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Software

Abteilungsübergreifende CAD-Software

Die Softwarestruktur hat sich in Dentallaboren in den vergangenen Jahren rasch weiterentwickelt. War es zu Beginn nur der Einsatz einer CAD-Applikation, um im Bereich von Kronen und Brückentechnik digital fertigen zu können, werden aktuell immer häufiger ergänzende CAD-Abläufe abteilungs- bzw. technikerübergreifend integriert.

Die Abbildung zeigt ein digitales Ökosystem für die Zahntechnik, dargestellt durch eine stilisierte Plattform mit mehreren vernetzten Arbeitsbereichen. Jeder Bereich ist durch ein Laptop-Symbol mit spezifischer Software visualisiert und trägt eine thematische Beschriftung in blauer Farbe. Im Zentrum des Bildes befindet sich das Logo „r2 – dei ex machina“, welches vermutlich für die zentrale Steuerung oder das Hauptsystem steht. Folgende Bereiche sind dargestellt: Orthodontik (unten links) – Gezeigt wird ein Modell eines Gebisses mit einer digitalen Schiene (Software: EasyTrainer). Arbeitsvorbereitung (mittig links) – Visualisiert durch Gitterstrukturen für Modelle und Abformungen (Software: Fix it Erik). CAD/CAM (unten mittig) – Eine farbcodierte Qualitätskontrolle eines digitalen Modells (Software: QualityCheck). Eingangskontrolle (oben mittig) – Darstellung von digitalen Scans und Modellen mit verschiedenen Zahnersatzteilen (Software: MasterCP), verbunden mit einer Cloud-Grafik, die auf zentrale Datenverarbeitung oder -speicherung hinweist. Prothetik (oben rechts) – Abgebildet sind Zahnersatzteile wie Totalprothesen oder Kiefermodelle (Software: BiteReg). Keramik (mittig rechts) – Ein bearbeitetes Keramik-Zahnmodell (Software: cad2cad Fräse). Das Bild vermittelt den Workflow in einem digitalen zahntechnischen Labor, von der Eingangskontrolle über Design, Fertigung und Qualitätskontrolle bis hin zur finalen Ausarbeitung – vollständig vernetzt und softwaregestützt. Riquier
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Der Vorteil hierbei ist, dass nicht ein Arbeitsbereich, die CAD-Abteilung, alle digitalen Konstruktionen durchführt muss. So können Mitarbeiter aller Abteilungen in den digitalen Ablauf mit einbezogen werden. Gerade bei CAD-Konstruktionen, die „nur“ Hilfsteile wie individuelle Löffel, Bissregistrate, Modelle etc. darstellen, macht diese Arbeitsteilung Sinn (Abb. 1–4).

Wertvolle Arbeitszeit des CAD-Technikers wird so eingespart, der sich somit auf komplexere Arbeiten besser konzentrieren kann. Aber auch bei Arbeitsschritten mit besonderer Expertise, wie der Konstruktion von Anti-Schnarchschienen oder der Gerüstreduktion für Microlayering, ist eine Konstruktion von dem jeweiligen Experten effizienter. Denn wenn der CAD-Techniker die Aufgabe des Konstruierens zu übernimmt, sind im Nachgang meist manuelle Anpassungen durch den Experten notwendig (Abb. 5 und 6).

Abb. 1: Konstruierte Bissregistrate (BiteReg)Riquier
Abb. 1: Konstruierte Bissregistrate (BiteReg)
Abb. 2: CAD-Hilfsteil für die GelenksvermessungRiquier
Abb. 2: CAD-Hilfsteil für die Gelenksvermessung
Abb. 3: Digitales Modell (Fix it Erik)Riquier
Abb. 3: Digitales Modell (Fix it Erik)
Abb. 4: Verschiedene Sockelsysteme stehen zur Auswahl (hier Roto-Click)Riquier
Abb. 4: Verschiedene Sockelsysteme stehen zur Auswahl (hier Roto-Click)
Abb. 5: Konstruktion einer Anti-SchnarchschieneRiquier
Abb. 5: Konstruktion einer Anti-Schnarchschiene
Abb. 6: Individuelle Reduktion der Vollanatomie für das MicrolayeringRiquier
Abb. 6: Individuelle Reduktion der Vollanatomie für das Microlayering

Abteilungsübergreifend

Abteilungsübergreifender Softwareeinsatz bedeutet, jeder Abteilung bzw. jedem Techniker die digitalen Tools zur Verfügung zu stellen, die jeweils benötigt werden – Nicht mehr und nicht weniger. Da bei vielen individuellen Indikationen Allround-Softwareprogramme nicht optimal abgestimmt sind oder wichtige Funktionen vermissen lassen, besteht die Möglichkeit, auf speziell auf einen Arbeitsbereich abgestimmte Programme zurückzugreifen (Abb. 7).

Zumeist sind diese aufgrund ihrer verringerten Komplexität einfach zu erlernen und in der speziellen Indikation auch schnell und unkompliziert anwendbar. Derzeit haben sich verschiedene Anbieter auf den Bereich der spezialisierten CAD-Software fokussiert. Kategorisiert man diese nach Einsatzgebiet oder Abteilung, ergibt sich folgendes Bild:

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  • Arbeitseingang: Bite-Finder (Bite-Finder), MasterCP (r2deiexmachina) (Abb. 8)
  • Arbeitsvorbereitung: Blender for dental (Blenderfordental), Fix it Erik (r2deiexmachina), Magic Model3D (Baumann dental), didex (Dentona), Shera easy-Model (Shera), Biss-Print (Promadent), axioprisa/axiosnapmount (SAM)
  • Prothetik: shera easy-base (Shera), BiteReg (r2deiexmachina), Blender for dental (Blenderfordental), Silabite (Siladent), Biss-Tray (Promadent)
  • Modellguss: silapart (Siladent)
  • Keramik: cadBack (Dentaurum)
  • Datenkontrolle: QualityCheck (r2deiexmachina) (Abb. 9), Meshmixer (Autodesk), Zeiss Inspect (Zeiss)
Abb. 7: Vielseitige Integration von verschiedenen VermessungssystemenRiquier
Abb. 7: Vielseitige Integration von verschiedenen Vermessungssystemen
Abb. 8: KI-basierte Okklusionskorrektur auf maximaler Vielpunktkontakt (MasterCP)Riquier
Abb. 8: KI-basierte Okklusionskorrektur auf maximaler Vielpunktkontakt (MasterCP)
Abb. 9: Softwareseitige Datenkontrolle (QualityCheck)Riquier
Abb. 9: Softwareseitige Datenkontrolle (QualityCheck)

Zusammenfassung

Abb. 10: Nahtlose Integration einer Spezialsoftware in eine Allroundsoftware (exocad)Riquier
Abb. 10: Nahtlose Integration einer Spezialsoftware in eine Allroundsoftware (exocad)

Es muss nicht immer alles von einer einzigen CAD-Software erledigt werden. Der Einsatz von spezialisierten, indikationsbezogenen Softwareprogrammen kann die laborseitige Softwarestruktur sinnvoll ergänzen. Die Durchführung von Konstruktionen durch den auch sonst für diesen Arbeitsschritt vorgesehenen Techniker ist zeitsparend und ermöglicht eine effektive Arbeitsteilung. Überlastete CAD-Techniker oder sogar ganze Abteilungen können sich so wieder auf ihre Kernbereiche fokussieren.

Spezialisten haben die Möglichkeit, ihr Know-How bereits in der CAD-Konstruktion einbringen, um manuelle Nacharbeit zu vermeiden. Entscheidend für ein abteilungsübergreifendes Verteilen der CAD-Konstruktion ist allerdings die unkomplizierte Integration der Spezialsoftware in den digitalen Arbeitsablauf. Die nahtlose Übergabe der benötigten oder erstellten Dateien sollte von der zusätzlich eingesetzten Software unterstützt werden (Abb. 10).

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