Frische Früchte und ein kleines Fläschchen Ouzo von Zypern als Willkommen vom deutschen Hotelmanager vervollkommnen ein wohliges „zu Hause“-Gefühl. Als ich später in der rot-goldenen Abenddämmerung am Wasser entlang gehe, ragen die Kronen der die Promenade flankierenden Palmen wie Pinsel in den rötlichen Abendhimmel. Ein frischer, gegrillter Fisch und ein Glas Wein zum Abendessen in der „Ouzeri“ komplettieren den perfekten Anreisetag.

Das Frühstück nehme ich am nächsten Tag auf der Terrasse über dem großen, auf 29 Grad beheizten und entsprechend beliebten Swimmingpool ein. Egal, ob man als Familie mit Kindern hier ist, als Paar oder als Single – jeder findet den genau passenden Platz, teils versteckt hinter duftenden Hecken, unter schattigem Dach oder in der Sonne. Das im Restaurant auf mehreren großen Tischen lockende Buffet führt jedoch zu Gewissenskonflikten. Außer frischem Obst, hausgemachten Marmeladen jeder Art, mehreren Honigsorten, diversen Kuchen und Süßspeisen locken verschiedene warme Gerichte und frisch gebrutzelte Eier. Nach dem langen Anreisetag gönne ich mir eine Vollkörpermassage. Durch eine gepflegte Grünanlage mit den kleinen Bungalows und einem großen, unbeheizten Swimmingpool gelange ich zum Spa.

„Adults only“ steht hier am Pool mit großer Sonnenterrasse. Wer also absolute Ruhe haben möchte in dem schönen Familienhotel findet hier sein Dorado. Mit einem nach exotischen Kräutern duftenden Tee werde ich im Spa empfangen, bevor die reizende Therapeutin Ana mich in ihr Reich der Entspannung entführt. Ein feiner Duft und sphärenähnliche leise Klänge bei Dämmerlicht lassen mich in eine andere Welt entschweben. Zart und doch fest ist ihre Massage. Seit vier Jahren arbeitet sie im ALMYRA und hat dank ihrer Fähigkeiten schon Stammkunden unter den internationalen Gästen, die regelmäßig hier Urlaub machen. Ich kann es gut nachvollziehen. Denn nach einer Stunde fühle ich mich wie neu geboren.
Entdeckungstour

Am Nachmittag bin ich bereit, auf Entdeckungstour zu gehen. Denn Zypern ist eine Insel voller Geschichte und Kulturen. Davon abgesehen, dass sie bis 1960 sogar Britische Thronkolonie war, lag sie seit Jahrtausenden im Zentrum weltweiten Handels zwischen Orient und Okzident. Seit 1974 ist sie geteilt in den türkischen Norden und den griechischen Süden. Die Grenze geht mitten durch die Hauptstadt Nicosia – wie einst in Deutschland durch Berlin. Vor allem die Römer haben vor 2.000 Jahren für uns sehenswerte Spuren hinterlassen. Deshalb mache ich einen Halbtagesausflug zur bedeutenden archäologischen Stätte Kourion aus römischer Zeit. Auf der Fahrt durch grüne, hügelige Landschaft durchqueren wir, durch Zäune beiderseits begrenzt, einen der zwei großen britischen Militärstützpunkte im griechischen Teil der Insel. Fotografieren verboten! „Hier wohnen die Militärs mit ihren Familien. Die fühlen sich hier sehr wohl“, meint Fahrer Georgos schmunzelnd „und wollen gar nicht wieder zurück nach England“!
Auch die Römer fühlten sich vor mehr als 2.000 Jahren auf Zypern offenbar sehr wohl. Große Teile einer Stadt mit prächtigen Villen wurden von Archäologen in Kourion ausgegraben. Zum Beispiel ist das Halbrund eines römischen Theaters erhalten. Denn wohl situierte Römer legten Wert auf Kulturgenuss, also die Aufführung antiker Tragödien und Komödien.
Gut erhaltene Fußbodenmosaike in den Häusern erzählen bildreich von den Helden der griechischen Mythologie wie Theseus und Herakles, vom berühmten Sänger Orpheus und natürlich Göttern wie Zeus und Kollegen. Gut gegen pralle Sonne geschützt kann man hier schnell mehr als zwei Stunden verbringen. Denn Villa reiht sich an Villa – immer mit bestem Blick auf die felsige Küste und das tiefblaue Meer. Zurück im schönen ALMYRA-Hotel genieße ich ein erfrischendes Bad im Meer. ALMYRA soll entweder der Name einer vornehmen alten zypriotischen Dame sein oder auch „Aroma des Meeres“ bedeuten. Ich bevorzuge Letzteres. Denn der Duft des Meeres gemischt mit dem von Zypressen und Pinien verheißt Urlaub pur.

Empfehlungen
Für den Abend wird mir der zehn Gehminuten entfernt gelegene BEACH CLUB empfohlen. Er liegt etwas erhöht über einem feinen Sandstrand und ist berühmt für seine vorzügliche Küche mit lokalen Akzenten und asiatisch-japanischem Touch. Zudem bietet sich von hier ein märchenhafter Sonnenuntergang über dem Meer. Wie ein Scherenschnitt schiebt sich die Landzunge von Paphos mit dem Kastell in die Szene.
Ich genieße ein vorzügliches Sashimi verschiedener roher Fische und einen köstlichen japanischen Salat.
Am nächsten Tag fahre ich mit einem Taxi zum „Petra tou Romiou“, dem Felsen, bei dem nach der griechischen Mythologie Aphrodite, die Schönste aller griechischen Göttinnen, bei Sizilien „aus dem Schaum geboren“ hier an Land gestiegen sein soll. Natürlich versuchen heute Frauen jeden Alters, ebenso wunderschön nach dem Bade am Felsen dem Wasser zu entsteigen. Die meisten jungen Damen haben es allerdings gar nicht nötig.
Archäologische Museum
Nach einer wunderbaren Nacht beim Murmeln des Meeres und dem Duft der Pinien genieße ich einen Tag voll der Entspannung im Wasser, in der Sonne und auch im Schatten der schönen Anlage. Doch am nächsten Tag schaue ich mir in Paphos das kleine, aber sehr interessante Archäologische Museum an. Besonders Mediziner kommen voll auf ihre Kosten. Außer chirurgischen Instrumenten jeder Art sind die witzigsten Wärmflaschen zu sehen: für den Oberkörper, für Ober- und Unterschenkel, für Füße, Hände und sogar für Ohren! Sie stammen offenbar aus der Praxis eines Arztes.

Am nächsten Tag gehe ich nach einem üppigen Frühstück am Meer entlang bis zum mittelalterlichen Kastell am Hafen. Jetzt lockt mich neben dem Kastell die weitläufige Archäologische Ausgrabung fantastischer Mosaike einstiger römischer Villen. 2017 wurde Paphos deshalb zur Europäischen Kulturhauptstadt ernannt.
Ein Film im Empfangsgebäude zeigt die fleißigen Archäologen bei ihrer mühsamen, sorgfältigen Arbeit. Eine „Palästra“ schließt sich an, eine Art Trainingszentrum für Athleten mit entsprechend sportlichen Mosaiken. Eine „Villa“ ist interessanter als die andere. Bis zum Meer erstreckt sich das „Bilder“-Areal. Nach diesem Kunstgenuss strebe ich wieder meiner ALMYRA-Oase zu, wo ich auf der Terrasse neben einem üppigen Hibiskusstrauch einen erfrischenden „Brandy sour“ genieße. Es ist das typische Getränk auf der Insel – weil eben der zyprische Brandy ein ganz Besonderer sei, erklärt mir der Barkeeper schmunzelnd. Beim letzten lukullischen Frühstück am nächsten Morgen auf der Terrasse liegt schwanzwedelnd ein niedlicher kleiner Malteser unter dem Nachbartisch. Zur Freude der Kinder sind im ALMYRA kleine Hunde – gut erzogen – erlaubt. Was für ein wunderbares Urlaubsdomizil.
Informationen |
Das ALMYRA in Paphos Hotel gehört zur privat geführten Thanos-Hotelgruppe, deren 1. Hotel „Anabelle“ 1998 auf Zypern gebaut wurde. Es ist ein 5-Sterne-Familienhotel mit Zimmern, Suiten und Bungalows. Das ALMYRA ist Mitglied der DesignHotels. www.almyra.com. e-mail: almyra@thanoshotels.com, Tel: +357 26 888 700; www.thanoshotels.com. Vom Flughafen Paphos sind es ca. 20 Auto-Minuten bis zum ALMYRA Hotel; vom Flughafen Nicosia ca. 1 ½ Std. Sehr zu empfehlen ist der Baedeker Reiseführer ZYPERN, aktualisierte Auflage 2024, 23,95 Euro. |
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