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Bewusstsein für KI geschärft
Im nächsten Jahr werden sich auf der dentalen Leitmesse sicher einige Besucher/-innen mit einer erhöhten Aufmerksamkeit für das Thema Künstliche Intelligenz (KI) durch die Messehallen bewegen – allein schon durch die enorme Präsenz der Technologie in anderen Lebensbereichen. Und ja, KI-gestützte Anwendungen für den Praxiseinsatz haben an verschiedenen Stellen bereits die Marktreife erreicht und lösen mitunter ganz alltägliche Probleme. Dazu gehört etwa die falschherum auf dem Monitor dargestellte Röntgenaufnahme.

Normalerweise greift hier die Röntgenassistenz manuell ein und bringt das Bild per Maus und Tastatur in die richtige Position. Heute kann das bereits die KI übernehmen. Auch die Übertragung eines Röntgenstatus in ein Zahnschema – inklusive farbiger Befunddarstellung – kann mit einer als Medizinprodukt verfügbaren Software KI-gestützt erfolgen. Es versteht sich von selbst, dass eine anschließende Kontrolle durch den oder die Behandler/-in zu erfolgen hat, die Zeitersparnis dürfte sich dennoch deutlich bemerkbar machen.
Ausdifferenzierungen und mehr Sicherheit
Weniger digital, aber für die meisten Praxen ebenfalls alltäglich, geht es in der Füllungstherapie zu. Hier kommt es zu einer weiteren Ausdifferenzierung bei den einsetzbaren Werkstoffen: neben klassischen und in Bulkfill-Technik eingesetzten Kompositen, Glasionomerzementen oder Kompomeren nun auch sogenannte Nano-Hybrid-Ormocere. Siliziumdioxid ist hier nicht nur für die Füllstoffe, sondern auch für die Harzmatrix die chemische Basis. Das Ergebnis ist ein rein keramisch basierter Werkstoff.
In der Endodontie wiederum stößt man erneut auf die KI: Mit ihrer Hilfe werden – ganz ähnlich wie bei der geführten Implantation – individuelle Bohrschablonen für Wurzelbehandlungen designt. Praxen, die über einen 3D-Drucker verfügen, können dieses Design in kurzer Zeit und in den eigenen Räumlichkeiten in eine entsprechende Schablone überführen und die „Guided Endo“ sogar noch am selben Tag realisieren. Daneben entwickeln sich die bereits bekannten Assistenz-Systeme für die maschinelle Aufbereitung weiter: So verringern sensorlose Motorsteuerungen die Reaktionszeit auf unerwünscht hohe Drehzahl- sowie Drehmoment-Schwankungen und sorgen somit für ein Plus bei der Sicherheit.

Digitale Tools entlasten das Team
Da sich zahnärztliche Praxen durch den Fachkräftemangel aber auch abseits des eigentlichen Behandlungsablaufs zunehmenden Herausforderungen gegenübersehen, gewinnen Innovationen mit Zeitersparnispotenzial für das Team noch stärker an Bedeutung. In diesem Zusammenhang rücken vermehrt organisatorische und bürokratische Abläufe in den Fokus.
Digitale Systeme helfen dabei, ihren Zeitaufwand zu reduzieren. Sie übernehmen den „Telefondienst“, optimieren die Terminvergabe und -verwaltung oder ermöglichen es den Patienten/-innen, den Anamnesefragebogen oder andere Formulare bereits von zu Hause aus oder auf dem Weg in die Praxis auszufüllen. Terminerinnerungen auf Smartphone oder ins E-Mail-Postfach von Patienten/-innen tragen zudem dazu bei, dass die wertvolle Zeit des Teams nicht durch Terminversäumnisse verschwendet wird.


Fazit für die Praxis
Ob bei der Behandlung selbst oder im organisatorischen Umfeld, bei der Kommunikation mit Patienten/-innen oder innerhalb des Teams – die Internationale Dental-Schau präsentiert relevante Neuheiten und bewährte Konzepte, mit denen sich die aktuellen Herausforderungen in der Zahnheilkunde leichter meistern lassen. Die Leitmesse der Zahnmedizin findet das nächste Mal vom 25. bis zum 29. März 2025 in Köln statt, ein Termin, den es sich schon heute im Kalender zu markieren lohnt.
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