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Implantologie

MDI Guided Surgery – mehr Sicherheit durch eine schablonengeführte Implantation

Seit mehr als 25 Jahren ist das MDI-System auf dem Markt und hat sich bereits bei mehr als 1 Million gesetzten Implantaten bewährt. Das MDI-Miniimplantatsystem gewährleistet ein sicheres Behandlungskonzept aufgrund eines ausgereiften OP-Protokolls und den langjährig erprobten Materialien. Wenngleich das operative Vorgehen minimalinvasiv angelegt ist, wünschen sich sehr viele Behandler eine risikoarme transgingivale Operation. Diesem Wunsch trägt man sehr leicht mit einer dreidimensionalen Planung und vollnavigierten, schablonengestützen Implantation Rechnung. Nachstehend wird step by step die implantologische Versorgung anhand eines Patientenfalls erläutert.

. Dres. Olschowsky
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Die Therapieplanung

Eine 53-jährige Patientin stellte sich in unserem Zahnzentrum mit einer parodontal abgestützten Modellgussprothese vor (Abb. 1 und 2). In früheren Jahren hatte die Patientin etliche Oberkieferzähne verloren. Zahn 24 wies eine Längsfraktur auf und war nicht mehr erhaltungswürdig. Die Zähne 13 und 14 sollten mit Teleskopen versorgt werden.

Abb. 1: Die Ausgangssituation. Dres. Olschowsky
Abb. 1: Die Ausgangssituation.
Abb. 2: Die Ausgangssituation. Dres. Olschowsky
Abb. 2: Die Ausgangssituation.

Abb. 3: DVT zur Therapieplanung. Dres. Olschowsky
Abb. 3: DVT zur Therapieplanung.
Der Unterkiefer war nahezu voll bezahnt. Im DVT zeigte sich in regio 11 bis 14 äußerst defizitäre Knochenverhältnisse (Abb. 3). Da die Patientin zu keiner größeren augmentativen Operation bereit war, wurde der Gedanke an eine klassische Implantattherapie verworfen. Um die Zähne 13 und 14 vor kaufunktioneller Überlastung zu schützen, wurde eine Insertion von 5 Miniimplantaten, Durchmesser 2,4 mm mit 11,5 und 13 mm Länge geplant.

Die virtuelle Planung erfolgte mit einem speziellen konfektionierten Löffel und einem Legostein als Referenz (Abb. 4). Eine Zwei-Phasenabformung garantierte die perfekte Wiedergabe aller notwendigen anatomischen Strukturen (Abb. 5). Dabei muss das dünnfließende Abformmaterial röntgenopak sein (z.B. Zhermack hydrorise implant light body).

Abb. 4: Modell mit Löffel. Dres. Olschowsky
Abb. 4: Modell mit Löffel.
Abb. 5: Löffel mit Korrekturabformung. Dres. Olschowsky
Abb. 5: Löffel mit Korrekturabformung.

Die DVT-Aufnahme wurde mit dem Löffel und den im Mund eingesetzten Lego-Stein sowie einer adäquaten Bisssperrung durchgeführt. Im Anschluss wurde der Löffel aus dem Mund entnommen und ausgegossen. Benötigt wurden 2 STL-Datensätze für die weitere Planung.

Für den ersten Datensatz kam das Gipsmodell mit aufgesetztem Löffel in einen Laborscanner. Erst danach wurde der Löffel entfernt und ein weiterer Scanvorgang des blanken Modells durchgeführt.

Abb. 6: Adäquate 3D-Planung der zu inserierenden Miniimplantaten Dres. Olschowsky
Abb. 6: Adäquate 3D-Planung der zu inserierenden Miniimplantaten
Der DICOM DVT-Datensatz und die STL-Datensätze an die Firma 2ingis übermittelt. Danach erfolgte die adäquate 3D-Planung der zu inserierenden Miniimplantaten (Abb. 6).

Das Behandlungsprocedere

Der Planungsvorschlag ist generell vom Behandler zu kontrollieren und ggf. zu korrigieren. Er erhält eine spezielle 3D-Operationsschablone, welches das offene Operationsfeld sichert. Das offene Schablonendesign garantiert eine perfekte Kühlung; das Weichgewebe ist ersichtlich.

Die OP-Schablone wurde auf den natürlichen Zähnen abgestützt (Abb. 7 und 8). Für eine zusätzliche Verankerung dienten 2 selbstschneidende Osseosyntheseschrauben. Der Fixierungsaufsatz wurde in die Schablone eingesetzt.

Abb. 7: Die Ingis Schablone Dres. Olschowsky
Abb. 7: Die Ingis Schablone
Abb. 8: Die Ingis Schablone Dres. Olschowsky
Abb. 8: Die Ingis Schablone

Mit einer maschinellen Schleimhautstanze (Abb. 9 und 10) wurde die Gingiva bis auf den Knochen abgetrennt und mit einem scharfen Löffel oder kleinem Raspatorium der Punch entfernt. Der Kortikalbohrer mit Tiefenbegrenzung kam zum Einsatz, um mit ihm ein kleines Plateau zu schaffen zur Vermeidung eines möglichen Abrutschens des Pilotbohrers (Abb. 11). Anschließend erfolgte die Pilotbohrung mit dem 1,0-mm-Bohrer (Abb. 12).

Abb. 9: Die maschinelle Schleimhautstanzung. Dres. Olschowsky
Abb. 9: Die maschinelle Schleimhautstanzung.
Abb. 10: Die maschinelle Schleimhautstanzung. Dres. Olschowsky
Abb. 10: Die maschinelle Schleimhautstanzung.
Abb. 11: Kortikalbohrer mit Tiefenanschlag. Dres. Olschowsky
Abb. 11: Kortikalbohrer mit Tiefenanschlag.
Abb. 12: Erweiterungsbohrer. Dres. Olschowsky
Abb. 12: Erweiterungsbohrer.

In der Regel wird der Knochen nur bis maximal zur Hälfte der Implantatlänge aufbereitet. Da die MDI-Miniimplantate selbstschneidend sind, können diese einfach und sicher inseriert werden. Das Implantat wurde dann mit einem speziellen Adapter maschinell inseriert.

Das offene Design der Bohrschablone erlaubt eine ständige visuelle Kontrolle der Implantatinsertion (Abb. 13). Alle zu setzenden Miniimplantate wurden vollnavigiert transgingival in den Knochen eingebracht (Abb. 14). Nach Entfernung der OP-Schablone können die Drehmomente und die Ausrichtung der Implantatschulter noch einmal manuell mit der Ratsche kontrolliert werden (Abb. 15 und 16).

Abb. 13: Erweiterungsbohrer in Schablone. Dres. Olschowsky
Abb. 13: Erweiterungsbohrer in Schablone.
Abb. 14: Maschinelle Implantatposition. Dres. Olschowsky
Abb. 14: Maschinelle Implantatposition.
Abb. 15: Kontrolle der Implantatposition Dres. Olschowsky
Abb. 15: Kontrolle der Implantatposition
Abb. 16: Kontrolle nach Schablonenentfernung Dres. Olschowsky
Abb. 16: Kontrolle nach Schablonenentfernung

Moderne Implantatmotoren wie z.B. Osseost (W&H) zeigen den gesamten Drehmomentverlauf während der OP auf dem Display an. Zur Kontrolle der Implantatposition im Knochen und dem Vergleich mit der 3D-Planung wurde ein Kontroll-DVT angefertigt. Die belastungsfreie Einheilzeit für MDI Oberkieferimplantate beträgt 3 Monate.

Hierfür wurde die vorhandene Prothese basal ausreichend ausgeschliffen. Nach der Einheilzeit kontrollierten wir die Osseointegration mit dem Periotest (Siemens).

Die defintitive Versorgung erfolgte mit einer gaumenfreien Teleskopprothese (Abb. 17), welche durch 5 MDI-Implantate gestützt wird. Der nicht erhaltungswürdige Zahn 24 wurde beim Termin der Versorgung entfernt. Die Metal Housings, welche als Retentionselemente fungieren, wurden ebenfalls intraoral in die Prothese mit Secure hard pick (3M) verklebt (Abb. 18).

Abb. 17: Freigeschliffene Teleskopprothese. Dres. Olschowsky
Abb. 17: Freigeschliffene Teleskopprothese.
Abb. 18: Aufgesteckte Metallhousings. Dres. Olschowsky
Abb. 18: Aufgesteckte Metallhousings.

Hierdurch erreicht man einen spannungsfreien passiven Sitz der Metal Housings im Zahnersatz. Nach der 6-minütigen Polymerisationszeit wurde die Prothese entnommen und im Labor nochmals ausgearbeitet und poliert (Abb. 19).

Abb. 19: MDI-Teleskopprothese. Dres. Olschowsky
Abb. 19: MDI-Teleskopprothese.
Abb. 20: Abschlussbild. Dres. Olschowsky
Abb. 20: Abschlussbild.

Zum Abschluss wurde die Okklusion, Artikulation und Phonetik kontrolliert und mit der Patientin das Einsetzen und Entnehmen der Prothese geübt. All unsere Implantatpatienten werden im Zuge des Recalls nach 6 Monaten zur PZR einbestellt. Mit der gaumenfreien Miniimplantat-gestützten Oberkieferteleskopprothese wurden die Erwartungen der Patientin übertroffen (Abb. 20).

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