Bei Patienten, die im Rahmen der UPT von Rezidiven und Taschen mit Sondierungstiefen von mehr als 5 mm betroffen sind, setze ich begleitend zur Reinstrumentierung das lokale Antibiotikum Ligosan Slow Release ein. Das einfache Handling erhöht die Compliance des Patienten – zudem hat trotz der privat zu tragenden Kosten noch kein Patient eine Therapie mit dem Doxycyclin-Gel abgelehnt. Den erfolgreichen Einsatz bestätigt nachfolgender Fallbericht.
Ein 64-jähriger Patient stellte sich 2013 mit vielfältigen dentalen Problemen vor – darunter eine generalisierte Parodontitis, deren Behandlung ich exemplarisch an Zahn 13 aufzeigen möchte. Dieser wies mesial sowie oral jeweils eine Taschentiefe von 5,6 mm auf und zeigte Bluten auf Sondieren. Nach professioneller Zahnreinigung, geschlossener Parodontaltherapie und iai PadoTest 4·5® (IAI AG, Ergebnis: keine systemische antibiotische Unterstützung erforderlich) wurde das Recallintervall auf 3 bis 4 Monate festgelegt.
Im Rahmen der UPT zeigte sich 2016 an Zahn 13 ein Taschenrezidiv von 5 mm, weshalb nach Anästhesie mit SOPIRA® Citocartin® (Kulzer) gereinigt, kürettiert und entschieden wurde, Ligosan Slow Release zu applizieren (Abb.1). Die Spritzdüsenspitze wurde dabei zunächst vorsichtig an der Taschenbasis platziert und unter kontinuierlicher Applikation langsam aus der Tasche gezogen (Abb. 2), bis überschüssiges Gel am Zahnfleischsaum auftrat (Abb. 3). Dr. Kulzer
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Kulzer GmbH
Die Überschussentfernung erfolgte mit Schaumstoffpellet und Heidemann-Spatel (Abb. 4 und 5). 4 Wochen nach Applikation lag an Zahn 13 nur noch eine Taschentiefe von 3,5 mm vor (Abb. 6). Kulzer
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Fazit
Bei einer Taschenreduktion von 1,5 mm und einem entzündungs- sowie blutungsfreiem Gewebe hat sich für mich die Wirksamkeit von Ligosan Slow Release einmal mehr bestätigt und ist eine Therapieoption, die aus meiner Praxis nicht mehr wegzudenken ist. Es funktioniert so gut, dass bereits behandelte Patienten bei Rezidiven nach einer erneuten Anwendung fragen – weil die letzte Applikation so erfolgreich gewesen sei.
Korrespondenzadresse:
Dr. Matthias Lotz
Breitenstraße 14
36251 Bad Hersfeld
Tel.: 06621 2738
E-Mail: praxis@za-dr-lotz.de
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Kulzer GmbH
Leipziger Straße 2
63450 Hanau
www.kulzer.de
Dr. Matthias Lotz
Seit 2001 in eigener Praxis in Bad Hersfeld niedergelassen;
Schwerpunktgebiete: Implantologie und Parodontologie;
Absolvent der Curricula Implantologie der DGI, der Parodontologie
und Allgemeinen Zahnheilkunde der LZK Hessen;
Mitglied diverser Fachgesellschaften. Bad Hersfeld
*Eickholz P, Kim TS, Bürklin T, Schacher B, Rengli HH, Schaecken MT, Holle R, Kubler A, Ratka-Krüger P. Non-Surgical periodontal therapy with adjunctive topical doxycycline: a double-blind randomized controlled multicenter study. J Clin Periodontol 2002; 29(2): 108-117
Literatur:
[1] Eickholz P, Kim TS, Bürklin T, Schacher B, Rengli HH, Schaecken MT, Holle R, Kubler A, Ratka-Krüger P. Non-Surgical periodontal therapy with adjunctive topical doxycycline: a double-blind randomized controlled multicenter study. J Clin Periodontol 2002; 29 (2): 108-117.
[2] Leyer A, Simic M, Schauerte W, Hechenbichler K, Balkenhol M. Adjunctive Topical Application of 14 % Doxycycline-Gel. An Observational Study. IADR, Seattle, 2013, 2186.
[3] Matesanz-Pérez P, García-Gargallo M, Figuero E, Bascones-Martínez A, Sanz M, Herrera DJ. A systematic review on the effects of local antimicrobials as adjuncts to subgingival debridement, compared with subgingival debridement alone, in the treatment of chronic periodontitis. Clin Periodontol 2013 Mar; 40 (3): 227-241.
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