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Fortbildungsbericht

Minimalinvasive Implantologie – not Rocket Science

MIMI, Sofortimplantate, Prothetik – so der Titel des zweitägigen implantologischen Fortbildungskurses, den unsere Redaktion am letzten Novemberwochenende dieses Jahres besucht. Angeboten wird die Fortbildung von der Futur Dental Academy (Champions-Implants), die im inmitten eines rheinhessischen Weinanbaugebietes liegenden Flohnheim zu verorten ist. 16 Fortbildungspunkte kann man durch die Teilnahme „erringen“ – wobei erringen hier wahrlich das falsche Verb ist. Denn der Kurs findet in absolut entspannter Atmosphäre statt und macht richtig Spaß.

A.B. Bitzer
Wandgemälde im Foyer der Futur Dental Academy.
Wandgemälde im Foyer der Futur Dental Academy.
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Praxis und Theorie wechseln sich beim zweitägigen Kurs der Futur Dental Academy zum minimalinvasiven Implantologieverfahren MIMI in angenehmen Maßen, wobei der praktische Teil deutlich überwiegt. Konzeptionell ist die Fortbildung so aufgebaut, dass über den Großteil der Zeit direkt aus einem an den Fortbildungsraum grenzenden Behandlungszimmer Live-Implantationen auf eine große Leinwand übertragen werden. Im Wechsel werden die Teilnehmenden zudem direkt mit in den Behandlungsraum genommen und dürfen unter Anleitung das Gelernte am Patienten umsetzen.

Da hier minimalinvasiv vorgegangen wird – sprich keine Schnitte zu Knochenfreilegung vorgenommen werden –, wird in üblicher Standardbehandlungsmanier (Mundschutz, Handschuhe, sterile Instrumente) implantiert. Wer nicht im „OP“ ist, kann im Fortbildungssaal an Modellen üben. Aber auch dabei ist man nicht auf sich allein gestellt. Etliche Mitarbeiter der Academy sind über den gesamten Kurszeitraum hinweg anwesend, sodass man sich bei Fragen, für detailliertere Erläuterungen oder Demonstrationswünsche lediglich an einen von ihnen wenden muss und so für sich den höchsten Lerneffekt herausholen kann. Ich habe dies ausgiebig genutzt und davon sehr profitiert.

Routine und Selbstvertrauen

Das Lernpensum erstreckt sich von theoretischem Wissen zu Materialien und Vorgehensweisen bis hin zur praktischen Umsetzung – angefangen von der Aufbereitung der Kavitäten bis hin zum Implantieren von Sofort- und Spätimplantaten, zu der Distraktion schmaler Kieferkämme (MIMI 2) und dem internen direkten Sinuslift (IDS). Der Kurs entlässt die Teilnehmenden mit dem Selbstvertrauen, auch kompliziertere Implantationen selbst vornehmen zu können.

Zum einen, da der enorm hohe praktische Anteil bereits eine gewisse Routine beim Implantieren erbringt – denn wie erwähnt, sieht man über Stunden hinweg die Liveübertragungen auf der Leinwand, kann das Gesehene und Gelernte diverse Male selbst an den Modellen testen und ist schließlich auch mehrfach aktiv im Behandlungszimmer mit dabei. Zum anderen wird im Kurs auch viel Wert darauf gelegt zu vermitteln, dass ein Implantat zu setzen keine „Rocket Science“ und durchaus von jedem Allgemeinzahnarzt durchführbar ist.

Hoher Wissenstransfer

Neben den vermittelten implantologischen Kernkompetenzen gibt es zusätzliche Abrechnungstipps und Anekdoten. Insgesamt ist die Fortbildung sehr von der saloppen Art des Fortbildungsleiters Dr. Armin Nedjat geprägt und besticht durch den lockeren Aufbau. So gibt es z.B. auch keine strickten Vorgaben für Pausenzeiten. Mittags steht über längere Zeit ein sehr gutes, vielfältiges Buffet bereit, sodass jeder selbst entscheiden kann, wann er essen möchte.

Über den ganzen Tag hinweg sind überdies Früchte, Knabbereien, Kaffee und Getränke in einem angrenzenden Pausenraum verfügbar. Am Abend gibt es Barbecue auf der Terrasse – und obwohl der Fortbildungsverlauf sehr entspannt ist, bin zumindest ich am Abend müde. Denn bei aller Leichtigkeit ist Fakt, dass sehr viele Inhalte in diesem Kurs vermittelt werden – und so soll es ja auch sein.

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Fazit

Dass es sich lohnt, den FortbildungskursMIMI, Sofortimplantate, Prothetik“ der Future Dental Academy zu besuchen, darin sind sich die teilnehmenden Zahnärztinnen und Zahnärzte einig. Ganz besonders profitieren alle von der Möglichkeit, über zwei Tage hinweg die Live-OPs zu beobachten und selbst am Patienten arbeiten zu können.

Eine der Teilnehmerinnen hat den Kurs beispielsweise genutzt, um nach längerer Babypause sich mit dem Implantatsystem von Champions, das in ihrer neuen Praxis zum Einsatz kommt, vertraut zu machen und um nach der dadurch bedingten mehrjährigen Implantationspause wieder den Einstieg zu finden. Andere möchten ihre bereits bestehenden Fertigkeiten vertiefen und wieder andere finden sich hier ein, um in die Implantologie einzusteigen oder verschiedene Verfahren und Systeme abzuwägen.

Rahmendaten

Die zweitägigen Fortbildungskurse „MIMI, Sofortimplantate, Prothetik“ der Futur Dental Academy (immer freitags und samstags 9:00 bis ca. 18:00 Uhr) finden mehrmals jährlich in Flohnheim statt. Die Teilnehmenden erhalten 16 Fortbildungspunkte, die regulären Kursgebühren betragen 1250 Euro. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt.

It’s (zwar) not rocket science
… doch, so lernen wir, hat die Entwicklung des Champions (R)Evolution-Implantats doch ein wenig mit der Raumfahrt zu tun. Denn die entscheidende Idee zu dem zweiteiligen, enossalen, rotationssymmetrischen Implantat aus Titan Grad 4, das für eine minimalinvasive Insertion nach dem MIMI-Insertionsprotokoll optimiert wurde, hatte der Entwickler und CEO von Champions-Implants – Dr. Armin Nedjat – beim Betrachten der Miniaturdarstellung eines startenden Space Shuttles. In Analogie dazu wird das (R)Evolution-Implantat mit einem werksseitig vormontierten Shuttle inklusive Halteschraube ausgeliefert. Es kann in allen Knochenqualitäten des Ober- und Unterkiefers (D1–D4) mit und ohne Augmentation inseriert werden. Das Shuttle hat vier Funktionen: Es dient als Insertionstool, Gingivaformer und Verschlussschraube (Implantat) sowie als Abformungstool. Durch das Shuttle und die eingesetzte Halteschraube ist die Implantat-Abutment-Verbindung bakteriendicht. Das Implantatinnere bleibt absolut steril, bis das Shuttle mit dem Abutment ausgetauscht wird. Verbildlicht ist der Zusammenhang zwischen den Champions-Implantaten und der Raumfahrt übrigens auch direkt im Eingangsbereich des Firmen- und Fortbildungsgebäudes.
A.B. Bitzer
Wandgemälde im Foyer der Futur Dental Academy, dass die Weltraumthematik aufgreift.

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