungstiefen und einzelne Regionen mit Gingivitis auf. Die Zähne reagierten positiv auf eine Sensibilitätsprobe mit Kältespray. Das Piercing war zum Zeitpunkt der Vorstellung in der Klinik bereits nicht mehr im Mund. Es wurde eine stufenweise systematische parodontale Therapie eingeleitet. Die verbliebenen und nahezu unveränderten erhöhten Son¬dierungstiefen wurden einem parodontal-chirurgischen Eingriff mit zusätzlichen, die Regenera¬tion fördernden Maßnahmen (Straumann Emdogain, Straumann, Basel, Schweiz) unterzogen. Es wurde die für diese Operationen empfohlene Schnittführung im Sinne eines Papillenerhaltungs¬lappens angewendet. Der nach der Degranulierung mit Hand- und Ultraschallinstrumenten sicht¬bare knöcherne Defekt wies eine ungünstige Morphologie für die Regeneration auf. Ein primärer Wundverschluss wurde dennoch erzielt. Diese Ansätze blieben letztendlich erfolglos und der Zahn 41 ging verloren (parodontologische Therapie gemeinsam mit Dr. L. Büttel, Basel, Schweiz).Walter
Abb. 3c: Klinische Dokumentation einer 24-jährigen Patientin mit einer weit fortgeschrittenen lokalen parodontalen Destruktion, die mit großer Wahrscheinlichkeit durch ein Zungenpiercing hervorgerufen wurde [10]. Mit Ausnahme der Symptomatik im Unterkiefer-Frontzahnbereich wies die Patientin flache Sondierungstiefen und einzelne Regionen mit Gingivitis auf. Die Zähne reagierten positiv auf eine Sensibilitätsprobe mit Kältespray. Das Piercing war zum Zeitpunkt der Vorstellung in der Klinik bereits nicht mehr im Mund. Es wurde eine stufenweise systematische parodontale Therapie eingeleitet. Die verbliebenen und nahezu unveränderten erhöhten Sondierungstiefen wurden einem parodontal-chirurgischen Eingriff mit zusätzlichen, die Regeneration fördernden Maßnahmen (Straumann Emdogain, Straumann, Basel, Schweiz) unterzogen. Es wurde die für diese Operationen empfohlene Schnittführung im Sinne eines Papillenerhaltungslappens angewendet. Der nach der Degranulierung mit Hand- und Ultraschallinstrumenten sichtbare knöcherne Defekt wies eine ungünstige Morphologie für die Regeneration auf. Ein primärer Wundverschluss wurde dennoch erzielt. Diese Ansätze blieben letztendlich erfolglos und der Zahn 41 ging verloren (parodontologische Therapie gemeinsam mit Dr. L. Büttel, Basel, Schweiz).
Abb. 3d: Klinische Dokumentation einer 24-jährigen Patientin mit einer weit fortgeschrittenen lokalen parodontalen Destruktion, die mit großer Wahrscheinlichkeit durch ein Zungenpiercing hervorgerufen wurde [10]. Mit Ausnahme der Symptomatik im Unterkiefer-Frontzahnbereich wies die Patientin flache Sondierungstiefen und einzelne Regionen mit Gingivitis auf. Die Zähne reagierten positiv auf eine Sensibilitätsprobe mit Kältespray. Das Piercing war zum Zeitpunkt der Vorstellung in der Klinik bereits nicht mehr im Mund. Es wurde eine stufenweise systematische parodontale Therapie eingeleitet. Die verbliebenen und nahezu unveränderten erhöhten Son¬dierungstiefen wurden einem parodontal-chirurgischen Eingriff mit zusätzlichen, die Regenera¬tion fördernden Maßnahmen (Straumann Emdogain, Straumann, Basel, Schweiz) unterzogen. Es wurde die für diese Operationen empfohlene Schnittführung im Sinne eines Papillenerhaltungs¬lappens angewendet. Der nach der Degranulierung mit Hand- und Ultraschallinstrumenten sicht¬bare knöcherne Defekt wies eine ungünstige Morphologie für die Regeneration auf. Ein primärer Wundverschluss wurde dennoch erzielt. Diese Ansätze blieben letztendlich erfolglos und der Zahn 41 ging verloren (parodontologische Therapie gemeinsam mit Dr. L. Büttel, Basel, Schweiz).Walter
Abb. 3d: Klinische Dokumentation einer 24-jährigen Patientin mit einer weit fortgeschrittenen lokalen parodontalen Destruktion, die mit großer Wahrscheinlichkeit durch ein Zungenpiercing hervorgerufen wurde [10]. Mit Ausnahme der Symptomatik im Unterkiefer-Frontzahnbereich wies die Patientin flache Sondierungstiefen und einzelne Regionen mit Gingivitis auf. Die Zähne reagierten positiv auf eine Sensibilitätsprobe mit Kältespray. Das Piercing war zum Zeitpunkt der Vorstellung in der Klinik bereits nicht mehr im Mund. Es wurde eine stufenweise systematische parodontale Therapie eingeleitet. Die verbliebenen und nahezu unveränderten erhöhten Sondierungstiefen wurden einem parodontal-chirurgischen Eingriff mit zusätzlichen, die Regeneration fördernden Maßnahmen (Straumann Emdogain, Straumann, Basel, Schweiz) unterzogen. Es wurde die für diese Operationen empfohlene Schnittführung im Sinne eines Papillenerhaltungslappens angewendet. Der nach der Degranulierung mit Hand- und Ultraschallinstrumenten sichtbare knöcherne Defekt wies eine ungünstige Morphologie für die Regeneration auf. Ein primärer Wundverschluss wurde dennoch erzielt. Diese Ansätze blieben letztendlich erfolglos und der Zahn 41 ging verloren (parodontologische Therapie gemeinsam mit Dr. L. Büttel, Basel, Schweiz).

In der Gesamtschau der zusammengetra­genen Daten und unter Berücksichtigung der in medizinischen Datenbanken auf­gefundenen einzelnen Fallbeschreibun­gen erschien uns die wahrscheinlichste Ursache für den vorliegenden Befund tatsächlich das Zungenpiercing zu sein [11]. Die parodontale nicht-chirurgische, wie auch die chirurgisch-regenerative Thera­pie waren nicht erfolgreich und die Patientin verlor den stark kompromittierten Unterkiefer-Frontzahn. Seit dieser Zeit be­schäftigen wir uns intensiver mit diesem Thema. So begannen wir mit der Samm­lung und Erfassung der klinischen Para­meter bei Patienten/-innen, die ein orales Pier­cing tragen oder einst trugen. Die Ergebnisse wurden zunächst im Rahmen einer Masterarbeit ausgewertet, als Posterbei­trag bei der Europerio 9 in Amsterdam veröffentlicht und später dann als Manu­skript publiziert [10,12].

Retrospektive Basler Fall-Kontrollstudie zu oralen Piercings

Wir konnten die klinischen und anamnes­tischen Daten von insgesamt 18 Patien­ten/-innen für diese kleine Studie auswerten. Die Patienten/-innen mussten das Piercing zum Zeitpunkt der klinischen Dokumentation noch tragen und es durften noch keine invasiven zahnärztlich-parodontologischen Behandlungen erfolgt sein. Die parodon­talen klinischen Werte (Plaqueindex, Blu­tungsindex, Blutung auf Sondieren, Son­dierungstiefe, Attachmentverlust, Rezession) der jeweiligen Messpunkte wurden innerhalb der Piercing-tragenden Patien­ten/-innen für die Gesamtdentition (alle Flächen) sowie für die in direktem Kontakt zum Piercing stehenden Zähne (alle Flächen sowie bukkale Flächen und orale Flächen getrennt) separat erfasst und anschlie­ßend zueinander ins Verhältnis gesetzt. Darüber hinaus wurden die üblichen so­ziodemographischen Daten dokumentiert. Die eingeschlossenen Patienten/-innen waren in der überwiegenden Mehrzahl Frauen (n = 14) und zwischen 21 und 52 Jahren alt. Vier Patienten/-innen trugen ein Lippenpier­cing, elf Patienten/-innen ein Zungenpiercing und drei Patienten/-innen sowohl ein Zungen- als auch ein Lippenpiercing. Das bedeutet, insgesamt wurden die Effekte von 14 Zun­genpiercings und sieben Lippenpiercings analysiert. Die Piercing-Tragezeit reichte von zwei bis hin zu 19 Jahren. Über 50% der Patienten/-innen waren aktuelle Rau­cher/-innen.

Als wesentliches Ergebnis für Patienten/-innen mit Zungenpiercings lässt sich zusammenfassen, dass die Häufigkeiten von positivem Bluten auf Sondieren, Sondierungstiefen ≥ 6 mm, Attachmentver­lust ≥ 6 mm und ≥ 8 mm sowie von gingi­valen Rezessionen ≥ 2 mm bei Zähnen/Parodontien, welche in Kontakt zum Zun­genpiercing standen, deutlich höher wa­ren (Abb. 3 und 4). Als Vergleich dienten die klinischen Parameter von Zähnen/Pa­rodontien, die keinen Kontakt zum Pier­cing hatten. Im Wesentlichen waren die oralen Flächen der Unterkiefer-Frontzähne von den Auswirkungen eines Piercings betroffen. Ähnlich eindrückliche Ergeb­nisse ließen sich für die Effekte von Lippen­piercings nicht dokumentieren. Einzig eine leicht erhöhte Häufigkeit für das Auftre­ten von gingivalen Rezessionen ≥ 2 mm bei Zähnen/Parodontien in Kontakt zum Lippenpiercing bestand in der untersuch­ten Population. In einem zweiten Schritt verglichen wir unsere Daten mit der zum Thema publizierten Literatur im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit.

Abb. 4a: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.Walter
Abb. 4a: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.
Abb. 4b: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.Walter
Abb. 4b: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.
Abb. 4c: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.Walter
Abb. 4c: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.
Abb. 4d: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.Walter
Abb. 4d: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.
Abb. 4e: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.Walter
Abb. 4e: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.
Abb. 4f: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.Walter
Abb. 4f: Klinische Dokumentation einer 30-jährigen Patientin. Die intraoralen Aufnahmen zeigten ein gepflegtes Gebiss. Eine Vorliebe für intraorale Accessoires ist durch den aufgeklebten Glitzerstein und ein Zungenpiercing sichtbar. Die fortgeschrittene parodontale Symptomatik an Zahn 41 wird erst durch eine gründliche parodontale Untersuchung deutlich. Es liegen hier lokal erhöhte Sondierungstiefen bis zu 7 mm und eine linguale gingivale Rezession vor. Die Patientin wurde über die Problematik aufgeklärt und instruiert, das Piercing zu entfernen. Die systematische parodontale Therapie wurde eingeleitet.

Systematische Übersichtsarbeit

Die von uns konzipierte systematische Übersichtsarbeit berücksichtigt die aktu­ellen Qualitätsstandards und Checklisten. So wurde die publizierte Literatur ent­sprechend klarer Ein- und Ausschlusskri­terien in drei elektronischen Datenban­ken bis zum Stichtag 6. Juni 2023 durchsucht. Klinische Studien mit mindestens zehn Patienten/-innen und mit mindestens ei­nem oralen Piercing/Patient/-in wurden ein­geschlossen, sofern Daten zur primären Zielgröße Sondierungstiefe vorlagen. Als sekundäre Endpunkte dienten klinischer Attachmentlevel, gingivale Rezession, Blu­ten auf Sondieren oder ein Plaque-Score.

Abb. 5: Anzahl der Zungenpiercing-Patienten/-innen, die mehr Plaque, gingivale Blutung, Blutung auf Sondieren (BAS), Sondierungstie¬fen (ST) ≥ 6 mm, Attachmentverlust (AL) ≥ 6 mm und ≥ 8 mm und gingivale Rezessionen (Rez) ≥ 2 mm an Zähnen/Parodontien mit Kontakt zum Piercing im Vergleich zu Zähnen/Parodontien ohne Kontakt zum Piercing aufwiesen oder umgekehrt. Zum Beispiel hatten vier Patienten/-innen einen höheren Anteil an Stellen mit ST ≥ 6 mm an Zähnen mit Piercing-Kontakt im Vergleich zu Zähnen ohne Piercing-Kontakt und zwei Patienten/-innen hatten einen höheren Anteil an Stellen mit ST ≥ 6 mm an Zähnen ohne Piercing-Kontakt im Vergleich zu Zähnen mit Piercing-Kontakt. Patienten/-innen ohne Unterschiede zwischen Zähnen mit und ohne Piercing-Kontakt sind in der Abbildung nicht erfasst.Walter
Abb. 5: Anzahl der Zungenpiercing-Patienten/-innen, die mehr Plaque, gingivale Blutung, Blutung auf Sondieren (BAS), Sondierungstie¬fen (ST) ≥ 6 mm, Attachmentverlust (AL) ≥ 6 mm und ≥ 8 mm und gingivale Rezessionen (Rez) ≥ 2 mm an Zähnen/Parodontien mit Kontakt zum Piercing im Vergleich zu Zähnen/Parodontien ohne Kontakt zum Piercing aufwiesen oder umgekehrt. Zum Beispiel hatten vier Patienten/-innen einen höheren Anteil an Stellen mit ST ≥ 6 mm an Zähnen mit Piercing-Kontakt im Vergleich zu Zähnen ohne Piercing-Kontakt und zwei Patienten/-innen hatten einen höheren Anteil an Stellen mit ST ≥ 6 mm an Zähnen ohne Piercing-Kontakt im Vergleich zu Zähnen mit Piercing-Kontakt. Patienten/-innen ohne Unterschiede zwischen Zähnen mit und ohne Piercing-Kontakt sind in der Abbildung nicht erfasst.

Die Daten wurden mittels einer einfachen Vote-Counting Methode zusammenge­fasst. Das bedeutet, die Ergebnisse der einzelnen Studien wurden als „positiv“, d.h. die Arbeit zeigt eine Assoziation zwischen einem oralen Piercing und ent­sprechenden parodontal-klinischen Mess­größen, bzw. „negativ“, d.h. die Arbeit zeigt keine Assoziation zwischen einem oralen Piercing und den entsprechenden parodontal-klinischen Messgrößen, bewertet. Von den 131 initial identifizierten Studien konnten schlussendlich acht Studien einge­schlossen werden (Tab. 1).

Tab. 1: In die systematische Übersichtsarbeit eingeschlossene Studien.Walter
Tab. 1: In die systematische Übersichtsarbeit eingeschlossene Studien.

Die Studien wurden zwischen den Jahren 2007 und 2022 publiziert. Gesamthaft repräsentie­ren diese Daten 236 Lippenpiercings und 236 Zungenpiercings bei 408 analysier­ten Patienten/-innen. Es handelte sich in der Mehrzahl um Metallpiercings. Im Vergleich zu Kontrollzähnen wiesen die Zähne nahe oder in Kontakt mit dem Piercing in der Mehrzahl der Studien erhöhte Sondie­rungstiefen (drei von fünf Studien), er­höhten Attachmentverlust (drei von vier Studien), mehr gingivale Rezessionen (vier von vier Studien) und mehr Bluten auf Sondieren (zwei von drei Studien) auf (Tab. 2). Bei Patienten/-innen mit einem Lippenpiercing konnten ausgeprägtere gingivale Rezessionen in drei von vier Studien nach­gewiesen werden. Die Tragedauer des Piercings wurde in einigen Studien als Ri­sikofaktor für lokale parodontale Sympto­matiken, oft an Unterlieferfrontzähnen, nachgewiesen (vier von sieben Studien).

Tab. 2: Parodontal-klinische Messgrößen, zusammengefasst als „positiv” (d.h. Werte für die jeweilige Messgröße waren höher in der Testgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe), oder „negativ” (d.h. keine Unterschiede zwischen Test- und Kontrollgruppe).Walter
Tab. 2: Parodontal-klinische Messgrößen, zusammengefasst als „positiv” (d.h. Werte für die jeweilige Messgröße waren höher in der Testgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe), oder „negativ” (d.h. keine Unterschiede zwischen Test- und Kontrollgruppe).

Diskussion

Seit unserem ersten Kontakt mit der Pro­blematik oraler Piercings sind mittlerweile einige Jahre vergangen und viel Forschung ist zu dem Thema publiziert worden. War es damals noch eher eine Vermutung, dass Zungenpiercings zu lokalisierten pa­rodontalen Symptomatiken führen kön­nen, so lässt sich heute mit guter Evidenz, basierend auf hochwertigen systemati­schen Übersichtsarbeiten und tatsäch­lich eigener klinischer Erfahrung sagen: Ja, Piercings sind ein weiterer modifizier­barer Risikofaktor für unterschiedliche parodontale Krankheitsbilder. Die unter­suchten Patienten/-innen wiesen überwiegend weitgehend blande parodontale Verhält­nisse mit Sondierungstiefen von 2 bis 3 mm und nahezu keinem Attachmentverlust auf. Erst die genaue klinische Untersu­chung war in der Lage, die sehr lokalen Problemstellen überhaupt zu detektieren.

In einigen Studien zu den potenziellen Effekten oraler Piercings wurden Durch­schnittswerte von Sondierungstiefen und Attachmentverlust errechnet [1,23,10,24,19,25]. Diese Methodik neigt dazu, dass lokale parodontale Symptomatiken durch den „Verdünnungseffekt“ vieler flacher Son­dierungstiefen in dem errechneten Wert sozusagen untergehen. Diese Erkenntnis führte zu einer relevanten praxisnahen Veränderung bezüglich der Darstellung der Ergebnisse klinischer Studien [20]. Als relevanter Endpunkt wird heute vielfach die Häufigkeit geschlossener Zahnfleisch­taschen (ST ≤ 4 mm) oder die Häufigkeit der nach adäquater Therapie verbliebenen kritischen Sondierungstiefen (ST ≥ 6 mm) angegeben. Untersuchungen zu den pa­rodontalen Effekten durch orale Pier­cings, welche die Anzahl Sondierungs­tiefen über einem kritischen Wert, z.B. ST > 6 mm angaben, zeigten regelmäßig, dass Zähne in Kontakt zum Piercing eine höhere Wahrscheinlichkeit aufwiesen, diese kritischen Sondierungstiefen zu erreichen [10,17,18].

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Die hier diskutierte Symptomatik lokaler parodontaler Destruktion ähnelt einem bekannten Krankheitsbild, zuletzt neu bezeichnet in der letzten Klassifikation parodontaler und peri-implantärer Erkran­kungen und Zustände [15]. Konkret eine endo-parodontale Läsion mit einer Be­schädigung der Wurzel, durch eine Frak­tur oder einen Riss, eine Perforation oder eine externe Wurzelresorption. Eine lokal erhöhte Sondierungstiefe in einem sonst parodontal eher unauffälligen Gebiss dient hier als Alarmsignal für ein derarti­ges Krankheitsbild, welches weitere Dia­gnostik, wie z.B. eine Vitalitätsprobe oder radiologische Aufnahmen, nach sich zieht. In vielen Fällen sind diese konservativen nicht-invasiven Techniken aber nicht in der Lage, eine Fraktur sicher auszuschließen. Oft ist dann ein explorativer parodontal-chirurgischer Eingriff mit Darstellung und Anfärben der Wurzel zur Detektion et­waiger Frakturen/Risse das Mittel der Wahl. Eine Wurzelfraktur oder auch nur ein schmaler Riss, hervorgerufen durch das konstante, oft mehrjährige mechani­sche Trauma durch ein Zungenpiercing, könnte eine Erklärung für die lokale pa­rodontale Destruktion an den grazilen Unterkiefer-Frontzähnen sein.

Eine aktuelle Studie aus Deutschland weist ebenfalls in diese Richtung und zeigt eine deutliche Assoziation von Zungen­piercings mit nicht kariösen Defekten wie Cracks, Chippings, Frakturen oder Schmelzinfrakturen [14]. Ist eine Längsfrak­tur einmal gesichert, so ist eine Zahnex­traktion unumgänglich. Die genaue Patho­genese Piercing-assoziierter parodontaler Läsionen ist derzeit noch weitgehend un­bekannt und es verbleibt somit Raum für Spekulationen. Auffällig war in unserer Kohorte darüber hinaus, dass viele Patien­ten/-innen aktuelle oder ehemalige Raucher/-innen wa­ren. Der Tabakkonsum ist neben der unzureichenden Mundhygiene heute der wichtigste modifizierbare Risikofaktor für eine Parodontitis [16]. Es gibt allerdings nur unzureichende Hinweise für die Entste­hung lokalisierter parodontaler Symptoma­tiken durch das Rauchen von Zigaretten.

Inwiefern es hinsichtlich der Assoziation oraler Piercings mit parodontalen Sympto­matiken einen Zeit-Dosis-Effekt gibt, wird in der aktuellen Literatur nicht klar doku­mentiert. Es zeigen einige Arbeiten einen Effekt der Tragedauer eines Piercings [19,21]. Das heißt, je länger das Piercing im Mund des/der Patienten/-in ist, umso höher ist die Wahr­scheinlichkeit für orale Komplikationen. Wir konnten demgegenüber einen sol­chen Effekt in der kleinen Basler Kohorte nicht nachweisen. Ein anderer, kontrovers diskutierter Punkt betrifft das Piercing-Material. Die überwie­gende Mehrzahl oraler Piercings ist aus Metall. Mindestens hier sind die negativen Auswirkungen eindeutig nachgewiesen. Ob Piercings aus anderen Materialien si­gnifikant weniger Schädigungspotential haben, ist nicht klar herausgearbeitet [25]. Auf Basis der verfügbaren Daten ist eine Empfehlung zum Ersatz bzw. Austausch von Metallpiercings gegen Piercings aus anderen Materialien nicht zu unterstützen.

Klinische Schlussfolgerungen und „Take home message“

Die hier vorgestellten Daten aus eigenen Untersuchungen und einer systemati­schen Analyse der publizierten Literatur reflektieren auf über 400 Patienten/-innen [10,13]. Sie zeigen, dass an zu Zungen- und/oder Lippenpiercing benachbarten Zähnen pa­rodontale Symptomatiken wie erhöhte Sondierungstiefen, Attachmentverlust und Gingivarezessionen gehäuft und differenziert je nach Piercing-Lage vorliegen können. Das bedeutet, Piercings stellen einen modifizierbaren Risikofaktor für die parodontale Gesundheit dar. Daraus lei­tet sich die klinische Empfehlung ab, Pa­tienten/-innen mit oralen Piercings im Rahmen der zahnärztlichen Kontrolle auch im Hin­blick auf mögliche parodontale Schäden infolge des Piercings hin zu untersuchen. Zahnärzte/-innen sollten ihre Patienten und Patientinnen über mögliche Risiken und Folgen oraler Piercings aufklären und idealerweise eine Empfehlung abgeben, orale Piercings zeitnah zu entfernen.

Sources / Literatur

Erstpublikation: Bayerisches Zahnärzteblatt (BZB), Ausgabe 11/2024; S. 55–61.

Literatur:

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Literatur: Literaturliste_Orale Piercings - ein unterschätzter Risikofaktor für die parodontale Gesundheit

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