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Europäischer Tag der Parodontologie

Parodontitis Ernst nehmen – Versorgung stärken – Budgets streichen

Am Europäischen Tag der Parodontologie lenkt der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) den Fokus auf die Versorgung der Parodontitis in Deutschland. Die weit verbreitete entzündliche chronische Erkrankung wird häufig unterschätzt. Rund 14 Millionen Menschen leiden in Deutschland laut der aktuellen Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS 6) unter der schweren Parodontalerkrankung.

Um ein erfolgreiches Prophylaxekonzept zur Prävention von Karies und Parodontitis in den Praxisablauf zu integrieren, bedarf es einer effizienten Planung. shutterstock
Um ein erfolgreiches Prophylaxekonzept zur Prävention von Karies und Parodontitis in den Praxisablauf zu integrieren, bedarf es einer effizienten Planung.
Um ein erfolgreiches Prophylaxekonzept zur Prävention von Karies und Parodontitis in den Praxisablauf zu integrieren, bedarf es einer effizienten Planung.
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„Die Zahlen sind alarmierend“, warnt Dr. Christian Öttl, Bundesvorsitzender des FVDZ. „Unbehandelt beeinträchtigt eine Parodontitis nicht nur die Mundgesundheit, sondern erhöht das Risiko für schwere Allgemeinerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes. Neben der frühzeitigen Diagnose und der gemeinsamen Behandlung mit Hausärzten, Kardiologen und Diabetologen sind das tägliche, dreiminütige Putzen der Zähne nach dem Frühstück und dem Abendessen mit einer fluoridhaltigen Zahncreme und die Verwendung von Zahnzwischenraumbürstchen wichtige Elemente zur Vorsorge – vor allem aber die mindestens zweimal pro Jahr in der Zahnarztpraxis durchgeführte Professionelle Zahnreinigung (PZR).“

Für Zahnärztinnen und Zahnärzte ist die Parodontitis ein zentrales Thema der täglichen Patientenversorgung. Der präventionsorientierte Therapieansatz, der im Jahr 2021 mit der neuen Behandlungsstrecke in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufgenommen wurde, war laut der DMS 6 ein wichtiger Schritt zu zeitgemäßer, wissenschaftlich fundierter Versorgung. Doch genau dies erschwere die aktuelle Gesundheitspolitik.

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„Seit der Einführung des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (GKV-FinStG) sind die Neubehandlungszahlen stark zurückgegangen“, bringt Öttl es auf den Punkt. Daraus sei aber nicht zu schlussfolgern, dass die Erkrankung rückläufig ist. „Denn fast jeder zweite Erwachsene in Deutschland ist betroffen. Es ist nur die unbudgetierte Finanzierungszusage der Bundesregierung zurückgenommen worden, und damit die Basis für die uneingeschränkte Versorgung in der Breite.“

Von der neuen Bundesregierung fordert der FVDZ-Bundesvorsitzende: „Wenn sie eine Volkskrankheit wie Parodontitis ernsthaft bekämpfen will, muss die Politik endlich die Budgets in der zahnärztlichen Versorgung abschaffen. Krankheit lässt sich nicht berechnen.“

Quelle:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte

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