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Mundhygiene

Bakterien: gut gegen schlecht

In unserem Mund leben weit mehr als 700 verschiedene Arten von Bakterien, aber auch Pilze, Viren und andere Mikroorganismen. Die Zusammensetzung unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Die meisten Bakterien sind harmlos und sogar lebenswichtig. Bestimmte Bakterien können jedoch Krankheiten verursachen. Ein Ungleichgewicht im sogenannten oralen Mikrobiom - wie die Gesamtheit der im Mund lebenden Mikroorganismen in der Fachsprache heißt - lässt das Risiko für Krankheiten steigen.

proDente e.V./Johann Peter Kierzkowski
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„Wir wissen heute, dass ein gesundes Mikrobiom im Gleichgewicht mit dem Wirtsorganismus, also jedem Menschen, steht. Wenn dieses Gleichgewicht jedoch gestört ist, können Erkrankungen wie Karies, Zahnfleischentzündung und Parodontitis entstehen“, erklärt Dr. Christiane von Ohle, leitende Oberärztin und stellvertretende Ärztliche Direktorin der Poliklinik für Zahnerhaltung des Universitätsklinikums Tübingen.

Das orale Mikrobiom spielt somit eine entscheidende Rolle für gesunde Zähne und Zahnfleisch. Die Bakterien siedeln sich in der Mundhöhle in verschiedenen Regionen an. Sie haften z.B. an Zähnen, Zunge, Wangen oder Gaumen. Dabei sind diese Mini-Mikrobiome jeweils unterschiedlich zusammengesetzt. Die „guten“ Bakterien sind für den Menschen in verschiedener Hinsicht nützlich und lebenswichtig. Sie sind wichtig für die erste Abwehr des Immunsystems gegen Krankheitserreger. Zudem helfen sie bei der Verdauung von Nahrung, zersetzen teilweise übrig gebliebene Nahrungsreste im Mund und tragen dazu bei, schädliche Säuren abzubauen.

Bakterien leben im Mund in Biofilmen

Die im Mund lebenden Bakterien sind in sogenannten Biofilmen organisiert. Man versteht darunter eine Schicht aus Bakterien und anderen Mikroorganismen, die sich in einer klebrigen Masse auf einer Oberfläche, beispielsweise der Zahnoberfläche, anlagern. Die genauere Untersuchung von Zahnbelag zeigt, dass bestimmte Bakterienarten in der Lage sind, ein Gerüst (Matrix) zu bilden. In dieser Matrix können sich weitere Bakterienarten ansiedeln.

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Der entstehende komplexe Biofilm ermöglicht die Kommunikation zwischen verschiedenen Bakterienarten und schützt vor äußeren Einflüssen. So bewirken Biofilme, dass Bakterien wesentlich resistenter gegen Zellen der menschlichen Immunabwehr sind aber auch gegen Antibiotikabehandlungen.

Ungleichgewicht im Mikrobiom fördert Krankheiten

Eine Störung des Gleichgewichts zwischen guten und schlechten Bakterien im oralen Mikrobiom kann dazu führen, dass sich krankmachende Bakterien immer weiter ausbreiten. Das Risiko für verschiedene Erkrankungen steigt. Die Gründe für diese Verschiebung sind vielseitig. Von zuckerreicher Ernährung über eine unzureichende Mundhygiene, Rauchen, genetische Ursachen, verminderten Speichelfluss, bestimmte Medikamente bis hin zu systemischen Erkrankungen wie z.B. Diabetes können viele Faktoren das mikrobielle Gleichgewicht im Mund aus der Balance bringen.

Quelle:
Initiative proDente e.V.

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