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Delegiertenversammlung

Hessische Zahnärzteschaft diskutiert Bürokratieabbau und Krisenresilienz

Die Delegiertenversammlung der Landeszahnärztekammer Hessen, die am letzten Freitag in Kassel stattfand, widmete sich erneut dem Kernthema der laufenden Legislatur: der Fortsetzung des Dialogs mit der Politik im Land und im Bund wie auch auf internationaler Ebene.

Person die ein gefallenes Holzstück aufhält freepik
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Abschaffung externer Validierung im Fokus

Kammerpräsidentin Dr. Doris Seiz, seit kurzem auch Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer, erläuterte den Delegierten anhand vieler konkreter Beispiele, wie Themen des Berufsstands wirksam an die politischen Akteure vermittelt werden können. Es handele sich, so die Präsidentin, um einen kontinuierlichen Prozess. Man müsse sich immer wieder in Erinnerung bringen und dürfe keineswegs nachlassen oder am Sinn des eigenen Handelns zweifeln. Politiker seien mit vielen Themen und Anliegen befasst und auch die Zuständigkeiten teils über auf mehrere Ministerien verteilt. Es sei daher sinnvoll, Kernthemen zu identifizieren, und diese so oft es geht in Gespräche bei allen möglichen Gelegenheiten einzubringen. Gegenwärtig drängende Themen seien hier Praxisbegehungen ohne konkreten Anlass und insbesondere die externe Validierung von Geräten wie Sterilisatoren oder Thermodesinfektoren.

„Diese vollends überflüssigen, zeit- und kostenintensive Momentaufnahmen verbessern den Patientenschutz in keiner Weise. Das können wir nicht nur behaupten, sondern argumentativ überzeugend darlegen. Wir setzen in den Gesprächen mit der Politik den Schwerpunkt auf die schnellstmögliche Abschaffung dieser Vorgaben. Hierfür werden wir nicht nur bei der großen Politik, sondern auch bei den zuständigen Behörden werben, denn beim Versuch, Bürokratie nicht nur zu verhindern, sondern bereits existierende Regelungen zurückzunehmen, müssen alle Beteiligten mit im sprichwörtlichen Boot sitzen und mitgenommen werden. Wir wissen, welche dicken Bretter hier gebohrt werden, hoffen aber, hier noch in dieser Legislatur Erfolge zu sehen“, so die Kammerpräsidentin.

Neben Themen wie Fachkräftesicherung, Fort- und Weiterbildung sowie sozialem Engagement der Zahnärzteschaft, stand das Thema Qualitätssicherung auf der Agenda der Versammlung; dies auch im Hinblick auf hoffentlich nicht eintretende Großschadens- bzw. Krisensituationen. Ein vorbereitetes Gesundheitssystem sei ein integraler Bestandteil der Abschreckung in einer Situation, die nicht Krieg, aber auch nicht mehr Frieden sei. Bereits jetzt werde unsere Resilienz getestet und für Kliniken, Praxen aber auch für private Haushalte müsse diese erhöht und der Ernstfall vorbereitet werden. Hierfür sei man als Berufsstand im Gespräch mit der Bundeswehr und weiteren maßgeblichen Akteuren.

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„Zahnärztinnen und Zahnärzte haben nicht zuletzt in der Pandemie unsere Fähigkeit gezeigt, Krisen durch klare und einheitliche Vorgaben zu handhaben. Wir werden für alle Praxen sinnvolle und umsetzbare Handreichungen bereitstellen, um auch in einem Konfliktfall optimal vorbereitet zu sein und die zusätzlichen Anforderungen einer solchen Situation im Interesse der zivilen wie auch militärischen Patientinnen und Patienten bewältigen zu können“, zeigte sich die Präsidentin den Delegierten gegenüber zuversichtlich.

Quelle: Landeszahnärztekammer Hessen

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