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Interview

exocad Insights 2024 – Interview mit Dr. Miguel Stanley

Das Unternehmen exocad hat es sich zum Ziel gesetzt, die Möglichkeiten der digitalen Zahnheilkunde bestmöglich zu erweitern. Durch die Verwendung einer offenen Softwareplattform können Zahntechniker/-innen und Zahnärzte/-innen problemlos zusammenarbeiten, Behandlungspläne effizient und vorhersehbar umsetzen und die Patientenbindung erhöhen. Dr. Miguel Stanley, Gründer und klinischer Leiter der White Clinic in Lissabon, Portugal, hat mit uns am Rande der Insights 2024 über seine Erfahrungen mit neuen Technologien und die Vorteile durch ihren Einsatz im Praxisalltag gesprochen und uns verraten, warum exocad Insights als zukunftsweisendes Event für die Dentalbranche in keinem Veranstaltungskalender fehlen darf.

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Dr. Miguel Stanley und weitere Gastredner/-innen der exocad Insights 2024 beim CAD-Talk.
Dr. Miguel Stanley und weitere Gastredner/-innen der exocad Insights 2024 beim CAD-Talk.

Dr. Stanley, wie können digitale Hilfsmittel die Bereitschaft der Patienten/-innen zu einer Behandlung erhöhen und zu optimalen klinischen Ergebnissen führen?

Dr. Stanley: Nun, ein gutes Beispiel dafür ist u.a. die Software von exocad. Das Unternehmen hat mit dem Smile Creator ein außergewöhnliches Tool entwickelt, mit dem man sozusagen in die Zukunft sehen kann. Mithilfe digitaler Fotos und 3D-Scans des Mundes und Gesichts der Patienten/-innen, die in die Software übertragen werden, kann das Aussehen des zukünftigen Lächelns simuliert und dann in 3D gedruckt werden. Es wird ein physisches Modell erstellt, das mit Kompositmaterialien direkt im Mund anprobiert werden kann. So bekommen Patienten/-innen eine ganz genaue Vorstellung davon, wie die Zähne aussehen könnten. Sie können also nicht nur sehen, sondern auch erleben, in was sie ihr Geld investieren. Dieses Konzept nennt sich Digital Smile Design und wurde erstmals von Christian Coachman auf dem Weltmarkt eingeführt. Inzwischen können die meisten Unternehmen diese Dienstleistung anbieten. Dank der neuen Technologien sind wir also in der Lage, die Kommunikation mit unseren Patienten/-innen zu verbessern.

Welche neuen/innovativen Technologien und Materialien verwenden Sie in Ihrer Praxis?

Dr. Stanley: Eine meiner größten Materialinnovationen ist neben der neuen Generation von Zirkonoxid ein Nano-Hybrid-Komposit von VOCO – Blöcke und Discs. Es ist ein Komposit, das gebrauchsfertig ist und bei dem der Brennprozess entfällt. Es ist ein großartiges Material für komplexe zahnmedizinische Fälle und auch günstiger für die Verbraucher/-innen. Meiner Meinung nach sollten Zahnärzte/-innen aufhören, nur an Keramik zu denken und anfangen, diese Nano-Hybrid-Materialien zu verwenden. Was die Technologien anbelangt, die ich verwende, so handelt es sich natürlich nicht nur um eine einzelne Technologie, sondern um die Zusammenführung mehrerer Technologien. exocad z.B. kann ein Content-Aggregator für einen IO-Scanner, einen CBCT-Scan, einen Gesichtsscan und Kieferbewegungsdaten sein. All das lässt sich dann auf einer Plattform verknüpfen, um mehr Vision und Transparenz zu schaffen. Es geht also nicht nur um die verwendete Hardware, sondern relevant ist v.a. auch die Integration all dieser Technologien mithilfe von Software – und darin ist exocad führend.

Welche konkreten Prozesse haben sich durch den Einsatz dieser Technologien und Materialien für Sie vereinfacht – und können Sie die Vorteile quantifizieren?

Dr. Stanley: Die Einführung neuer Technologien erfolgt naturgemäß schrittweise. Ich habe 2015 begonnen, mit einem IO-Scanner zu arbeiten. Es gibt den Mythos, dass dadurch der Prozess beschleunigt wird – das stimmt aber nur zum Teil. Denn die Erstellung eines Avatars erfordert eine umfangreiche Datenerfassung und -verarbeitung. Das braucht seine Zeit. Liegen die Daten aber erst einmal vor, ist das, was man damit machen kann, außergewöhnlich. Das Smile Design, die Behandlungsplanung, die Erstellung von chirurgischen Bohrschablonen mit exoplan, der Aligner, die eigentlichen physischen Kronen, Veneers und Brücken – durch die Verknüpfung auf einer Plattform wird die Zusammenarbeit zwischen Zahntechnikern/-innen und Zahnärzten/-innen optimiert. Mithilfe dieser Technologie führen wir in meinem Labor in der White Clinic Kontrollen durch und schaffen eine Kontrolle in unserem Arbeitsumfeld, indem wir jede Behandlung scannen und sicherstellen, dass alles, was wir geplant haben, auch durchgängig so umgesetzt wurde. Mit dem Desktop-Scanner kann das Labor die fertige Arbeit einscannen, bevor sie an den/die Zahnarzt/-ärztin geschickt wird. Das kann dann wiederum in die Software eingefügt und mit dem ursprünglichen Entwurf verglichen werden, um zu prüfen, ob alles passt. Schlussendlich verbessert sich die Kommunikation zwischen Laboren und Zahnärzten/-innen, und das ist wirklich spannend.

Bezogen auf den Titel Ihres Vortrags „Die Macht der Avatare in der Zahnmedizin“, was sind die ausdrücklichen Vorteile von Avataren bei der Diagnose, der Behandlungsplanung und dem Arbeitsablauf im Labor?

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Vortrag: Die Macht von Avataren in der Zahnmedizin, Dr. Miguel Stanley, exocad Insights 2024.

Dr. Stanley: Nun, als ich mit der Zahnmedizin anfing, fand die Kommunikation mit dem Labor auf einem kleinen Stück Papier statt, wir haben fast nie miteinander gesprochen. Die Techniker/-innen haben die Arbeit auf der Grundlage dessen, was sie von den Zahnärzten/-innen bekommen haben, fertiggestellt und in die Klinik geliefert. Eine große Veränderung brachten bereits Handys und die Möglichkeit von Videocalls, und mit IO-Scannern und Kommunikationstools wie denen von heute gibt es nochmal eine deutliche Verbesserung. Das Avatarkonzept, bei dem mehrere STL- und DICOM-Dateien zu einem virtuellen Patienten bzw. einer virtuellen Patientin in der Software zusammengefasst werden, ermöglicht eine bessere Diagnostik, eine bessere Kommunikation mit den Patienten/-innen über die Behandlungspläne und eine höhere Akzeptanz der Fälle. Das Schöne an der Software ist, dass man jede Phase überwachen kann, dass man Qualitätskontrollen durchführen kann und dass man mit allen kommunizieren und interagieren kann, die das Gleiche sehen können. Man kann verfolgen, wie sich die Arbeit im Laufe der Zeit entwickelt hat, und am Ende der Behandlung haben Sie einen außergewöhnlichen Vorher-nachher-Vergleich – so transparent, dass sogar die Patienten/-innen es gerne mit ihrer Community teilen.

exocad Insights: Wie haben Sie die Veranstaltung 2024 wahrgenommen, wem würden Sie die Teilnahme nächstes Mal (2026) empfehlen und warum?

Dr. Stanley: Christine McClymont, die Marketingleiterin von exocad hatte eine wunderbare Vision, diese Veranstaltung zu einem „Edutainment“ – einer Kombination aus Bildung und Unterhaltung – zu machen. Es macht Spaß, es ist spannend, es ist erkenntnisreich, und das Niveau der Redner ist überwältigend. Ich fühle mich inspiriert und herausgefordert und hatte das Privileg, an alldem teilzuhaben. Ehrlich gesagt ist es eine meiner Lieblingsveranstaltungen. Ich mache nur etwa 12 persönliche Präsentationen im Jahr, aber als ich eingeladen wurde, habe ich sofort zugesagt. Und was erwarte ich beim nächsten Mal? Nun, mir ist aufgefallen, dass es nicht nur um Vorträge über Technologie, Zähne und Laborabläufe geht, sondern um die Zukunft unseres Berufsstandes. Hochkarätige Redner – Zahnärzte/-innen und Labortechniker/-innen – auf der Bühne, die Ideen, Gedanken und Visionen für die Zukunft austauschen. Es ist fast so, als hätte man eine Kristallkugel, um zu sehen, was in den nächsten 2 oder 3 Jahren auf uns zukommt. Für alle also, die der Zeit voraus sein wollen, ist exocad Insights die richtige Veranstaltung, am richtigen Ort, mit den richtigen Leuten. Und ich kann sie den Kollegen/-innen aus der Branche nur empfehlen.

Ich danke Ihnen für das interessante Gespräch, Dr. Stanley

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