Viele Kinder in Deutschland leiden unter kariösen Milchzähnen [1]. 14% der 3-Jährigen in Kindertagesstätten wiesen im Schuljahr 2015/2016 eine Karieserfahrung auf Defektniveau auf (dmft > 0), wobei der Mittelwert bei 3,6 dmft lag. Bei 6- bis 7-Jährigen in der 1. Klasse ergab sich ein Mittelwert von 1,7 dmft, wobei der Befund bei 44% der Kinder eine Karieserfahrung auf Defektniveau zeigte. In dieser Altersgruppe betrug die mittlere Karieserfahrung des Drittels mit der höchsten Karieserfahrung sogar 4,8 dmft. Bei den 3-Jährigen waren etwa 74% der Milchzahndefekte und bei den 6- bis 7-Jährigen ca. 43% nicht saniert [1]. Dies kann sich nachteilig auf das Wohlbefinden und die Entwicklung auswirken.
Risikostellen erkennen
Ivoclar Vivadent
Bakterieller Biofilm
Dr. N. Bartling
Hohes Kariesrisiko
Bei hohem Kariesrisiko reicht alleiniges Zähneputzen meistens nicht aus. Bei Kindern hat sich die professionelle Applikation eines fluoridhaltigen Schutzlacks bewährt [5,6]. Dank des gezielten Auftragens wirken Fluorid und eventuell zusätzlich enthaltene Komponenten direkt auf der Zahnoberfläche. Hat sich das Gleichgewicht der Keimflora in Richtung säurebildender Mikroorganismen verschoben, kann Fluorid seine schützende Wirkung nicht immer voll entfalten. Bei häufigen Säureangriffen stößt es an seine Grenzen. Diese Bedingungen erfordern den Einsatz von Komponenten wie Chlorhexidin, die die Zahl relevanter Keime kontrollieren. Ist die Gefahr der übermäßigen Säureproduktion gesunken, kann Fluorid seine Funktionen besser ausüben [7,8].
Auf den Punkt
Fluoridierung und Keimkontrolle in einem Arbeitsschritt ermöglicht der Schutzlack Cervitec F von Ivoclar Vivadent. Er enthält neben Ammoniumfluorid zusätzlich Chlorhexidin und CPC (Cetylpyridiniumchlorid) [9], wobei CPC dazu beiträgt, der Biofilmentwicklung sowie Zahnfleischentzündungen vorzubeugen.
Dr. T. Repetto-Bauckhage
Die Ergebnisse klinischer Untersuchungen bei Schulkindern im Alter von 7 bis 14 Jahren zeigen, dass nach Applikation des Schutzlacks das Aufkommen von Mutans-Streptokokken deutlich zurückgeht [10]. Die Zusammensetzung des Lacksystems erlaubt eine schonende Kontrolle des Biofilms und Förderung eines gesunden Gleichgewichts der Keimflora [11]. Die Anwender bewerten die Applikation des Lacks als einfach und bescheinigen eine hohe Akzeptanz seitens der behandelten Kinder und Jugendlichen [10].
Einfache, schnelle Applikation
Dr. T. Repetto-Bauckhage
Die Applikation des Lacks erfolgt normalerweise vierteljährlich, falls nötig, in kürzeren Abständen. Dank seiner Zusammensetzung und der einfachen, schnellen Anwendung empfiehlt sich Cervitec F für Kinder jeden Alters. Das Lacksystem kann auch dann eingesetzt werden, wenn keine Praxiseinrichtung zur Verfügung steht, so zum Beispiel in Kindergärten und Schulen.
Literatur:
- Team DAJ: Epidemiologische Untersuchungen zur Gruppenprophylaxe 2016. Gutachten. DAJ, Bonn (2017).
- Edwards RC, Sullivan WW: An evaluation of plaque disclosants. US Navy Med 62, 28-30 (1973).
- Fischer K: Wissenschaftliche Dokumentation Plaque Test. Ivoclar Vivadent (2012).
- Sagel PA, Lapujade PG, Miller JM, Sunberg RJ: Objective quantification of plaque using digital image analysis. Monogr Oral Sci 17, 130–143 (2000).
- American Dental Association Council on Scientific Affairs: Professionally applied topical fluoride. Evidence-based clinical recommendations. JADA 137, 1151–1159 (2006).
- Zahnärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung: Kurzfassung der Leitlinie „Fluoridierungsmaßnahmen zur Kariesprophylaxe“. Update der Leitlinie AWMF Register-Nr. 083-001, März 2012. www.zzq-koeln.de/leit.htm.
- Marsh P, Martin MV: Orale Mikrobiologie. Stuttgart: Georg Thieme Verlag (2003).
- Featherstone JBD: The caries balance: The basis for caries management by risk assessment. Oral Health Prev Dent 2 (Suppl 1), 259–264 (2004).
- Fischer K: Wissenschaftliche Dokumentation Cervitec F. Ivoclar Vivadent AG (2016).
- Lipták L, Bársony N, Twetman S, Madléna M: The effect of a chlorhexidinefluoride varnish on mutans streptococci counts and laser fluororescence readings in occlusal fissures of permanent teeth: A split-mouth study. Quintessence Int 47 (9), 767–773 (2016).
- Marsh PD, Head DA, Devine DA: Ecological approaches to oral biofilms: control without killing. Caries Res 49 (Suppl 1), 46–54 (2015).
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