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Implantologie

L-Shaped Konturenaugmentation im Frontzahnbereich

Die klinische Herausforderung bei einer Konturenaugmentation besteht darin, Volumen aufzubauen und die natürliche Prominenz bei bukkalen, periimplantären Defekten im ästhetischen Bereich zu imitieren. Der im nachfolgenden Fallbeispiel verwendete Bio-Oss-Kollagenblock wird L-förmig zugeschnitten und unter Anwendung einer Membran und resorbierbaren Pins an den Defekt angepasst. Auf diese Weise wird das periimplantäre Weichgewebe gestützt und der natürliche Kieferbogen an der Implantationsstelle gehalten.

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Fallbeispiel

Die Ausgangssituation vor der Extraktion der Zähne 11 und 21 zeigt eine apikale Fistel an Zahn 21 (Abb. 1). Es erfolgte eine Extraktion der Zähne mit anschließender Implantation. Nach der Implantatinsertion wurden ein kleiner Dehiszenzdefekt an der bukkalen Seite der Implantatstelle 11 sowie eine große bukkale Knochendehiszenz in Regio 21 sichtbar (Abb. 2). Zur Abdeckung der Implantatoberflächen wurde eine Mischung aus autogenen Knochenchips, aus dem umgebenden Bereich, und Granulationspartikel (Bio-Oss, Geistlich) verwendet (Abb. 3). In Vorbereitung wurde ein Kollagenblock (Bio-Oss Collagen, Geistlich) L-förmig zugeschnitten, um den entstandenen Defekt optimal auszufüllen. Dabei ist zu beachten, dass sich das Material leichter schneiden lässt, wenn es nass ist (Abb. 4).

Abb. 1: Ausgangssituation vor Extraktion der Zähne 11 und 21. Prof. Dr. med. dent. Ronald Jung
Abb. 1: Ausgangssituation vor Extraktion der Zähne 11 und 21.
Abb. 2: Nach der Implantatinsertion war ein kleiner Dehiszenzdefekt zu sehen und eine große bukkale Knochendehiszenz lag vor. Prof. Dr. med. dent. Ronald Jung
Abb. 2: Nach der Implantatinsertion war ein kleiner Dehiszenzdefekt zu sehen und eine große bukkale Knochendehiszenz lag vor.
Abb. 3: Abdeckung der Implantatoberflächen. Prof. Dr. med. dent. Ronald Jung
Abb. 3: Abdeckung der Implantatoberflächen.
Abb. 4: Bio-Oss-Kollagenblock wird L-förmig zugeschnitten. Prof. Dr. med. dent. Ronald Jung
Abb. 4: Bio-Oss-Kollagenblock wird L-förmig zugeschnitten.

Die okklusale Ansicht zeigt, wie gut das L-förmige Kollagen zur Augmentation der Kontur in Regio 11 und 21 eingesetzt werden konnte (Abb. 5). Zusätzlich wurden KEM-Partikel der gleichen Produktlinie verwendet, um die Kontur zu glätten. Der Defekt wurde mit einer Membran (Bio Gide, Geistlich) abgedeckt, die mit zwei resorbierbaren Pins aus Polylaktid am apikalen Teil der Kollagenmembran fixiert und stabilisiert wurde (Abb. 6). Nach dem Einsetzen des Abutments und der anschließenden Konditionierung des Weichgewebes unter Anwendung von verschraubten temporären Kronen wurde 4 Monate nach der Implantatinsertion ein hervorragendes Austrittsprofil erzielt (Abb. 7). Mit zwei verschraubten Vollkeramikkronen 11 und 21 wurde ein sehr natürliches Erscheinungsbild erreicht. 8 Jahre nach Eingliederung der Kronen, ist ein optimales Ergebnis der Kammkontur zu sehen (Abb. 8).

Abb. 5: Okklusale Ansicht der Augmentation. Prof. Dr. med. dent. Ronald Jung
Abb. 5: Okklusale Ansicht der Augmentation.
Abb. 6: Der Defekt wurde mit einer Membran abgedeckt. Prof. Dr. med. dent. Ronald Jung
Abb. 6: Der Defekt wurde mit einer Membran abgedeckt.
Abb. 7: Vier Monate nach der Implantatinsertion wurde ein hervorragendes Austrittsprofil erzielt. Prof. Dr. med. dent. Ronald Jung
Abb. 7: Vier Monate nach der Implantatinsertion wurde ein hervorragendes Austrittsprofil erzielt.
Abb. 8: Optimales Ergebnis der Kammkontur 8 Jahre nach der Eingliederung der Kronen. Prof. Dr. med. dent. Ronald Jung
Abb. 8: Optimales Ergebnis der Kammkontur 8 Jahre nach der Eingliederung der Kronen.

Fazit

Bei bukkalen, periimplantären Defekten im ästhetischen Bereich bietet der hier verwendete Bio-Oss-Kollagenblock die Möglichkeit, das Volumen aufzubauen und die natürliche Wurzelprominenz zu imitieren. Der L-förmige Zuschnitt ist an den Defekt angepasst. Damit wird das periimplantäre Weichgewebe unterstützt und eine optimal konstruierte Kontur erreicht.

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