Die Geschichte der Dentalkeramik reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück. In der Mitte der 1980er-Jahre bekam der Wunsch nach metallfreien Restaurationen allerdings einen enormen Schub, da auch Nichtdentalfirmen wie „Corning Glass Works“ auf den Dentalmarkt strebten. So waren die Dicor-Glaskeramikkrone und dann auch das -Inlay eine Mischung zweier Welten. Das Glas wurde so verarbeitet, wie es der Zahntechniker gewohnt war: per Wachsmodellation und Schleuderguss; das homogene Glas aber war der Spagat in die Zukunft.
Woher der Name „Glaskeramik“ rührt, konnte man beim Dicor-Material noch gut erkennen: Das gegossene Material war transparent (Abb. 1a) und wurde erst in einem 2. Schritt kristallisiert, wo es auch seine Endhärte bekam. Die Farbcharakterisierung erfolgte dann durch reines Bemalen.
Prof. Dr. Peter Pospiech
Erst in der Mitte der 90er-Jahre stand durch die Entwicklung und Perfektionierung der Empress-Glaskeramik durch die Firma Ivoclar ein Werkstoff zur Verfügung, der sich chamäleonartig in die Mundhöhle einfügte und „durchgefärbt“ war. Dank sehr guter Passgenauigkeit ließen sich Klebefugen klein halten. Außerdem waren mit einiger Erfahrung im Mund kaum noch erkennbare Restaurationen möglich (Abb. 2). Prof. Dr. Peter Pospiech
Klinische Erkenntnis
Die klinische Erkenntnis ist allerdings, dass bei Neuanfertigungen mit zu entfernenden Restaurationen das perfekte Verschwimmen der Nahtstellen nicht hilfreich ist, wenn man die natürliche Zahnhartsubstanz beim Entfernen schonen und nicht zu viel wegschleifen will. Den Übergang von der Keramik in den Zahn zu identifizieren, kostet dann viel Zeit, weil man immer wieder Zwischentrocknen muss. Ideal – aus Sicht des Verfassers – ist daher, wenn Zahnarzt und -techniker die Fuge erkennen, sie aber für das ungeschulte Auge unsichtbar bleibt.
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