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Zahnarztpraxen in Deutschland injizierten 2023 etwa 70 Million Dosen eines Anästhetikums.[2] Wie PatientInnen einen Eingriff wahrnehmen, hängt wesentlich von ihrer Schmerzerfahrung ab.[3] Prof. Kämmerer sprach von der Lokalanästhesie als der „Visitenkarte“ einer zahnärztlichen Behandlung. „Als Marktführer im Bereich Lokalanästhetika nehmen wir eine besondere Verantwortung wahr, Praxisteams in ihrer täglichen Arbeit auch mit praktischen Informationen zur Seite zu stehen“, so Verena Dreßler, General Managerin D-A-CH, Septodont GmbH.
Bei jährlich 600 Millionen dentalen Injektionen weltweit werden Lokalanästhetika von Septodont eingesetzt.[4] „Wir unterstützen ZahnärztInnen dabei, schmerzfreie Behandlungen durchzuführen, um die Zufriedenheit ihrer PatientInnen zu sichern. Dass die Evaluation von Dr. Halling ein extrem geringes Allergiepotenzial von Articain darlegt, bestärkt uns in unserem therapeutischen Ansatz.“
Wachsende Herausforderungen durch Multimorbidität
Das Schmerzmanagement bei multimorbiden PatientInnen stellt Praxisteams vor eine besondere Herausforderung. In der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen hat bereits etwa jeder Zweite mehr als eine chronische Erkrankung oder langandauernde gesundheitliche Probleme wie Diabetes, Bluthochdruck oder Atemwegserkrankungen.[5] Nahezu zwei Drittel der PatientInnen über 65 Jahren leiden unter Bluthochdruck, jeder Fünfte ist an Diabetes erkrankt.[5]
Auf die Zunahme chronischer Erkrankungen müssen sich ZahnärztInnen einstellen, denn die Prävalenz in einer alternden Gesellschaft steigt. Für die Lokalanästhesie bei zahnärztlichen Behandlungen bedeutet dies ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Dies nimmt unter bestimmten Erkrankungen bzw. deren Therapie zu.[6] Während bei etwa 4,5 Prozent aller Patientinnen Komplikationen im Rahmen einer Lokalanästhesie mit 4-prozentigem Articain und einem Adrenalinzusatz von 1:100.000 auftreten, sind es bei Patientinnen, die regelmäßig mehr als zwei Medikamente einnehmen, über 6 Prozent.[6],[7] Neben der Adrenalin-Konzentration sind Überdosierungen mögliche Gründe für Komplikationen.
Sichere Lösungen auf das Krankheitsbild angepasst
Prof. Kämmerer empfahl verschiedene, auf die jeweilige Erkrankung zugeschnittene Lösungswege sowie die Anwendung geringer Konzentrationen Adrenalin, insbesondere bei den Haupt-Risikofaktoren Diabetes und koronare Herzerkrankung bzw. Bluthochdruck. Auch ein vollständiger Verzicht kann bei entsprechenden Voraussetzungen abgewogen werden.
Der Experte stellte außerdem die Vorteile der Intraligamentären Anästhesie vor: Sie gilt als minimalinvasiv, sicher und zuverlässig. PatientInnen profitieren von minimalem Injektionsschmerz, einer kurzen Latenzzeit bis zum Wirkungseintritt und der geringen Menge, die für die Behandlung benötigt wird. Durch die regional begrenzte Wirkung wird zudem das Risiko Verletzungen von Nachbarstrukturen verringert.
Allergiepotenzial von Articain extrem gering
Allergien auf bestimmte Wirkstoffe gelten als ein weiterer wichtiger Risikofaktor für Komplikationen bei der Schmerzbehandlung.[7] Doch wie häufig kommen echte Allergien auf Articain vor? Um diese Frage zu beantworten, haben Forschende der Universität Marburg um PD Dr. Halling weltweit Meldungen der vergangenen 25 Jahre ausgewertet.[1] Dabei wurden zwischen Januar 2000 und Dezember 2024 alle Studien einbezogen, in denen Lokalanästhetika mittels Hauttest (intradermale Testung und/oder subkutane Provokation) systematisch allergologisch untersucht worden waren. Da Articain -anders als andere Säureamid-Lokalanästhetika wie Lidocain oder Mepivacain- zu weniger als zehn Prozent in der Leber abgebaut wird, kann es in den üblichen Dosierungen auch bei älteren RisikopatientInnen angewendet werden.
In Deutschland ist es der mit Abstand am häufigsten eingesetzte Wirkstoff bei zahnärztlichen Lokalanästhesien (2017: 98 Prozent) und auch international nimmt Articain in vielen Ländern Spitzenpositionen ein.[8] Die Forscher fanden heraus, dass echte Allergien auf Articain extrem selten sind.[1] Von 1.333 Patientinnen mit Verdacht auf eine Allergie auf Lokalanästhetika, die in insgesamt 16 Studien untersucht worden waren, zeigten lediglich 29 PatientInnen eine allergische Reaktion auf den Wirkstoff Articain. Das entspricht etwa einer PatientIn pro Jahr weltweit.[1]
Wie können ZahnärztInnen bei der Wahl eines geeigneten Lokalanästhetikums also vorgehen? Um Allergien sicher nachweisen zu können, sollte nach einer eingehenden Anamnese und klinischen Untersuchung die Diagnosestellung durch dermatologische Tests verifiziert werden, wobei alternative Lokalanästhetika möglichst mitgetestet werden sollten. In seinem Vortrag wies Dr. Halling außerdem darauf hin, dass Konservierungsstoffe in Lokalanästhetika wie Sulfite besonders bei Asthmatikern Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können. Hier sollten verstärkt adrenalinfreie Präparate ohne Konservierungsstoffe in Betracht gezogen werden.
Individuell passendes Schmerzmanagement Lokalanästheika der Septodont-Marken Septanest sowie Ultracain enthalten Articain in verschiedenen Konzentrationen, sowohl mit als auch ohne Adrenalinzusatz. Verena Dreßler: „ZahnärztInnen weltweit verlassen sich täglich auf die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Produkte. Die Erkenntnisse und Empfehlungen der beiden Experten haben daher einen hohen Praxisbezug und erleichtern BehandlerInnen die Entscheidung für eine im individuellen Fall passende lokale Anästhesie, die mögliche Risikofaktoren berücksichtigt und so PatientInnen die bestmögliche Schmerzbehandlung bietet.“
Quelle:
Septodont GmbH
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![Komplikationsrate bei der Lokalanästhesie nach Daubländer [6].](https://dentalwelt.spitta.de/wp-content/uploads/post_images/Tipp2_Komplikationsrate_LA_in_Prozent.png-310x180.webp)



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