Patientenfall
Anamnese und Befund
Eine 24-jährige Patientin stellte sich zur Versorgung einer Approximalkaries in unserer Klinik ein, die im Rahmen einer Kontrolluntersuchung nebst mehreren anderen Läsionen festgestellt wurden. Klinisch zeigten sich okklusale kariöse Defekte auf sämtlichen 8ern sowie mehrere intakte Füllungen in den Quadranten 1-3. Röntgenologisch wurden mehrere approximale kariöse Läsionen im Molarenbereich (16,46,47) festgestellt (Abb. 1 bis 3). Klinisch waren alle Zähne vital und perkussionsunempfindlich. Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Therapieplanung
Da der letzte Zahnarztbesuch der Patientin ca. 5 Jahre zurücklag, sollte zunächst nur Zahn 16 versorgt werden. Aufgrund der Diagnose einer approximalen Primärkaries ohne Pulpabeteiligung in Verbindung mit dem Wunsch der Patientin nach einer zahnfarbenen Restauration haben wir uns für eine adhäsive Füllungstherapie mit VisCalor bulk entschieden und nach der entsprechenden Aufklärung einen Termin vereinbart.
Behandlungsprozedere
Nach vorheriger Anästhesie und absoluter Trockenlegung mittels Kofferdam wurde die Karies vollständig dargestellt und exkaviert (Abb. 4 und 5). Anschließend wurde zur Formgebung eine Matrize (Triodent V3 Matrix System, Dentsply Sirona) angelegt (Abb. 6 und 7). Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Nach selektiver Schmelz-Dentin-Ätzung mit Vococid® (VOCO) und Bonding mit Futurabond® U (VOCO) wurde der Defekt mit VisCalor® bulk (VOCO) der Farbe A3 und A2 gefüllt und die anatomische Zahnform modelliert und wiederhergestellt (Abb. 8 bis 16). Abschließend wurde die Füllung mit Finierern und Dimanto®-Polierern (VOCO) auf Hochglanz poliert (Abb. 17). Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Dr. C. R. Gernhardt
Ergebnis
Ein Vergleich der Vorher-Nachher-Situation bestätigte ein gelungenes Ergebnis: An Zahn 16, der vor der Behandlung eine verfärbte, insuffiziente okklusal-palatinale Füllung aufwies, konnte eine anatomische Höcker-/Zahnform wiederhergestellt und durch hohe Transluzenz eine gute Farbadaption erreicht werden.
Diskussion
Bei der Wahl des Füllungsmaterials fiel die Entscheidung auf eine adhäsive Versorgung mit VisCalor® bulk (VOCO), da zum einen die diagnostizierte Primärkaries ohne Pulpabeteiligung war und zum anderen die Patientin eine schnelle und möglichst zahnfarbene Restauration wünschte. VisCalor® bulk besticht durch seine schnelle Verarbeitung in 2 Viskositäten innerhalb eines Arbeitsschrittes und seine gute farbliche Adaption. Das Vorheizen des Materials ermöglicht eine gute Applikation, die sich nicht negativ auf die Materialeigenschaften nach Polymerisation auswirkt [1]. Es vereint so die Fließfähigkeit eines Flowables und die Modellierbarkeit eines stopfbaren Komposits und lässt sich sowohl für enge als auch große Kavitäten verwenden.
Schlussfolgerung
Unsere Patientin zeigte sich nicht nur mit dem Ergebnis sehr zufrieden, sondern vor allem auch erleichtert, dass diese approximale Läsion im Rahmen der jährlichen Kontrolluntersuchung in einem Initialstadium diagnostiziert wurde und somit keine ausgedehnten Restaurationsmaßnahmen erforderte. Ebenso war die Patientin positiv überrascht von der schnellen und unkomplizierten Versorgung der Läsion.
Fazit
Im Vergleich zu konventionellen geschichteten adhäsiven Füllungsmaterialien besticht VisCalor® bulk durch die einfachere und zügigere Applikation größerer Schichten [2]. Zusätzlich zeigt es durch seine vergleichsweise hohe Transluzenz und die 4 zur Verfügung stehenden Farbtöne eine gute Farbanpassung.
Autoren:
Prof. Dr. Christian Gernhardt, Dominik Zech, Dr. Antje Diederich
Literatur:
[1] Yang J, Silikas N, Watts DC: Pre-heating time and exposure duration: Effects on post-irradiation properties of a thermo-viscous resin-composite. Dent Mater 36 (6), 787–793 (2020).
[2] Colombo M, Gallo S, Poggio C, Ricaldone V, Arciola CR, Scribante A: New resin-based bulk-fill composites: in vitro evaluation of micro-hardness and depth of cure as infection risk indexes. Materials (Basel) 13 (6), 1308 (2020).
Bildquellen sofern nicht anders deklariert: Unternehmen, Quelle oder Autor/-in des Artikels
Keine Kommentare.