Am 27. und 28. September findet parallel zum Hauptprogramm das Teamprogramm unter der Headline „Kinderzahnmedizin im Wandel der Zeit“ statt. Für Kongresspräsident Prof. Dr. Norbert Krämer und Kongresspräsidentin PD Dr. Nelly Schulz-Weidner ist es ein besonderes Anliegen, Teammitglieder und Behandlerin bzw. Behandler in dieser Fortbildung zusammen ins Boot zu holen. „Bei der Kinderbehandlung arbeiten wir gemeinsam in einem stark ritualisierten Umfeld“, sagt Dr. Schulz-Weidner. In der Kommunikation sowie im Behandlungsablauf sei es für die Verhaltensführung von Kindern wie auch für das Elternmanagement entscheidend, dass Abläufe sitzen und eine gemeinsame Sprache gesprochen werde. „Wir gehören zusammen und daher war es für uns auch ganz klar, dass wir eine gemeinsame Fortbildungsmöglichkeit anbieten“, sagt Dr. Schulz-Weidner.
Der hohe Anspruch spiegelt sich in dem ungewöhnlich breiten Themenspektrum des Teamprogramms wider: von Dental English über Kommunikation, Prävention, minimalinvasives Kariesmanagement, ein MIH-Update bis hin zu effektiver Schmerzausschaltung und Chirurgie. Für die Kinderzahnmedizin wird ein wissenschaftliches Update geboten, das das Tätigkeitsfeld der zahnmedizinischen Fachkraft berücksichtigt und entsprechende praktische Hinweise beinhaltet. Deutlich wird auch der präventive Ansatz: Prophylaxe wird im Programm viel Raum gegeben – sie sollte den Kern der Kinderbehandlung ausmachen. Vor invasiven Behandlungen sollen nicht- oder minimal-invasive Optionen ausgeschöpft werden.
Update Kinderzahnheilkunde für das gesamte Team
Die Einbeziehung der Eltern in die Prophylaxe bei Kindern ist Thema des Vortrags von Dentalhygienikerin und Kommunikationstrainerin Sabine Kittel. In ihrem Impulsvortrag bespricht sie, wie Ängste bei Eltern ab- und eine positive Atmosphäre aufgebaut werden können, wie eine klare, prägnante und verständliche Ansprache das Vertrauen der Eltern fördert und wie diese letztendlich als begeisterte Partner für die Zahnpflege ihres Kindes gewonnen werden können.
Wissenschaftlichen Input zur Prophylaxe in der Kinderzahnmedizin liefert Prof. Dr. Stefan Zimmer. Er geht auf die Bedeutung und Anwendung von Fluoriden für die Kariesprävention ein, wobei die Darreichung als Wirkstoff in der Zahnpasta und im Fluoridlack im Mittelpunkt stehen werden. Nach neuer Richtlinie haben alle Kinder – unabhängig vom Kariesrisiko – bis zum Alter von sechs Jahren Anspruch auf die Applikation von Fluoridlack bis zu zweimal pro Halbjahr.
Wie müssen wir uns ernähren, damit wir gesund bleiben?
Ebenfalls in den Dunstkreis der Prophylaxe gehört das Trendthema „Ernährung“. Prof. Dr. Roland Frankenberger wird dieses einmal ganz anders aufziehen: Er setzt bei der eigenen Ernährung an, denn als gutes Vorbild in Sachen Ernährung gelingt die Beratung von Eltern und Kindern noch besser.
Wenn trotz Prophylaxebemühungen Karies bei Kindern entsteht, sollte ein möglichst wenig invasives Vorgehen gewählt werden. Die Optionen des minimal-invasiven Kariesmanagements werden von Prof. Dr. Jan Kühnisch vorgestellt. Der Referent ist federführender Autor der demnächst frisch upgedateten S3-Leitlinie zur Fissuren- und Grübchenversiegelung und kann neben Empfehlungen zur Versiegelung auch praktische Hinweise zum nachhaltigen Aufbringen von Versieglern geben.
Im Mittelpunkt des zweiten Kongresstages steht die Zusammenarbeit im Team bei invasiven Behandlungen, für die eine effektive Schmerzausschaltung unverzichtbar ist. Ein Update zur Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation wird die unterschiedlichen Behandlungsmethoden je nach Grad der MIH beleuchten. In einem Vortrag über die Assistenz in der zahnärztlichen Chirurgie werden die Zusammenarbeit im OP-Team und der Einsatz der relevanten Instrumente erläutert.
Einsatz des Intraoralscanners in der Kinderzahnbehandlung
Der Einsatz des Intraoralscanners kann neue, nachhaltige Wege in der Kinderzahnmedizin eröffnen. Im Praxisalltag wichtig zu wissen: Wie arbeiten wir damit, um optimale Scans zu erzeugen, welche diagnostischen Möglichkeiten gibt es und wie steht es mit der Hygiene? Als Expertin für die Digitale Praxis wird PD Dr. Maximiliane Schlenz diese Fragen beantworten.
Not the Yellow of the Egg? Brush up your English!
Einen ganzen Vormittag lang werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit haben, ihr Englisch für den praktischen Gebrauch in der Praxis aufzupolieren. Der Hintergrund: Das Team steht immer häufiger Patientinnen und Patienten gegenüber, die sich in der deutschen Sprache unsicher fühlen. Gut, wenn dann das Gespräch über Zahn, Zahnschmerz und Terminvereinbarung auf Englisch kein Problem ist. Sabine Nemec, Mitherausgeberin und Autorin des Buchs „Dental English“, geht in ihrem Vortrag „Dein Dental English Refresher“ auf das einschlägige Vokabular für das Patientengespräch ein.
Fazit
Vielleicht geben die Vorträge einen Anstoß, Abläufe in der Praxis weiterzuentwickeln – im Sinne der Nachhaltigkeit. Und dann ist es gut, wenn alle gemeinsam vorbeigeschaut haben. Denn, wie Prof. Krämer feststellt: „Wenn man etwas in der Praxis umstellen möchte, braucht man das gesamte Team!“.
- Termin der DGKiZ-Jahrestagung: 26. – 28. September 2024; Teamprogramm 27. und 28. September 2024
- Veranstaltungsort: Heinrich-Lades-Halle, Rathausplatz, 91052 Erlangen
- Mittagssymposium (CP Gaba): Freitag, 27. September 2024
- Lunch & Learn (NUK for Nature): Samstag, 28. September 2024
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns und der Bayerischen Landeszahnärztekammer
- Programm und Anmeldung unter https://dgkiz-jahrestagung.de
- Ermäßigte Kombitickets ab sofort: L = ZA und 1 ZFA; XL = ZA und 2 ZFA
- Für Fragen: Prof. Dr. Norbert Krämer & Priv.-Doz. Dr. Nelly Schulz-Weidner; E-Mail: info@dgkiz.de
Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnmedizin
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