Anzeige

Interview

Fake-News in der Zahnmedizin

Die Verbreitung von Falschinformationen im Netzt nimmt auch im Bereich der Zahngesundheit und Mundpflege zu. Dentalhygienikerin Simone Fischer geht im Rahmen der Haleon-Kampagne #WeStandForReal dagegen vor, indem Sie in kurzen Videos auf ihren Kanälen, also auf TikTok, Instagram, Facebook und YouTube, Zahn- und Mundgesundheitsmythen aufdeckt. Im Gespräch erfahren wir mehr dazu…

freepik/freepik.com
Getting your Trinity Audio player ready...

Fragen an Simone Fischer, Dentalhygienikerin aus Stuttgart

Welche Art von Fake News begegnen Ihnen im Bereich der Zahngesundheit und Dentalhygiene am häufigsten, und welche konkreten Auswirkungen können diese auf die Gesundheit der Patienten haben? Können Sie Beispiele nennen?

Simone Fischer: Wir sehen uns oft mit Fehlinformationen konfrontiert, die die Zahngesundheit unserer Patient/-innen gefährden. Häufig geht es um falsche Zahnputztechniken – manche glauben zum Beispiel, man solle das Zahnfleisch nicht putzen. Auch bei der Zahnzwischenraumreinigung werden oft falsche Hilfsmittel verwendet. Ein weiteres Thema ist die Angst vor Fluorid, oft basierend auf der Verwechslung mit Fluor. Ernährungstrends wie Zitronenwasser oder Apfelessig schädigen den Zahnschmelz, und der aktuelle Trend, sich selbst Zahnschmuck anzubringen, birgt Risiken durch ungeeignete Kleber. Die Folgen können gefährlich sein. Deshalb ist professionelle Beratung so wichtig!

Welche Rolle spielen Ihrer Meinung nach Social-Media-Plattformen bei der Verbreitung von Fake News im Gesundheitsbereich? Wie erklären Sie sich den Anstieg gesundheitsbezogener Desinformation auf diesen Plattformen?

Simone Fischer: Ich sehe Social Media leider als einen großen Beschleuniger für Gesundheits-Fake-News. Die Algorithmen belohnen ja oft reißerische Inhalte – und falsche Gesundheitsversprechen verbreiten sich da einfach schneller als seriöse Informationen. Jeder kann sich online als Experte oder Expertin ausgeben, egal ob er oder sie Ahnung hat oder nicht. Viele suchen online nach schnellen Lösungen für komplexe Gesundheitsprobleme und fallen dann auf diese falschen Versprechen herein. Diese Mischung aus aufmerksamkeitsgetriebenen Algorithmen, dem Wunsch nach einfachen Antworten und mangelnder Quellenprüfung ist einfach der perfekte Nährboden für Desinformation. Und gerade im Gesundheitsbereich können falsche Informationen wirklich gefährlich werden.

Welche Strategien halten Sie für am effektivsten, um Patient/-innen im Umgang mit gesundheitsbezogenen Fake News, speziell im Bereich der Mundhygiene, zu schulen und ihnen zu helfen, verlässliche Informationen zu finden?

Simone Fischer: Am wichtigsten ist es, die Medienkompetenz zu stärken. In Zeiten, in denen Falschinformationen die Social Media-Feeds bestimmen, unter anderem mit gefährlichen KI-generierten Fake News, müssen Patient/-innen lernen, Informationen kritisch zu hinterfragen: Wer steckt hinter der Information? Ist die Quelle seriös? Gibt es Belege für die Behauptungen? Denn viele, die solche Fehlinformationen unkritisch annehmen, kommen erst sehr spät zu uns, wenn der Schaden bereits entstanden ist.

Anzeige

Fehlinformationen verbreiten sich rasant und bieten oft vermeintlich einfache Lösungen. Deshalb müssen wir die richtigen Informationen genau dort teilen, wo die Fake News kursieren. Die Herausforderung besteht darin, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären. Im Bereich Mundhygiene empfehle ich daher, immer den Rat von qualifizierten Fachleuten wie Zahnärzt/-innen und Dentalhygieniker/-innen zu suchen. Und ganz wichtig: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch! Bei Zweifeln lieber einmal mehr nachfragen.


Die Kampagne #WeStandForReal positioniert sich gegen Fake News im Gesundheitsbereich. Im Interview mit Nicolo‘ Pome‘, Head of Marketing für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Haleon in München erfahren Sie mehr.

Kommentare

Keine Kommentare.

Anzeige