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Zahnärztinnen und Zahnärzte profitieren bei vielen PKV-Anbietern von besonders günstigen Tarifen und attraktiven Einstufungen in eine Risikogruppe. Auch haben sie in der GKV den großen Nachteil, im Rentenalter auf alle Einkunftsarten einen Beitrag zahlen zu müssen. Fällt die Entscheidung daher auf die PKV, gilt es sich zwischen diversen Tarifen und Angeboten, die sich oft nur in Kleinigkeiten unterscheiden, zu wählen. Doch gerade auf diese Kleinigkeiten kommt es an. Worauf dabei beim Tarifvergleich besonders zu achten ist, erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag.
Risikogruppen in der PKV
Verschiedene Menschen zahlen in der privaten Krankenversicherung unterschiedlich hohe Beiträge. Das liegt daran, dass die Versicherer ihre Kunden in sogenannte Risikogruppen einteilen. Durch die Abschätzung des Erkrankungsrisikos werden diejenigen Menschen, die aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen vermutlich höhere Kosten verursachen werden, stärker zur Kasse gebeten. Zahnärztinnen und Zahnärzten kommt dieses System zugute, da sie eine eigene homogene Risikogruppe bei den privaten Krankenversicherungen bilden. Dabei werden den Dentalmedizinern aufgrund ihrer Bildung und einer meist gesundheitsbewussten Lebensweise eher gering ausfallende Krankheitskosten prognostiziert. Daraus resultieren niedrigere Beiträge als bei anderen Risikogruppen.
Manche PKV-Anbieter bieten sogar Tarife speziell für Dentalmediziner/-innen an – in diesen können sich dann tatsächlich lediglich Zahnärztinnen und Zahnärzte versichern. Die Leistungen orientieren sich ausschließlich an deren speziellen Bedürfnissen. Das macht sich beispielsweise bei den Leistungen für dentalmedizinische Behandlungen bemerkbar, denn diese beinhalten oft ausschließlich Labor- und Materialkosten. Damit wird berücksichtigt, dass sich Zahnmediziner/-innen häufig untereinander behandeln, was sich wiederum beitragsmindernd auswirkt.
Die Qual der Wahl: Diese Aspekte sind vor Abschluss eines PKV-Tarifs besonders sorgfältig zu prüfen
Sobald sich ein Zahnarzt oder eine Zahnärztin für einen Wechsel in die private Krankenversicherung entschieden hat, beginnt die Suche nach einem geeigneten Tarif. Häufig werden hierbei Vergleichsportale und Rankings zur ersten Anlaufstelle im Internet. Die darin enthaltenen Informationen sollten jedoch mit Vorsicht genossen werden. Zwar könnte man meinen, dass ein gutes Abschneiden auf solchen Portalen aussagekräftig ist – doch dem ist nicht so. Denn oftmals gewinnen die Anbieter, die besonders viel Provision bezahlen. Man sollten sich deshalb bewusst sein, dass eine sorgfältige Überprüfung und Eigenrecherche der verschiedenen Konditionen durch kein Ranking und keinen Test übernommen werden können. Damit der Tarif ideal zu den eigenen Bedürfnissen passt, gilt es besonderes Augenmerk auf Beitragsstabilität und Vertragsdetails zu richten.
Beitragsstabilität: bezahlbare Beiträge auch im Alter
Mit steigendem Alter verursachen Menschen auch höhere Kosten, die von der privaten Krankenversicherung getragen werden müssen. Deshalb steigen die PKV-Beiträge kontinuierlich an – auch nach dem Renteneintritt. Damit die finanzielle Belastung im Alter nicht zu hoch wird, bilden die Versicherer üblicherweise Altersrückstellungen. Das bedeutet, sie setzen die Beiträge bei jungen, meist gesunden Menschen höher als nötig an, um mit den Überschüssen später die Kosten etwas abzudämpfen. In diesem Zusammenhang ist oft von Beitragsstabilität die Rede. Damit ist der Zeitraum gemeint, in dem es dem Versicherer gelingt, die monatlichen Beiträge nahezu stabil zu halten.
Einige PKV-Anbieter gewähren jedoch nur eine kurze Beitragsstabilität. Sie kalkulieren bewusst mit rasch eintretenden deutlichen Preiserhöhungen. Infolgedessen können sie das Einstiegsangebot besonders günstig anbieten und landen häufig in Vergleichen auf den vorderen Plätzen. Das böse Erwachen folgt dann jedoch wenige Jahre später, wenn sich der Monatsbeitrag bereits verdoppelt hat. Jeder sollten daher bei favorisierten Tarifen die Beitragsentwicklung der vergangenen 25 Jahre analysieren. Kann ein Versicherer so weit zurückreichende Informationen nicht liefern, ist Vorsicht geboten.
Vertragsdetails: genaue Analyse des Leistungsumfangs und der Leistungsausschlüsse
Am Ende befinden sich meist nur noch wenige Tarife in der engeren Auswahl. Bei diesen sollte man schließlich ganz genau hinsehen und das Kleingedruckte studieren. Denn bekanntlich steckt der Teufel im Detail und oberflächliche Vergleiche oder Verkaufsprojekte sind keine wirkliche Hilfe. Im Kleingedruckten müssen Versicherer detailliert sämtliche Konditionen des Tarifs festhalten. Insbesondere finden sich dort Informationen über mögliche Leistungsausschlüsse, Selbstbehalte oder Höchstgrenzen für Leistungen. Derjenige Tarif, der in seinen Details am besten zu den Bedürfnissen des Versicherungsanwärters passt, sollte am Ende den Zuschlag erhalten.
Fazit
Zahnärztinnen und Zahnärzte profitieren von besonderen Konditionen in der privaten Krankenversicherung; deshalb sind sie mit dieser Form der Absicherung üblicherweise besser beraten als mit der gesetzlichen Krankenversicherung, wo es keine speziellen Tarife für Dentalmediziner gibt. Aufgrund der großen Vielfalt an Angeboten ist es notwendig, sich mit der Suche nach dem passenden Versicherer eingehend zu beschäftigen, denn spätere Anbieterwechsel sind zwar möglich, aber nicht unbedingt empfehlenswert.
Bei den verschiedenen Tarifen steckt der Teufel häufig im Detail – deshalb ist es gerade das Kleingedruckte, das eingehend analysiert werden sollte. Beim Vergleich potenzieller Anbieter und Tarife kann die Zusammenarbeit mit einem unabhängigen Experten eine große Hilfe darstellen. Durch zielgerichtete Fragen und berufsbedingte Erfahrung können diese schnell infrage kommenden Tarife ermitteln und vorschlagen, was die Suche insgesamt deutlich vereinfacht.
Dieter Homburg ist der Inhaber des Fachzentrums Finanzen und Bestsellerautor des Buches „Altersvorsorge für Dummies“. Zudem ist er durch seine Beiträge für den Fokus und diverse Fernsehauftritte bekannt. Auf seiner Webseite bietet er einen kostenlosen Tarifcheck an. Hier zum kostenlosen Tarifcheck. |
Quelle:
Fachzentrum Finanzen AG & Co.KG.
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