Anzeige

Digitale Praxis

Invisalign Smile Architect – der Weg zum perfekten Lächeln

Die Digitalisierung hat nahezu jede Facette unseres Lebens transformiert, und die Zahnmedizin bildet hierzu keine Ausnahme. Die Integration digitaler Technologien in die Zahnheilkunde kann die Art und Weise, wie wir Zahnärzte/-innen Patienten/-innen diagnostizieren und behandeln, vereinfachen und verbessern. Die Einführung der digitalen Planungssoftware Smile Architect von Align Technologies bietet ein innovatives Tool zur effizienteren Diagnose, Behandlungsplanung und Umsetzung.

. Dr. Baumgarten
.
.

Wenn Patienten/-innen mit dem Wunsch nach einem „schönen Lächeln“ zu uns kommen, dann ist für uns Behandelnde nicht nur die Ästhetik zu beachten. Ein Lächeln sollte funktionell und gesund und das Ergebnis nach einer oft langwierigeren Behandlung von Dauer sein. Um all diese Aspekte mit einzubeziehen, bedarf es genauer Diagnostik und Planung. Die Planung eines Lächelns sollte im Gesicht beginnen.

Invisalign Smile Architect ist eine einzigartige Lösung für Smile Design, die auf einer einzigen Plattform sowohl Zahnbewegung als auch die restaurative Behandlungsplanung kombiniert. Der bereits bekannten Invisalign Clincheck-Software wurden Tools zur Planung einer restaurativen Behandlung hinzugefügt.

Die Grundlagen des „Backward-Planinng“ sind hier in einer Software vereint und einfach anzuwenden. Hiermit können die gemeinsam von Behandelnden und Patienten/-innen definierten Endziele ästhetisch, medizinisch und funktionell geplant und visualisiert werden.

In der Kommunikation mit den Patienten/-innen können somit durch die Visualisierung des Endergebnisses im Gesicht realistische Behandlungsziele gezeigt und eventuell auftretende Schwierigkeiten und Kompromisse noch vor der Behandlung besprochen werden. Auch ist die Kommunikation mit dem zahntechnischen Labor durch Übersendung der Planung und der dazugehörigen STL-Dateien von der Ausgangssituation, der Situation nach Aligner-Therapie und der prothetischen Versorgung möglich (Abb. 1 bis 4).

Abb. 1: Invisalign-Smile-Architect-Software. Dr. Baumgarten
Abb. 1: Invisalign-Smile-Architect-Software.
Abb. 2: Clincheck-Software, Clincheck mit simulierter Prothetik, Clincheck mit
simuliertem Substanzabtrag. Dr. Baumgarten
Abb. 2: Clincheck-Software, Clincheck mit simulierter Prothetik, Clincheck mit simuliertem Substanzabtrag.
Abb. 3: Funktion 3D-Tools. Dr. Baumgarten
Abb. 3: Funktion 3D-Tools.
Abb. 4: Simulation im Gesicht, Clincheck-Simulation und STL-Dateien gedruckt. Dr. Baumgarten
Abb. 4: Simulation im Gesicht, Clincheck-Simulation und STL-Dateien gedruckt.

Warum die Schnittstelle zwischen Smile Design und Aligner-Therapie?

Den Patienten/-innen zu einem gesunden, ästhetischen Lächeln zu verhelfen, lässt sich oft nur mit prothetischen Maßnahmen umsetzen. Natürlich sollte das minimalinvasive Vorgehen einen hohen Stellenwert einnehmen. Dabei ist zu beachten, dass 45% der prothetisch zu versorgenden Patienten/-innen von einer präprothetischen Aligner-Therapie profitieren können [1]: Diese verhilft zu einer besseren Ausgangssituation, um funktionell und ästhetisch besser zu versorgen.

Bei Fehlstellungen der Zähne ist oft nur mit einem sehr invasiven Vorgehen ein ästhetisch akzeptables Ergebnis zu erreichen. Eine Korrektur mit Alignern kann zu einem minimalinvasiven Vorgehen beitragen. Auch kann eine Aligner-Therapie ermöglichen, dass eine ehemals geplante invasive prothetische Korrektur, z.B. durch Veneers, mit einer minimalen Optimierung durch Komposit ersetzt werden kann.

Abb. 5: Clincheck-Simulation und dazu passende In-situ-Situation. Endergebnis Aufbau mit Komposit. Dr. Baumgarten
Abb. 5: Clincheck-Simulation und dazu passende In-situ-Situation. Endergebnis Aufbau mit Komposit.
Manche Patientenwünsche lassen sich erst durch eine vorangehende Aligner-Therapie realisieren. So zum Beispiel bei Zahnbreitendiskrepanzen, fehlenden Frontzähnen oder ausgeprägten Diastemas. Dem leidigen Thema des palatinalen Platzmangels, dem ohne interdisziplinären Ansatz nur mit einer prothetischen Bisserhöhung beizukommen ist, ist auch mit der Intrusion des Unterkiefers und Ausformung der Zahnbögen oft ohne Bisserhöhung zu begegnen (Abb. 5).

Die wichtige Bedeutung der Kommunikation

Die Zahnmedizin hat sich von der „Drill-and-Fill“-Ära weit entfernt. Wir sind in unserem Praxisalltag abgerückt von der reinen Reaktionszahnmedizin hin zur Erhaltung und Vorbeugung. Aufgegliedert ist eine Therapie in Diagnostik, Planung, Aufklärung und Behandlung.

Dabei sind die ersten 3 Punkte genauso wichtig wie die Behandlung selbst, um zu dem gewünschten Endergebnis zu führen. Für die Aufklärung besonders wichtig ist die Art der Kommunikation, die mit der Invisalign-Smile-Architect-Planungssoftware auf ein neues Niveau gehoben wird. Durch die Visualisierung ist es möglich, die Vorteile, aber auch die Risiken einer Behandlung zu besprechen und Behandlungsalternativen zu verdeutlichen.

Dies bildet die Grundlage für die Einwilligung der Patienten/-innen in die Behandlung. Eine lange und komplexe Behandlung löst oft Ängste und Unsicherheiten bei den Patienten/-innen aus. Eine Visualisierung des Ergebnisses kann diese Sorgen lindern und mehr Vertrauen in den Behandlungsverlauf geben.

Wenn Patienten/-innen die Gründe für eine komplexe Behandlung verstehen und in den Entscheidungsprozess integriert werden, sind sie eher bereit, die empfohlenen Maßnahmen mitzutragen. Auch die Kommunikation mit dem Labor wird verbessert.

Abb. 6: Vorstellung des Behandlungsplans in unserer Smile Lounge. Dr. Baumgarten
Abb. 6: Vorstellung des Behandlungsplans in unserer Smile Lounge.
Wird der/die Zahntechniker/-in frühestmöglich in die Behandlung mit einbezogen, können bereits im Vorfeld eventuell später auftretende Probleme besser kommuniziert werden. So ist es dem/der Zahntechniker/-in möglich, die Umsetzbarkeit des Endergebnisses frühzeitig zu beurteilen. Zu erwähnen ist hier beispielsweise die Auswahl des passenden Materials anhand der vorgegebenen Situation oder die ausreichenden Platzverhältnisse (Abb. 6).

Patientenfall

Eine 32-jährige Patientin stellte sich mit dem Wunsch nach einem schönen, aber vor allem gesunden Lächeln in unserer Praxis vor. Bei der Erstuntersuchung berichtete sie von ihrem Gefühl, in letzter Zeit immer „dünnere“ Frontzähne zu bekommen, und gab zudem an, dass ihr ein „Abbröckeln“ der OK-Schneidekanten auffalle. Hinzu komme auch eine immer höhere Sensibilität der Zähne.

Abb. 7: Ausgangssituation. Dr. Baumgarten
Abb. 7: Ausgangssituation.
Des Weiteren störte sie die weit sichtbare Gingiva. Bereits der Vorbehandler hatte die Notwendigkeit einer umfassenden prothetischen Behandlung angesprochen, vor dieser hatte die Patientin jedoch Angst. Ohne Aligner-Therapie könnten der tiefe Biss und der bereits vorhandene palatinale Substanzverlust nur mit einer ausgeprägten Bisserhöhung durch Table Tops im Seitenzahnbereich gelöst werden (Abb. 7 und 8).
Abb. 8a: Problemliste und Scan der Ausgangssituation. Dr. Baumgarten
Abb. 8a: Problemliste und Scan der Ausgangssituation.
Abb. 8b: Problemliste und Scan der Ausgangssituation. Dr. Baumgarten
Abb. 8b: Problemliste und Scan der Ausgangssituation.

Die präprothetische Behandlung mit Alignern kam für die Patientin zunächst nicht infrage, da sie ohne Visualisierung nicht die Vorteile der Aligner-Therapie verstehen konnte und sich vor der längeren Behandlungszeit scheute. Zum besseren Verständnis der unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten wurde eine Behandlungsplanung mithilfe der Invisalign-Smile-Architect-Software durchgeführt. Der Zahntechniker wurde mit einbezogen, um eine minimalinvasive Therapie bei minimalen Platzverhältnissen zu planen.

Der Behandlungsplan umfasste eine Therapie mit Alignern im OK und UK. Durch Intrusion der UK-Front und Ausformung des OK sollte genug Platz für eine minimalinvasive Versorgung mit 360°-Veneers an den Zähnen 15 bis 25 geschaffen werden. Im UK wurden für 36 und 46 Kronen geplant. Durch die Aligner-Therapie war eine Bisserhöhung von 0,4 mm nun ausreichend (Abb. 9).

Abb. 9a: Clincheck vorher/nachher im Hinblick auf den Overjet und die Smile-Architect-Planung. Dr. Baumgarten
Abb. 9a: Clincheck vorher/nachher im Hinblick auf den Overjet und die Smile-Architect-Planung.
Abb. 9b: Clincheck vorher/nachher im Hinblick auf den Overjet und die Smile-Architect-Planung. Dr. Baumgarten
Abb. 9b: Clincheck vorher/nachher im Hinblick auf den Overjet und die Smile-Architect-Planung.

Durch die Vorstellung der Behandlungsoptionen und Besprechung des Invisalign Clinchecks konnten der Patientin die eindeutigen Vorteile der präprothetischen Therapie verständlich gemacht werden. Die Visualisierung zeigte, dass ohne Aligner-Therpaie eine viel umfangreichere Bisserhöhung und ein deutlich invasiveres Vorgehen notwendig wären.

Die gewünschte Verbesserung des Gummy Smile wäre ohne eine Aligner-Therapie nicht möglich (Abb. 10). Die Patientin willigte daraufhin in den Behandlungsplan ein, und die Aligner-Therapie konnte nach 16 Wochen erfolgreich abgeschlossen werden (Abb. 11).

Abb. 10a: Vergleich Substanzabtrag mit und ohne präprothetische Aligner-Therapie. Dr. Baumgarten
Abb. 10a: Vergleich Substanzabtrag mit und ohne präprothetische Aligner-Therapie.
Abb. 10b: Vergleich Substanzabtrag mit und ohne präprothetische Aligner-Therapie. Dr. Baumgarten
Abb. 10b: Vergleich Substanzabtrag mit und ohne präprothetische Aligner-Therapie.
Abb. 10c: Vergleich Substanzabtrag mit und ohne präprothetische Aligner-Therapie. Dr. Baumgarten
Abb. 10c: Vergleich Substanzabtrag mit und ohne präprothetische Aligner-Therapie.
Abb. 10d: Vergleich Substanzabtrag mit und ohne präprothetische Aligner-Therapie. Dr. Baumgarten
Abb. 10d: Vergleich Substanzabtrag mit und ohne präprothetische Aligner-Therapie.

Abb. 11: Zustand vor und nach der Aligner-Therapie. Dr. Baumgarten
Abb. 11: Zustand vor und nach der Aligner-Therapie.
Abb. 12: Gedruckte STL-Dateien prä/post Aligner-Therapie und Smiledesign mit Präp-Guide. Dr. Baumgarten
Abb. 12: Gedruckte STL-Dateien prä/post Aligner-Therapie und Smiledesign mit Präp-Guide.

Die restaurative Behandlung erfolgte direkt nach Abschluss der Aligner-Therapie. Als Präparationsguide diente eine Tiefziehschiene über dem gedruckten Modell der Smile-Architekt-Planung (Abb. 12). Der Gingivaverlauf wurde mittels Laser angepasst und die Präparation mit dem ITero-Scanner erfasst.

Abb. 13: Scan der Präparation mit ITero-Scanner. Dr. Baumgarten
Abb. 13: Scan der Präparation mit ITero-Scanner.
Nach Überprüfung der Platzverhältnisse und der Präparation im Scan durch den Zahntechniker wurden gedruckte Einzelprovisorien angefertigt. Um die Zahnstellung bis zur Fertigstellung der Prothetik zu retinieren, wurde eine tiefgezogene Retainerschiene über die provisorische Versorgung angefertigt (Abb. 13).

Nach einer Woche konnten die vollkeramischen 360°-Veneers eingesetzt werden. Die Gingiva war zu dem Zeitpunkt noch nicht vollständig abgeheilt. Durch die Vorbehandlung mit Alignern konnte minimalinvasiv ein genügender Overjet auch nach der prothetischen Therapie beibehalten werden.

Dies ist wichtig für die Beständigkeit der Versorgung. Das von der Patientin bemängelte Gummy Smile wurde behoben. Um das Ergebnis zu stabilisieren, wurde die Patientin angewiesen, tagsüber – für die Dauer von 6 Monaten – Invisalign Vivera-Schienen zu tragen.

Für nachts wurde eine individualisierte Aufbissschiene im OK gegen den UK Vivera angefertigt. Dank der ausführlichen Aufklärung vor Behandlungsbeginn hat die Patientin die Notwendigkeit einer dauerhaften Retention verstanden (Abb. 14).

Abb. 14a: Ausgangsituation und Endsituation mit 360°-Veneers in situ. Dr. Baumgarten
Abb. 14a: Ausgangsituation und Endsituation mit 360°-Veneers in situ.
Abb. 14b: Ausgangsituation und Endsituation mit 360°-Veneers in situ. Dr. Baumgarten
Abb. 14b: Ausgangsituation und Endsituation mit 360°-Veneers in situ.

Fazit

Die Invisalign-Smile-Architect-Planungssoftware ist ein Paradebeispiel für die Vorteile der Verschmelzung von Zahnmedizin und Technologie und für mich als Behandlerin mein Partner bei der Behandlungsplanung und Kommunikation. Sie hilft mir, gemeinsam mit den Patienten/-innen zu planen und ihnen die Möglichkeit zu geben, gut informiert eine Entscheidung zu treffen.

Quelle:

[1] Daten bei Align Technology gespeichert, Stand 20. September 2017, basierend auf Daten aus Befragungen praktizierender Zahnärzte (n = 251) in den USA. Diesen wurde folgende Frage gestellt: „Welcher Prozentsatz Ihrer Patienten/-innen hätte bei Beginn einer prothetischen Behandlung (d.h. Veneers, Implantate, Brücken, Teilprothesen) von einer zuvor korrigierten Zahnstellung profitieren können?“ Aus den Antworten der Ärzte ergab sich ein Durchschnittswert von 45%.

Bildquellen sofern nicht anders deklariert: Unternehmen, Quelle oder Autor/-in des Artikels

Anzeige

Kommentare

Keine Kommentare.

Anzeige