Antibakterielle Aktivität selbstkonditionierender Adhäsive in vitro
Seit den 1950er Jahren werden am präparierten Zahn im Front- und Seitenzahngebiet Kompositrestaurationen eingesetzt. Als Verbundschicht zwischen dem hydrophilen Dentin und den hydrophoben Kompositen wurden Dentinadhäsivsysteme entwickelt. Die frühere Einteilung der Dentinadhäsivsysteme in Generationen (1 bis 7; Zeitpunkt der Einführung) macht heute nur noch wenig Sinn. Nach heutiger Strategie werden sie nach der Anzahl der Arbeitsschritte und Interaktionen mit der Zahnhartsubstanz in Mehrflaschen-Etch&Rinse-Adhäsive, Einflaschen-Etch&Rinse-Adhäsive, Ein- und Zweischritt selbstkonditionierende Adhäsive sowie Universal Adhäsive (Etch&Rinse oder selbstkonditionierend) unterteilt. Die Ergebnisse der hier vorgestellten In-vitro-Studie erhellen, dass der zusätzliche Gewinn der modernen selbstkonditionierenden Adhäsive in ihrer antibakteriellen Wirkung liegen dürfte. Immerhin erwiesen sich in vitro repräsentative Keime des harten Kavitätenbodens, der gewöhnlich in 40% der Fälle mit Aktinomyzeten, Streptokokken und aktobazillen in Höhe von 10(2-3) Keimen infiziert bleibt, gegenüber der Mehrzahl der untersuchten selbstkonditionierenden Adhäsivsysteme als sensibel. Die stärkste antibakterielle Wirkung ging von den MDP-haltigen (Methacryloyloxydecyldihydrogenphosphat) Adhäsivsystemen aus.