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Vom Fisch über die (digitale) Prothetik bis hin zur Fotografie
Mit der Frage „Anpassungsfähige Restaurationen der Zähne – Wie viel Fisch steckt im Menschen?“ eröffnete Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Gängler (Universität Witten/Herdecke) den ersten Vortragstag und schilderte den evolutionären Weg der Zahnentwicklung vom kieferlosen Fisch bis zum Menschen. „Denn nur, weil wir wissen, wo wir herkommen, haben wir heute so viele gute, kluge und erfolgreiche Therapieoptionen“, so Prof. Gängler. Dies demonstrierte er anschließend mit der Vorstellung einer prospektiven Langzeitstudie (29 Jahre, Universität Witten/Herdecke) über Füllungsmaterialien, die zeigte, wie stabil Zahnfüllungen sein können und wie flexibel sie sich dem Abrieb der Zähne im Laufe der Zeit anpassen.
Wie der „digitale Weg“ „vom Patientenkontakt zur funktionellen und ästhetischen Rekonstruktion“ gelingt, erläuterte ZTM Bastian Wagner (München). Viele Informationen und eine ausführliche Kommunikation mit Zahnarzt und Patienten sind für ihn dabei unerlässlich. Sein wichtiges Tool im Laboralltag ist eine App, die es ermöglicht, dem Patienten einfach und schnell Möglichkeiten ästhetischer Zahnkorrekturen zu zeigen. Rigo
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Im Team auf der Bühne und im Berufsleben machten ZTM Roman Wolf (Burglengenfeld) und ZT Sven Bolscho (Bünde) deutlich, dass sie den Schlüssel für den Erfolg in der Symbiose analoger und digitaler Prozesse im Laboralltag sehen: „Die Maschine kann nur so gut sein wie der Mensch, der sie füttert. Und der Mensch kann nur so gut arbeiten, wie die Maschine will. Keine Maschine wird es jemals schaffen, das geschulte Auge des Zahntechnikers zu ersetzen.“ Dennoch werden ihrer Meinung nach subtraktive Technologien in Zukunft ein fester Bestandteil im Dentallabor bleiben und durch additive Verfahren wie z. B. LaserMelting positiv ergänzt. Darüber hinaus wird der 3D-Drucker vor allem im Kunststoffsektor revolutionär zur Arbeitserleichterung beitragen.
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Vom Implantaterfolg zum „schönen“ Weichgewebe
Zum ersten Mal dabei war Prof. Dr. Katja Nelson (Universitätsklinikum Freiburg). Sie beschrieb anhand wissenschaftlicher Daten die Biomechanik und die Erfolgsvoraussetzungen von Implantaten anhand unterschiedlicher Parameter wie etwa Aufbau, Durchmesser, Art der Implantatverbindung, Oberflächenbeschaffenheit, Neigungswinkel.
Zahnarzt Norman Jacob (Berlin) richtete den Blick auf die Schnittstelle von Gewebe und Implantatschulter und stellte sein klinisches Prozedere und die Vorteile spezieller Distanzhülsen vor. Rigo
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Dr. Irina Brzenska (Berlin) diskutierte Augmentationstechniken für besonders komplexe Fälle, darunter die „Schalentechnik“ nach Prof. Dr. Fouad Khoury sowie die „Sausage- Technik“ nach Prof. Dr. Istvan Urban.
Dr. Markus S. Beschnidt (Baden-Baden) stellte das „schöne“ Weichgewebe in den Mittelpunkt seiner Ausführungen und zeigte anhand vieler Fallbeispiele aus seinem Praxisalltag, wie dieses bei der Sofortimplantation gelingt.
Sitzen ist das neue Rauchen?!
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Nur wer aufgibt, hat verloren
… so heißt die Autobiographie und die Botschaft eines ungewöhnlichen Keynote-Speakers, den Veranstalter Helge Vollbrecht für diesen Abend gewinnen konnte: Henry Maske. Der ehemalige Profiboxer aus der DDR feierte seine Erfolge in den 1980er- und 1990er-Jahren (Spitzname: „Gentleman“, bekannt auch sein Einzugslied „Conquest of Paradise“ von Vangelis), gekrönt von einem einmaligen Comeback 2006. Henry Maske gab Einblicke in seinen Werdegang, seine Karriere sowie sein Leben heute und ermunterte das Auditorium, dass – wenn man mag, was man tut – man allen Grund hat, daran festzuhalten, und sich dann auch durch Misserfolge nicht von seinem Weg abbringen oder beirren lassen soll. Rigo
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Mit Live-Musik, Buffet und viel Zeit zum Netzwerken, Austausch unter Kollegen und guten Gesprächen klang anschließend der Abend in der begleitenden Industrieausstellung auf dem Promenadendeck im Kongresszentrum der Yachthafenresidenz Hohe Düne aus. Im Ballsaal fand am Samstagabend mit leckerem Essen, Programm und der Berliner Partyband Inter Jam die komplett ausgebuchte Abschlussparty statt, die schließlich bis in die frühen Morgenstunden noch in der Hotelbar weiterging.
Ausblick auf das 10-jährige Jubiläum 2021
Man freut sich jedes Jahr darauf, man trifft sich, man kennt sich und die Familie darf auch mit: Wer es bis jetzt noch nicht zum Dental-Gipfel ins malerische Seebad Warnemünde geschafft hat, dem sei im kommenden Jahr der Besuch dringend ans Herz gelegt, schließlich haben sich Helge Vollbrecht und sein Team für das 10-jährige Jubiläum vom 07. bis 10. Januar 2021 etwas Besonderes einfallen lassen, wie Dental-Gipfel-Urgestein und Ideengeber ZTM Hans-Joachim Lotz (Weikersheim) vorstellte: Die 10. Auflage wird mit einer Art Pre-Workshop am Donnerstag speziell für Zahntechniker starten. Eingeladen sind rund 10 namhafte Keramiker aus der Branche, die Frontzahnkronen für einen echten Patientenfall live schichten werden. Im Rahmen des Kongresses wird dann die „Beste“ gekürt.
Ebenfalls am Donnerstag können interessierte Zahnmediziner zeitgleich an einem Chirurgie- und einem Funktionskurs am Humanspender (Leichenpräparat) in der Anatomie der Universität Rostock teilnehmen, zu den Themen „Implantationstechniken“ oder „Anatomie des stomatognathen Systems“.
Die Plätze sind begrenzt, Anmeldungen auch für den gesamten Kongress sind bereits jetzt möglich unter www.dental-balance.eu
Weitere Informationen:
Folgende Vorträge des Dental-Gipfels können Sie auch in Beitragsform in dieser und in den kommenden Ausgaben des Zahntechnik Magazins nachlesen: Prof. Dr. Peter Pospiech (Estenfeld): „Stützstift – wann? Was, wenn Grenzen überschritten werden?“; Christian Fergin (Potsdam): „Das Zusammenspiel zwischen Zahnarzt- und Laborrechnung“; Karl-Heinz Martiné (Köln): „2017/745 – Herausforderung Medical Device Regulation“ ab Seite 122
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