Der 3D-Druck und digitale Workflows sind in den letzten Jahren zu immer wichtigeren Werkzeugen für Dentallabore geworden. Der hohen Nachfrage für Zahnersatz oder Schienen, insbesondere in Deutschland, stehen die Herausforderungen des Fachkräftemangels gegenüber – hier kommt dem 3D-Druck eine Schlüsselrolle zu. Gefragt sind konkrete Lösungen, die leistungsfähige Drucksysteme, widerstandsfähige und modernste Materialien, eine fortwährend aktualisierbare Software sowie einen vorausschauenden Service vereinen, um die Effizienz, Genauigkeit und Qualität der Patientenversorgung zu verbessern, Kosten zu senken und Zeit zu sparen.
Einer der wichtigsten Vorzüge des 3D-Drucks für die Zahnmedizin liegt in der Möglichkeit, Produkte individuell zu gestalten. So können Labore Modelle, Bohrschablonen und Rekonstruktionen erstellen, die auf die speziellen Anforderungen jedes einzelnen Patienten zugeschnitten sind. Der hohe Grad an Individualisierung ist vor allem für Patienten mit besonderen Bedürfnissen von Vorteil, zum Beispiel bei komplexen Zahnproblemen.
Aligner als Treiber der Digitalisierung in der Zahntechnik
Europa ist die zweitgrößte Region auf dem globalen Markt für transparente Aligner und wird laut Studien von Fortune Business Insight im Prognosezeitraum von 2023-2030 voraussichtlich mit einer jährlichen Wachstumsrate von 26,2 % wachsen.[1] Mit seinen hohen Wachstumsraten ist der Markt für Aligner ein Treiber für die Digitalisierung der Arbeitsabläufe bei zahnmedizinischen bzw. kieferorthopädischen Behandlungen, insbesondere für Intraoralscanner und den 3D-Druck.
Er ist außerdem Impulsgeber für Innovationen in der digitalen Behandlungsplanung und -überwachung. Da die Nachfrage nach Alignern weiter steigt, suchen die Unternehmen zunehmend nach einer flexiblen Fertigungslösung, die sich schnell skalieren lässt und die Produktion hochfährt.
Capriolo
Die Kosten pro Stück werden durch die Erhöhung des Durchsatzes bei gleichzeitiger Senkung des Kunstharzverbrauchs pro Bauteil gesenkt. Eine vollständig automatisierte Aushöhlungssoftware kann bis zu 40 % des Harzes pro Teil einsparen und erhöht den Teiledurchsatz. Außerdem kann eine verbesserte lösungsmittelfreie Modellreinigung, das sog. „Spin-Cleaning“, Lösungsmittelabfälle vermeiden und ermöglicht die Wiederverwendung des Harzes für zukünftige Anwendungen.
Zukunftsorientierter 3D-Druck
Um den modernen Anforderungen, die durch Lieferkettenprobleme, lange Produktionsvorlaufzeiten und Einschränkungen im Design entstanden sind gerecht zu werden, hat sich die Art und Weise, wie Unternehmen Produkte herstellen, weiterentwickelt. Laut einer kürzlich von Carbon durchgeführten Studie[2] zur additiven Fertigung nutzen Unternehmen neue Technologien, um mehr Kontrolle und Vorhersagbarkeit über den Fertigungsprozess zu erlangen. Die Umfrage zeigt eindeutig, dass die additive Fertigung immer mehr zur Norm wird und nicht nur ein Nischenansatz ist: Die überwältigende Mehrheit der Befragten (80 %) gibt an, dass sie bereits additive Fertigung in ihrem Unternehmen einsetzen oder dies in naher Zukunft planen.
Fazit
Die 3D-Drucktechnologie bietet eine Reihe von Vorteilen. Sie wird die Fertigungswege in Zahntechnik und Zahnmedizin weiter verändern und die Effizienz, Genauigkeit und Qualität der Patientenversorgung verbessern. Mit der Automatisierung von Aufgaben, der Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit und dem Angebot von individuellen und präzisen Lösungen unterstützt der 3D-Druck zudem Dentallabore bei der Überwindung der Fachkräftemangelbedingten Herausforderungen und sorgt zugleich für Kosteneinsparungen und verbesserte Patientenergebnisse.
Weitere Angaben
[1] https://www.fortunebusinessinsights.com/de/europa-markt-f-r-transparente-aligner-107648 (Zuletzt abgerufen am 05.10.2023). [2] Carbon führte diese Studie mit Hilfe einer Online-Umfrage durch, die von Method Research vorbereitet und von Cint an n=710 Erwachsene verteilt wurde, die am Design-, Konstruktions- oder Entwicklungsprozess in Unternehmen, die physische Güter produzieren, beteiligt sind. Die Befragten kamen aus den USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Die Daten wurden vom 26. Juli bis 17. August 2022 erhoben.
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