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Kinderzahnheilkunde

Minimalinvasive Restauration mit Ceramir-Kinderkronen

Die Behandlung von Karies bei Kindern zielt darauf ab, der fortschreitenden Natur dieser Erkrankung entgegenzuwirken. Karies, wenn unbehandelt, kann den Zahn erheblich schädigen und das spätere Wohl des bleibenden Zahns sowie das allgemeine Wohlbefinden des Kindes negativ beeinflussen. Die restaurative Therapie bei Kindern verfolgt primär das Ziel, entstandene Schäden zu beheben oder deren Ausmaß zu minimieren. Gleichzeitig gilt es, die Zahnstruktur zu schützen, wobei besonders auf die Erhaltung der Vitalität des Zahnmarks geachtet wird.

Dr. Desigar Moodley
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Dr. Desigar Moodley

Klinisch haben sich Kinderstahlkronen bei der restaurativen Therapie als erfolgreich erwiesen. Allerdings bedarf es insbesondere im Front- und sichtbaren Seitenzahnbereich ästhetischer Alternativen. In den letzten Jahren haben daher vorgefertigte Kronen aus Zirkoniumdioxid an Beliebtheit gewonnen. Für die Milchzahnrestauration erfordern sie jedoch subgingivale Präparationsränder, was aufgrund der großen Pulpakammern und der hohen Pulpahörner zu einer Freilegung der Pulpa führen kann. Da Zirkoniumdioxidkronen nicht trimmbar sind, gilt es, die Zähne für eine optimale Passung zu präparieren, auch ist ein subgingivaler Rand von mindestens 1 bis 2 mm erforderlich [1].

Nun wurde vor kurzem eine weitere ästhetische Alternative zu Kinderstahlkronen auf den Markt gebracht: die minimalinvasive Ceramir Pediatric Crown. Dabei handelt es sich um vorgefertigte Kronen aus Hybridglas, die der Anatomie des Milchzahns nachempfunden sind und für unterschiedliche klinische Situationen in verschiedenen Größen für Front- und Seitenzähne angeboten werden. Durch das Herstellungsverfahren mittels Lasersintern und Verglasung weisen diese Kronen eine Biegefestigkeit von 550 MPa nebst hochästhetischer, glänzender Oberfläche auf [2]. Im Folgenden wird ein Patientenfall unter Verwendung der Ceramir Pediatric Crown vorgestellt.

Klinischer Fallbericht

Ein vierjähriges Mädchen wurde mit Beschwerden über schmerzende Zähne beim Essen und unansehnliche Frontzähne in die pädiatrische Klinik von Dr. Kunal Gupta in Neu-Delhi, Indien, überwiesen. Die klinische Untersuchung ergab große kariöse Läsionen an den oberen Frontzähnen (Abb. 1). Die Röntgenuntersuchung zeigte eine Freilegung der Pulpa an den Zähnen 51 und 61 mit weit geöffneten Wurzelspitzen.

Dr. Desigar Moodley
Abb. 1: Karies an den vier Vorderzähnen.

Die Ziele des Behandlungsplans waren die Linderung der Schmerzen und die Beseitigung der Pathologie, im nächsten Schritt die Wiederherstellung von Funktion und Ästhetik. Nach dem Anlegen des Kofferdams wurde bei 51 und 61 eine routinemäßige endodontische Behandlung durchgeführt und die Kanäle mit Vitapex, einer resorbierbaren Paste auf Kalziumhydroxidbasis mit Jodoform, gefüllt. Da die Ästhetik im Vordergrund stand, wurden die vier Frontzähne mit Ceramir Pediatric Crowns versorgt. Zur Bestimmung der geeigneten Größe wurde eine (vom Hersteller mitgelieferte) Messlehre verwendet, mit der die Kronen in der richtigen Größe ausgewählt wurden (Abb. 2).

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Abb. 2: Ceramir Pediatric Crown Sizing Guide, der in den Größen Small, Medium, Large und X-Large für die Auswahl der Kronengröße erhältlich ist.

Die gesamte Karies wurde mit einem runden Diamantschleifer entfernt, und die mesiale und distale Reduktion erfolgte mit einem feinen konischen Diamantschleifer, um die interproximalen Kontakte zu öffnen und die zirkumferentielle Reduktion einzuleiten. Die bukkale und linguale Reduktion erfolgte mit einem konischen Runddiamanten. Alle Ränder und das Ausmaß der Reduktion wurden von der Karies diktiert und auf ein Minimum beschränkt, um so viel Zahnsubstanz wie möglich zu erhalten, wobei die Ränder supragingival gehalten wurden (Abb. 3). Anschließend wurden die Kronen auf ihren Sitz geprüft und für das Klebeverfahren vorbereitet. Die Innenseite der Kronen wurde mit einem diamantenen „Footbal Bur“ (379. FG.023, Komet Dental) leicht aufgeraut, abgespült und an der Luft getrocknet.

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Abb. 3: Kronenpräparate mit supragingival gehaltenen Rändern.

edelweiß Veneer Bond wurde auf die Innenseite der Krone aufgetragen (Abb. 4) und 20 Sek. lichtgehärtet. Die präparierte Zahnoberfläche wurde für 10 Sek. mit 37%iger Phosphorsäure geätzt, Haftvermittler aufgetragen und 20 Sek. lang lichtgehärtet (Abb. 5 und 6). edelweiss Nano-Hybrid Composite, Farbe A0, wurde auf die Innenseite der Krone aufgetragen und auf den präparierten Zahn gesetzt, vorsichtig eingesetzt und überschüssiges Komposit von den Rändern entfernt. Die Okklusion wurde kontrolliert, und die endgültige Aushärtung erfolgte mit 20 Sek. Lichthärtung (Abb. 7). Die Nachuntersuchung nach vier Monaten ergab keine Verfärbung der Kronen und eine gute Gesundheit des Zahnfleisches (Abb. 8).

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Abb. 4: Auftragen des edelweiss Veneer Bond auf der Innenseite.
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Abb. 5: Zahnoberflächen, die mit 37%iger Phosphorsäure 10 Sek. lang präpariert wurden.
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Abb. 6: Aufgetragener Haftvermittler für 20 Sek. lichtgehärtet.
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Abb. 7: Mit Ceramir Pediatric Crowns restaurierte Frontzähne.
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Abb. 8: Die Nachuntersuchung nach vier Monaten ergab eine gute Gingivagesundheit und keine Verfärbung der Kronen.

Fazit

Die Zahnästhetik und die Bedeutung des Erhalts der Frontzähne für die richtige psychologische Entwicklung in der Kindheit können in immer jüngeren Jahren und durch die Interaktion mit anderen Kindern beeinflusst werden [3]. Die Nachfrage nach ästhetischen und nicht allein funktionellen Restaurationen von Milchzähnen scheint daher zuzunehmen [4]. Um diese Nachfrage zu befriedigen, hat sich der Markt in letzter Zeit v.a. im sichtbaren Front- und Seitenzahnbereich von Kronen aus rostfreiem Stahl wegbewegt. Vorgefertigte Zirkoniumdioxidkronen bieten im Vergleich zu Kronen aus Edelstahl eine höhere Ästhetik. In-vitro-Bruchbelastungsstudien von Townsend et al. [5] zeigten jedoch Unterschiede in deren Kronenstärke und Bruchfestigkeit. Die vorgefertigten Ceramir Pediatric Crowns verhalten sich wie die natürliche Zahnstruktur mit einem Biegemodul von 20 GPa [2]. Dies ermöglicht einen „Stoßdämpfer“-Effekt, der sich für die kleinen Patientinnen und Patienten beim Kauen sanfter anfühlt.

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Die Ceramir Pediatric Crowns imitieren die Form der natürlichen Milchzähne, indem sie deren Anatomie nachahmen. Die mesialen und distalen Ränder folgen dabei der natürlichen Gingivalinie der Milchzähne, wodurch eine übermäßige Zahnreduktion minimiert wird. Zudem besteht keine Notwendigkeit, die Ränder unter die Gingiva zu bringen, es sei denn, die Karies erfordert eine Erweiterung. Aufgrund der minimalen Präparation besteht kein Risiko einer iatrogenen Schädigung des Milchzahn-Pulpagewebes. Sollte eine Nachbehandlung erforderlich sein, sind die Ceramir Pediatric Crowns leicht entfernbar, da sie sich ähnlich wie Dentin schneiden lassen bzw. durchbohrt werden können, wenn eine Zugangskavität erforderlich ist.

Die Morphologie der Ceramir Pediatric Crown ähnelt der des Milchzahns, sodass nur sehr wenige okklusale Anpassungen erforderlich sind. Anpassungen lassen sich direkt an der Kinderkrone statt am Gegenzahn vornehmen, sodass die natürliche Zahnstruktur erhalten bleibt. Durch den natürlichen Abrieb und den zahnsubstanzähnlichen Biegemodul3 sind Ceramir Pediatric Crowns sehr verträglich im Kindermund und schonend für die Kiefergelenke. Insgesamt sind Ceramir Pediatric Crowns eine schnelle, einfache und effektive ästhetische und funktionelle Behandlungsoption für die Rehabilitation kariöser Milchzähne.

Dr. Desigar Moodley
PhD, MSc Dent, PDD Aesthetic, BDS
Chief Scientific Officer
edelweiss dentistry Wolfurt
Österreich

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