Frau Sehnert, Sie sind seit 2016 Inhaberin der Praxis „gesundesweiss“ in Halle (Saale) und nutzen seit jeher digitale Tools in Ihrem Arbeitsalltag. Inwiefern können diese Technologien dabei helfen, dem Fachkräftemangel zu begegnen?
Zunächst müssen wir uns als Praxisinhaberinnen und -inhaber die Frage stellen, wie und wo wir Fachkräfte finden können. Wir müssen die potentiellen Azubis und Mitarbeitenden dort abholen, wo sie sich die meiste Zeit des Tages aufhalten: online, im Internet und auf Social Media. Deswegen setzen wir als Praxis auf digitales Mitarbeitenden-Recruiting. Wir arbeiten hier mit einer Agentur zusammen, die uns bei Social Media-Werbung, -Recruiting und Performance Marketing unterstützt. Und der Erfolg gibt uns recht: Wir waren in der Lage, in den vergangenen Jahren immer wieder neue Fachkräfte und Auszubildende zu finden, die zu uns passen.
Digitale Technologien haben das Berufsbild von ZFA und Co. vielfältiger gemacht als es noch vor ein paar Jahrzehnten der Fall war. Es ist abwechslungsreicher und damit auch attraktiver für die junge Generation geworden. Wenn es uns gelingt, das genauso nach außen zu kommunizieren, wirkt sich das natürlich auch positiv auf unsere Mitarbeitenden-Werbung aus.
Fachkräfte zu finden ist ja die eine Seite. Viele stellt es auch vor Herausforderungen, ihre Mitarbeitenden dauerhaft an ihre Praxis zu binden …
Zunächst einmal müssen sich Praxisinhaberinnen und -inhaber klarmachen, warum Arbeitnehmerinnen und -nehmer oft unzufrieden sind. Viele nennen mangelnde Wertschätzung und Anerkennung als Gründe. Auch hier bin ich der Überzeugung, dass digitale Tools dabei helfen können. Das fängt schon an der Rezeption an.
Im Behandlungszimmer selber folgen wir einem strikten digitalen Behandlungsablauf: Ich arbeite seit 2017 mit dem Invisalign System, habe drei iTero Intraoralscanner und bin somit sehr eng mit dem Align Digital Workflow verbunden. Bei uns steht in jedem Behandlungsraum ein Scanner und jeder Patient wird mindestens einmal im Jahr durch meine Mitarbeiterinnen gescannt. Durch die digitale Bildgebung und Visualisierungstools des Scanners können sie motivierter und mit mehr Selbstbewusstsein und Eigeninitiative mit den Patienten in die Kommunikation und Aufklärung treten. So sind sie aktiv beteiligt – das macht den Unterschied! Das resultiert auch in positivem Patientenfeedback.
Ein weiterer Grund für die Unzufriedenheit von Mitarbeitenden sind schlechte Arbeitsbedingungen, wie hohe Arbeitsbelastung, fehlende Weiterentwicklungsmöglichkeiten und mangelnde Autonomie. Digitale Tools erleichtern den Arbeitsalltag erheblich. Häufig führt auch eine unzureichende Bezahlung für Frustration im Job. Durch die digitalen Prozesse arbeiten wir effizienter, ziehen mehr Patienten an und können unseren Umsatz steigern. Ein klar strukturiertes Bonussystem basierend auf den erzielten Ergebnissen ermöglicht es uns, unser Team angemessen zu entlohnen, was die Motivation unserer Mitarbeitenden stark erhöht.
Weitere Informationen unter www.itero.com
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