Die Wiederherstellung der Kaufunktion in Kooperation mit den Hauszahnärzten ist ebenso ein zentrales Tätigkeitsfeld von MKG-Chirurg/-innen wie die ästhetische Rehabilitation des Gesichts der Patient/-innen. Wenn ein Patient beispielsweise durch Krebs oder durch einen Unfall einen Stück Kiefer und Zähne verliert, dann können die Fachärzte der DGMKG sowohl den Kieferknochen als auch die Zähne ersetzen. „Sogar ein fehlender Kieferknochen stellt keine starke Einschränkung für Zahnimplantate dar, denn wir können einen fehlenden Kieferknochen wieder aufbauen“, erklärt Schneider, Facharzt für Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie aus Dresden, in einem Video im Zuge der Aufklärungskampagne.
Doch wie werden die Zahnimplantate eingesetzt? Hierfür muss der Kieferknochen immer durch eine Operation eröffnet werden. Diese operativen Eingriffe erfolgen besonders in komplexen Fällen am besten beim Facharzt. Häufig stellen die MKG-Fachärzte zusätzlich mittels rekonstruktiver Chirurgie aus körpereigenem Material oder Knochenersatzmaterial das Knochengewebe wieder her. Ist alles abgeheilt, können auf diese künstlichen Zahnwurzeln wieder Zahnkronen oder Zahnbrücken oder sogar ganze Zahnreihen aufgesetzt werden – und so können die Patient/-innen wieder – auch in Gesellschaft – sicher essen und trinken.
Doppelte Kompetenz
Fachärzt/-innen für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und plastische Operationen mit Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie sind wie alle MKG-Chirurgen doppelt für diese Aufgaben vorbereitet. Sie haben sowohl eine Arzt- als auch eine Zahnarztausbildung absolviert und danach eine fünfjährige Weiterbildungszeit zum Facharzt. Mit einer zweijährigen Zusatzausbildung können sie die Zusatzbezeichnung „Plastisch-ästhetische Operationen“ erwerben. MKG-Fachärzte haben mit ihrer operativen Ausbildung aber nicht nur von der Pike auf gelernt, wie man die Funktionen wie Kauen und Sprechen wiederherstellen kann; sie können auch auf die ärztlichen Bedürfnisse von Patient/-innen besonders gut eingehen – zum Beispiel, wenn Patient/-innen Blutverdünner einnehmen oder wenn die Patienten den operativen Eingriff in einer medikamentösen Sedierung wünschen. Selbstverständlich achten sie auf die ästhetischen Ansprüche der sich ihnen anvertrauenden Menschen. MKG-Chirurg/-innen überblicken damit gleich vier Bereiche: die anspruchsvollen Operationstechniken, die Sedierungstechniken, die Wiederherstellung der Kaufunktion bei Zahnimplantaten und die Gesichtsästhetik.
Aufklärungskampagne
Die DGMKG möchte mit ihrer Kampagne einerseits die Bevölkerung, andererseits medizinische und zahnmedizinische Überweiserpraxen auf ihre umfassenden Kompetenzen aufmerksam machen. Am besten funktioniert die Zahnimplantatbehandlung in guter Kooperation mit den Hauszahnärzten, die für die operativen Schritte zum Facharzt überweisen. Die DGMKG klärt deshalb vor allem in den sozialen Netzwerken über die Behandlung von Krankheiten oder Verletzungen im Gesicht, Mund oder Kiefer auf. „Wir sind die Spezialisten für operative Eingriffe an Kiefer und Gesicht, sei es für Zahnimplantate, Krebs im Mund oder an den Lippen, an der Gesichtshaut oder im Kieferknochen oder für die Rekonstruktion nach Unfällen oder bei Fehlbildungen“, so fasst DGMKG-Pressesprecher Professor Dr. med. Dr. med. dent. Hendrik Terheyden, Chefarzt für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Helios Kliniken in Kassel, die Aufgaben und Kompetenzen seiner Kolleg/-innen zusammen.
Quelle:
Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG)
Keine Kommentare.