Entstanden ist die Idee einer Azubi-Broschüre beim Betrachten der vorhandenen Anwendungshilfen und Produktinformationen. Alle Unterlagen sind technisch orientiert und enthalten sehr viele Informationen. Was es bis dato aber noch nicht gab, war eine Broschüre von Azubis für Azubis. Das Ziel war es, mit der neuen Broschüre die eigentliche Zielgruppe – die Azubis – bereits in der Ausbildung abzuholen und ihnen einen Leitfaden an die Hand zu geben, der ihnen die Arbeit erleichtert und den „richtigen“ Weg aufzeigt, im Sinne von: „Mit dem Werkzeug (…) und der Drehzahl (…) erreichst Du das optimale Ergebnis.“
„Lehrgut“ sollte zudem grafisch ansprechend, jung und frisch auftreten und mit vielen nützlichen Tipps & Tricks aus der Praxis die Ausbildung erleichtern.
Zahntechnik – ein echt verdammter Lieblingsberuf
Hinsichtlich der praktischen Umsetzung erschien es naheliegend, eine Broschüre, die sich an Azubis richten soll, auch maßgeblich von Azubis selbst mitgestalten zu lassen. Stellvertretend für die Zielgruppe wurden zwei Zahntechniker-Azubis aus gewerblichen Laboren und zwei Azubis aus dem Hause Komet Anfang Juni 2016 zu einem Kick-off-Meeting nach Lemgo eingeladen. Bevor es an das eigentliche Thema und Fragen zum Inhalt und Konzept der Broschüre ging, berichteten Skye Thurlow (Dentaltechnik Lutz Tamaschke, Berlin) und Roman Schömer (Christian Lang Zahndesign, Köln/Hürth) erst einmal ausführlich vom zahntechnischen Alltag eines Azubis mit all seinen Schwierigkeiten und Problemen, nicht jedoch ohne – fast im gleichen Atemzug – die schönen Seiten ihres Berufes deutlich und glaubhaft hervorzuheben. Ohne Leidenschaft ginge gar nichts, da waren sich beide einig: zu wenig Geld bei zu viel Arbeit und „die große Schwester der Stunde – die Überstunde“ immer mit im Gepäck. Dennoch – im Kopf geblieben ist ihre Begeisterung, handwerklich kreativ sein zu können, etwas Neues und Schönes zu erschaffen und am Ende des Tages Menschen zu helfen. Und eben diese Leidenschaft und der Spaß am Beruf spiegeln sich auf jeder Seite dieser Broschüre wider und lassen so den Smiley auf der ersten Doppelseite – im Zusammenhang mit der fortgeschrittenen nächtlichen (Über-)Stunde – fast schon glaubwürdig erscheinen.
Print oder digital?
Die Broschüre füllt sich – Seite für Seite
Ein gewagtes Experiment – und doch „das Beste, was Komet je gemacht hat“
Nicht nur für die Azubis, sondern vielmehr für Komet – bekannt als Innovationsführer für rotierende Instrumente und Systeme – war diese doch etwas ungewöhnliche Machart der neuen Azubi-Broschüre ein gewagtes Experiment. Insbesondere über den zum Teil bewusst provokanten Text („Ausbilder müssen draußen bleiben“), der auch mit viel Negativem behaftet ist („Zahntechnikerlehre ist ein anderes Wort für viel Arbeit, wenig Geld, mit wenig Pausen und vielen Überstunden“), wurde viel diskutiert. Aber die Befürchtung, jemanden verärgern zu können, stellte sich sehr schnell als unbegründet heraus. Erstes positives Feedback gab es bereits im März 2017 auf der IDS, wo die Broschüre vorgestellt wurde: „Endlich tut mal die Industrie wieder etwas für die Azubis“, lobten Laborbesitzer und fügten hinzu: „Nicht nur für Azubis, sondern auch für Gesellen (und vielleicht auch den einen oder anderen Meister) bietet die Broschüre eine sinnvolle Hilfestellung bei ihrer täglichen Arbeit.“
Pläne für die Zukunft
Die erste Auflage der Azubi-Broschüre beträgt 10.000 Exemplare. Die Broschüren gehen in erster Linie an Berufsschulen, werden aber auch an Meisterschulen geschickt oder durch Komet Fachberater in Laboren verteilt. Der Wunsch und das Ziel für die Zukunft wären natürlich, das Ganze am Leben zu halten und insbesondere seitens der Berufsschulen nicht aus den Augen zu verlieren. Auch wenn die grundsätzliche Struktur steht und so gut funktioniert, wird selbstverständlich bei jeder Neuauflage die Aktualität geprüft und die Broschüre gegebenenfalls um neue Produkte bzw. Tipps & Tricks ergänzt. Man könne sich vorstellen, in Zukunft auch in speziellen Online-Communitys über die Azubi-Broschüre zu informieren, die bei Komet kostenlos bestellt bzw. heruntergeladen werden kann, und vielleicht auch einen Aufruf an die Azubis zu starten, noch mehr eigene Tipps und Tricks zu sammeln und zu veröffentlichen. Es bleibt spannend …
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