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Dr. Christian Öttl, Bundesvorsitzender des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ), betont: „Die zahnmedizinische Versorgung ist weder für das Defizit verantwortlich noch ein Kostentreiber: Mit 17,6 Milliarden Euro jährlich (2023) macht die gesamte zahnärztliche Versorgung nur einen Bruchteil der GKV-Ausgaben aus. Selbst eine Halbierung könnte die Finanzierungslücke nicht schließen.“
Deshalb müsse die Politik die Prävention in den Vordergrund stellen. Dass die Zahnmedizin ein klarer Präventionsfaktor ist, zeige die aktuelle 6. Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS 6). „Eine gute zahnmedizinische Versorgung spart außerdem Kosten, statt sie zu verursachen. Frühzeitige Behandlung etwa von Parodontitis reduziert langfristig das Risiko schwerer Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall sowie für Diabetes und Nierenschäden oder sogar Frühgeburten – und entlastet damit das Gesundheitssystem seit Jahren nachhaltig“, so Öttl weiter.
„Statt jedes Jahr wieder über die Defizite der GKV zu diskutieren, brauchen wir endlich eine strukturelle Reform, etwa bei den Verwaltungskosten der knapp 100 gesetzlichen Krankenkassen oder versicherungsfremden Leistungen, die aus dem Gesundheitsfond finanziert werden, obwohl sie steuerlich getragen werden müssten. Gleiches gilt für den Abbau der Bürokratielast.“
Von der neuen Bundesregierung fordert der FVDZ-Bundesvorsitzende Öttl: „Setzen Sie nicht kurzfristig auf Beitragserhöhungen, sondern lassen Sie uns nachhaltige Lösungen für die Finanzierung der GKV schaffen und verstehen Sie die Rolle der zahnmedizinischen Versorgung als Teil der Prävention und somit der Lösung. Krankheit lässt sich nicht berechnen und Krankenkassen sind für Kranke da ‒ keine Verschiebebahnhöfe für Finanzen.“
Quelle:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.
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