Ästhetische Lösungen für verfärbte Frontzähne
Eine professionelle Zahnreinigung und das Aufhellen mit peroxidhaltigen Präparaten führen bei leichten bis mittelschweren Verfärbungen des Zahnschmelzes zu sehr guten Ergebnissen. Für komplexe Situationen, die zum Beispiel auch eine Anpassung der Zahnform erfordern, stehen Hochleistungskeramiken für Veneers zur Verfügung. Ist die Entscheidung für eine Lösung mit hochästhetischen Veneers gefallen, so gehört vor der Farbwahl das Aufhellen von Nachbarzähnen und Antagonisten, die nicht verblendet werden, zum Behandlungsplan. Die Bestimmung der Zahnfarbe erfolgt nicht direkt nach dem letzten Bleaching, sondern erst, wenn die Farbstabilität nach der Rehydrierung des Zahnschmelzes gegeben ist.
Patientenfall:
Veneers nach vorheriger Zahnaufhellung
Der folgende Fallbericht beschreibt das aufeinander abgestimmte Behandlungskonzept von Zahnaufhellung und der Versorgung mit Vollkeramik-Veneers bei verfärbten Frontzähnen.
Der Patient stellte sich mit dem Wunsch nach einer optischen Verbesserung seiner Frontzahnsituation vor. Ihn störten die verfärbten Zähne 11 und 32 sowie eine defekte Restauration bei Zahn 21 (Abb. 1). Zuerst wurden die Zähne mit einer Prophylaxe- Paste (Proxyt, Ivoclar Vivadent) professionell gereinigt (Abb. 2). Danach wurde auf die Zähne, die nicht mit einem Veneer versehen werden sollten, selektiv mit einem Pinsel ein carbamidperoxidhaltiges Lacksystem (VivaStyle Paint On Plus, Ivoclar Vivadent) aufgetragen. Nach 10 Minuten ließ sich die polymerisierte Lackschicht schnell und einfach mit Sonde und Pinzette abziehen (Abb. 3). Unmittelbar danach wurde der Vorgang in der Praxis noch einmal wiederholt und zum Abschluss ein fluoridhaltiger Schutzlack auf die gebleichten Zähne aufgetragen. Das gezielte Aufhellen der Zähne, die kein Veneer erhalten sollten, beschleunigte den gesamten Behandlungsablauf. Turrini
Turrini
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Normalerweise sollen 3 Wochen Abstand zwischen Bleaching und jeglicher Adhäsivtechnik liegen, um eine Störung der Aushärtung durch eventuell noch vorhandenen Sauerstoff zu vermeiden. Mit dem gewählten Verfahren ist diese Wartezeit nicht erforderlich. Hier erfolgte die Weiterbehandlung 48 Stunden nach der Zahnaufhellung. Ein Wachsmodell ermöglichte den Vergleich mit dem nachfolgenden Mock-up (Telio A2, Ivoclar Vivadent), das als Vorlage für die Präparation und nach der Abdrucknahme für die zügige Herstellung preisgünstiger Provisorien diente. Der verfärbte Zahn wurde tiefer präpariert, um die dunkle Farbe mit der passenden IPS e.max-Keramik von Ivoclar Vivadent zu maskieren (Abb. 4). Die Stumpffarbe wurde mit einem speziellen Farbschlüssel für verfärbte Zähne bestimmt und die beiden Try-in-Abutments wurden aus dem entsprechenden Kompositmaterial hergestellt (Natural DIE Material, Ivoclar Vivadent). Ein Tipp: Die Shade-Navigation-App (SNA, Ivoclar Vivadent) unterstützt den prothetischen Arbeitsablauf und erleichtert die Auswahl des passenden Rohlings unter Berücksichtigung der Zahn- bzw. Stumpffarbe sowie der Art und Eigenschaften des Materials und der Restauration (Abb. 5). Auf dieser Basis stellte der Zahntechniker die Verblendungen in der Cut-back-Technik her (Abb. 6). Nach Zahnaufhellung und Eingliederung der Lithium-Disilikat- Verblendungen zeigt sich ein überzeugendes Ergebnis – sowohl funktional als auch ästhetisch (Abb. 7). Der Wunsch des Patienten konnte somit zur großen Zufriedenheit erfüllt werden. Turrini
Turrini
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