Anzeige

Kolumne: Personalbedarf

Bedürfnisse des Labors vs. Bedürfnisse des Beraters

. auremar/fotolia
.
.

Da die Personalkrise in fast allen Laboren allgegenwärtig ist und uns auch so schnell nicht verlassen wird, ergeben sich für eine ganz andere, zum Teil auch undurchsichtige Branche neue Gewinnchancen. Um deutlich zu werden: Da Krise gleich Chance ist, schlägt die Beraterszene gerade unwiderstehlich zu! Ob Budgetierung bei Zahnarztpraxen oder Laborübergabe in der Zahntechnik, jedes Problem scheint einen Experten zu haben. Aber Achtung, die größten und schnellsten Gewinnpotenziale für diese Szene liegen auch hier am Fachkräftemangel. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Experten, die auch welche sind. Aber wie kann ich prüfen, ob die Person, die mir immer wieder in gesponsorten Facebookanzeigen entgegenredet, auch wirklich eine entsprechend gute Leistung anbieten kann? Die gute Nachricht: Fallstricke gibt es auch in dieser Szene viele!

Erst unlängst war ich in einem Forum unterwegs und fragte, ob es einen Berater gebe, der mir beim Problem der Fluktuation helfen könne. Sofort gab es viele positive Antworten und vor allem Angebote. Leider fragte aber niemand danach, ob ich die Fluktuation schon einmal berechnet hätte, um sicher gehen zu können, ob ich auch wirklich ein Problem im Unternehmen habe oder ob dieses Problem wirklich so groß sei, wie meine subjektive Wahrnehmung es vermuten lässt.

Da ich mit diesem bescheidenen Hintergrundwissen etwas mehr herauskitzeln wollte, fragte ich gezielt, wer mir meine Fluktuation berechnen könne. Leider konnte mir nur ein echter Branchenexperte ausführlich und sogar öffentlich ein Beispiel zur Fluktuationsratenberechnung darlegen. Prädikat: kompetent und empfehlenswert.

Also, mein Rat an euch da draußen, prüft, wer sich nicht ewig in einem Abhängigkeitsverhältnis durch ein Schneeballsystem binden lassen möchte. Echte Referenzen, wie ein BWL-Studium mit Schwerpunkt Personalmanagement, sind mehr wert als eine bunte Kampagne und YouTube-Videos mit den besten Berater-Trainern.

Also ist Obacht geboten, denn welcher Berater mehr Geld für seinen eigenen Umsatztrainer ausgibt als für seine wissenschaftlich fundierte Ausbildung, dessen Umsatz ist nicht gleich dein Gewinn.

Hoffnungsvolle Grüße, euer Nico
P.S. In dieser Kolumne konnte ich auf Grund meiner subjektiven Beobachtungen auf das Gendern verzichten.

Anzeige

Kommentare

Keine Kommentare.

Anzeige