ReBlanX® ist ein Kunststoffsystem (Pulver/Flüssigkeit) zur Herstellung oder Wiederbefüllung von CAD/CAM-Fräsblanks. Das Material ist in allen gängigen Rosafarben erhältlich, als Medizinprodukt der Klasse IIa zertifiziert, biokompatibel und kann sowohl gefräst, gegossen als auch injiziert werden.
Grundsätzlich konzipiert wie ein Prothesenkunststoff, besitzt es jedoch besondere Eigenschaften: reBlanX® kann mit einem reduzierten Anteil der Monomer-Komponente (Mischungsverhältnis von 10 g Pulver zu 5 g Flüssigkeit) einwandfrei verarbeitet werden. Daraus resultieren eine geringere Schrumpfung und ein im Vergleich zu den meisten herkömmlichen Prothesenkunststoffen niedrigerer Restmonomergehalt. Zudem können durch das spezielle Polymerisationsverhalten große Objekte problemlos ohne Spannungen und Porositäten gegossen werden.
Neu herstellen oder auffüllen: so funktioniert‘s
Die leeren Fräsrahmen werden mit dem nach Herstellerangaben angemischten reBlanX®-Kunststoffmaterial befüllt und bei 55 °C und ? 2,0 bar 20–30 Minuten auspolymerisiert (Abb. 1).
Zwecks Zeiteinsparung ist es sinnvoll, in einem Arbeitsgang mehrere Fräsrohlinge in unterschiedlichen Farben und Stärken herzustellen. Nach deren Polymerisation wird der Restmonomergehalt durch eine 24-stündige Wasserlagerung auf weniger als 1% reduziert. Die fertigen Blanks können dann aus dem Rahmen herausgenommen, gelagert und bei Bedarf wieder zurückgesetzt sowie mit den dafür vorgesehenen Madenschrauben sicher fixiert werden.
Um im Labor keine verbrauchten „Blank-Leichen“ entsorgen zu müssen, können bereits ausgefräste Blanks auch wieder aufgefüllt werden. Durch das Eingießen des reBlanX®-Gemisches werden die ausgefrästen Bereiche lückenlos geschlossen und der Werkstoff verbindet sich beim Polymerisieren übergangsfrei mit dem Restblank (Abb. 2a–c). Körholz/Schmidt
Körholz/Schmidt
Es entsteht ein vollwertiger Rohling, welcher bei Bedarf in den passenden Rahmen eingespannt und jederzeit erneut zur Fräsung einer Prothesenbasis verwendet werden kann. Um keine Überschüsse zu erzeugen, gibt der Hersteller AcrylX® in seinen Produktinformationen detaillierte Mengenangaben und Mischverhältnisse für teil- oder vollzubefüllende Fräsblanks an.
Vorgehensweise bei der Erstellung einer Totalprothese
Jede gelungene totalprothetische Arbeit ist bekanntlich von dem optimalen Ergebnis der vorherigen Arbeitsschritte wie etwa der exakten Abformung und präzisen Modellherstellung abhängig (Abb. 3). Die Meistermodelle werden gescannt, die Basis in der gewünschten Stärke und Ausdehnung digital konstruiert und anschließend aus dem mit reBlanX® erstellten oder aufgefüllten Blank herausgefräst (Abb. 4). Die gefrästen Basen werden herausgetrennt, entsprechend ausgearbeitet und sauber auf die Modelle aufgepasst. Um die perfekte Passung im Mund des Patienten zu gewährleisten, darf natürlich auf keinen Fall die basale Seite der Kunststoffbasis beschliffen werden. Auf den Basen werden nun Registrierwälle aus festem Wachs oder anderen geeigneten temperaturbeständigen Werkstoffen angebracht (Abb. 5). Körholz/Schmidt
Körholz/Schmidt
Körholz/Schmidt
Nach Gesichtsbogenübertragung, Relationsbestimmung und dem Einarbeiten der ästhetischen Vorgaben werden die Modelle im Kieferbewegungssimulator fixiert.
Körholz/Schmidt
reBlanX®: Universalwerkstoff für den gesamten prothetischen Bereich
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Da lediglich der Hohlraum zwischen der gefrästen Prothesenbasis und der Zahnaufstellung ergänzt werden muss, reduziert sich der Kunststoffanteil zugunsten einer geringeren Schrumpfung des gesamten Prothesenkörpers und damit ebenfalls der Zahnaufstellung und der Okklusion.
Mit dem reBlanX®-Kunststoff kann nicht nur ein neuer Blank erstellt oder ein verbrauchter aufgefüllt werden, dasselbe Material dient der Fertigstellung des gesamten Prothesenkörpers genauso wie späteren Reparaturen und Unterfütterungen, was einer hohen Ästhetik zugutekommt. Darüber hinaus wird so sichergestellt, dass sich Zahnarzt, Patient und Zahntechniker bei jedem Arbeitsschritt auf ein hochwertiges und zertifiziertes Medizinprodukt verlassen können und keine Farbveränderungen oder Qualitätsverluste auftreten.
Zusammenfassung
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Näheres zu den Autoren des Fachbeitrages: Dr. Bastian L.J. SchmidtBildquellen sofern nicht anders deklariert: Unternehmen, Quelle oder Autor/-in des Artikels
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