Das große Thema der diesjährigen Messe wird, wie sich bereits im Vorfeld angekündigt hat, die Digitalisierung sein. Dentsply Sirona eröffnet mit der Software 3D Endo einen neuen zahnmedizinischen Bereich für den digitalen Workflow – die Endodontie. Auf der Basis einer 3D-Röntgenaufnahme mit einem Orthophos-Gerät macht die Software sämtliche Wurzelkanäle, auch bei Verkrümmung der Kanäle, sichtbar. Die Behandlung kann digital geplant werden; sogar in der Wahl der geeigneten Feilen unterstützt die Software den Behandler.
Apps unterstützen Patientenkommunikation
Gesundheitsapps für den Patienten sind auf der IDS weiter im Kommen. Oral-B hat es auf der vergangenen IDS bereits mit der SmartSeries vorgemacht: Die interaktive elektrische Zahnbürste mit Bluetooth-Verbindung regt den Patienten zu mehr Compliance an, indem sie sein Putzverhalten mittels Smartphone-App unterstützt. Die neue Oral-B GENIUS geht einen Schritt weiter. Mit einer Positionserkennung ausgestattet, macht sie den individuellen Putzvorgang auf dem Handydisplay über die App 4.1 optisch nachvollzieh- und analysierbar. Putzdaten können gespeichert und mit dem Zahnarzt besprochen werden (Oral-B, Halle 11.3, Stand G030).
Grazilere Intraoralscanner
Die Handstücke von Intraoralscannern sind kleiner geworden! Gleich zwei Produktentwicklungen demonstrierten den Trend zu mehr Handlichkeit. Der Tablet-basierte 3M Mobile True Definition Scanner punktet zudem mit Mobilität und Patientenkommunikation, da der Patient das Tablet in die Hand nehmen und den Vorgang mitverfolgen kann. Allerdings ist für das Scannen noch vorheriges Sprayen erforderlich, was für die hohe Genauigkeit von nur 0,1 % Abweichung unverzichtbar sei (3M Deutschland GmbH, Halle 4.2, Stand G90-91).
Zähne aus dem Drucker
Ein in 3D-Druck hergestellter, filigraner Eifelturm verdeutlicht am Stand von Heraeus Kulzer (demnächst „Kulzer“), wie genau der 3D-Druck mittlerweile geworden ist. Der cara Print 4.0 fertigt schichtweise Hilfsmittel wie Beißschienen und Modelle sowie ab Herbst provisorischen und langfristigen Zahnersatz. Dazu härtet er mit Licht eine spezielle Kunststoff-Flüssigkeit im sogenannten DLP-Verfahren (Digital Light Projection). Der Druck ist schneller geworden; so können in einer Stunde beispielsweise 7 Schienen hergestellt werden. Das Gerät ist ein Medizinprodukt (Halle 10, Stand A010-C019).
Eine kleine intelligente Lampe schlägt den Bogen von Diagnostik über Füllungstherapie zur Prophylaxe. Die D-Light Pro von GC kann polymerisieren, aber auch Zahnrisse und kleinste Undichtigkeiten an Füllungsränder erkennen und Plaque anzeigen (GC, Halle 11.2, Stand N010-O029).
Ebenfalls in die Kategorie „klein und fein“ gehört die Walser Matrize ON-Form. Die in Deutschland handgearbeitete Matrize löst das Problem der Versorgung endständiger Zähne, da sie sich mittels Matrizenzange diesen Zähnen ganz einfach überstreifen lässt und sich akkurat selbsttätig festspannt. Sie liegt disto-zervikal automatisch an und hält sogar über einer Kofferdam-Klammer (Dr. Walser Dental, Halle 11.1, Stand H050).
Fazit
Es ist wirklich nur eine kleine Auswahl – bereits auf diesem Rundgang konnten wir viele weitere Neuheiten entdecken, die eine Erwähnung wert gewesen wären. Da wir aber noch über die gesamte IDS unsere weiteren Eindrücke sammeln und an Sie, liebe Leser, weitergeben werden, belassen wir es bei dieser kleinen Auswahl.
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