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„Zahntechnikerinnen und Zahntechniker sind Planungspartner, Netzwerker, CAD-Designer, CNC-Fachkräfte, Fotografen, Ästhetik-Analysten, leidenschaftliche Kunsthandwerker und Ausbilder, die auf wissenschaftlicher Basis medizinisch und technologisch ausgebildet wurden und sich mit harter Selbstdisziplin nach der Ausbildung und Meisterprüfung fort- und weiterbilden.“ (German Bär, Innungsvorstand der Zahntechniker-Innung Köln) |
In den kommenden Ausgaben wollen wir insgesamt drei Referenten vorstellen, die uns Einblicke in ihre ganz unterschiedlichen Motivationen und in ihre Welt der Dentalfotografie gewähren. Sie werden uns zeigen, was das Bild an sich für sie bedeutet. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Bilder unserer täglichen Arbeit, aus den Lehrbüchern und nicht zuletzt aus vielen spannenden Beiträgen in den sozialen Medien uns motivieren können, uns unser Verbesserungspotenzial erkennen lassen und uns zur Selbstreflexion bewegen.
Tatsächlich ist der Hauptzweck aber immer die Patientin oder der Patient und sein/ihr Wohl, was durch eine präzise Dokumentation und Kommunikation im zahnmedizinischen Kontext möglich ist. Somit haben wir die Möglichkeit, den Zustand von Zähnen und Mund vor, nach und manchmal auch während der Behandlungen festzuhalten, was für die klinische Dokumentation sowie für die Visualisierung von Behandlungsfortschritten und -ergebnissen unerlässlich ist. In der Kommunikation zwischen Zahnarztpraxis und Dentallabor unterstützt die Dentalfotografie bei der genauen Farbanalyse und Formbeschreibung, die für die Anfertigung von Zahnrestaurationen unerlässlich sind. Schlussendlich dient sie auch der Patientenberatung, indem Behandlungsoptionen anschaulich visualisiert und Änderungswünsche direkt geäußert werden können.
Technologie
Das Equipment für die dentale Fotografie umfasst vor allem digitale Spiegelreflexkameras oder spiegellose Systemkameras, oft in Kombination mit Makroobjektiven für Nahaufnahmen bis hin zu Präsentationseinheiten. Eine gleichmäßige Beleuchtung wird durch Ring- oder Dualblitze sowie Lichtdiffusoren gewährleistet, um Schatten und Reflexionen zu minimieren. Unterstützende Hilfsmittel wie Mundspiegel und Retraktoren verbessern Sichtbarkeit und Isolierung der Zähne, während Farbringe für präzise Farbanalysen verwendet werden.
Technisch erfordert die Dentalfotografie standardisierte Aufnahmeprotokolle, denn Bildkomposition und Ausrichtung sind entscheidend für die Vergleichbarkeit der Aufnahmen. Im Anschluss können für Vorträge und Präsentationen grundlegende Bildbearbeitungen vorgenommen werden, um Helligkeit, Kontrast und Farbbalance anzupassen, wobei jedoch zu beachten ist, dass die Authentizität bei rein klinisch genutzten Bildern bewahrt werden muss. Zu den Herausforderungen zählen technische Schwierigkeiten wie ungünstige Lichtverhältnisse und dass die Aufnahmen auch bei starker Vergrößerung präzise und scharf bleiben.
Fachliche Kompetenz in Fotografie und Zahnmedizin sowie kontinuierliche Weiterbildung sind erforderlich, um mit den sich stetig weiterentwickelnden Technologien Schritt halten zu können. Künftig werden höhere Auflösungen und optimierte Bildsensoren die Qualität der Aufnahmen weiter verbessern. Die Integration von künstlicher Intelligenz könnte Bildanalyse und Dokumentation automatisieren. Zudem werden virtuelle Realität und 3D-Fotografie zunehmend in Diagnostik und Behandlungsplanung integriert. Insgesamt ist die Dentalfotografie ein unverzichtbares Werkzeug, das die Patientenversorgung optimiert und die Kommunikation innerhalb des zahnmedizinischen Teams verbessert.
Drei Experten
Das Arbeiten an Patientinnen und Patienten ist ein integraler Bestandteil unseres beruflichen Alltags geworden. Wir begeben uns entweder zu ihnen in die Praxis oder empfangen sie direkt im Labor. Ein Stift, eine Vita-Farbskala und eine Spiegelreflexkamera sind unverzichtbare Werkzeuge, um die Informationen über Form und Farbe zu erfassen, die unser Auge wahrnimmt. Zahnfarben sind jedoch deutlich komplexer als die Standardfarben einer vorgefertigten Skala. Obwohl der Bereich der natürlichen Zahnfarben nur einen kleinen Abschnitt des gesamten Farbspektrums ausmacht, erfordert die korrekte Einordnung aller Details der Zahnfarben ein geübtes Auge oder modernste Technologie. Vor diesem Hintergrund bietet Michael Zangl Fotokurse für Zahnarztpraxen an. Dabei erläutert er die Komplexität der Farbbestimmung und die Vorteile des eLAB-Systems. Durch den Einsatz allgemein verfügbarer Technologien erlaubt es eine objektive und präzise Kommunikation zwischen Praxis und Labor auch über große Entfernungen hinweg. Diese Metho e soll eine exakte und reproduzierbare Farbwiedergabe ohne traditionelle Farbstäbe ermöglichen, die die Zusammenarbeit von Zahnarztpraxen und Dentallaboren deutlich verbessert.
Ist die Dentalfotografie tatsächlich ein wichtiges Tool oder einfach nur Luxus? Bilder haben eine große Kraft und sind oft der entscheidende Faktor im Entscheidungsprozess für eine Behandlung. Deshalb sollte die fotografische Dokumentation ein unverzichtbarer Bestandteil des Praxisalltags einer jeden Zahnarztpraxis und eines jeden Labors sein. Giuliano Moustakis hat ein Konzept entwickelt, das die Fotografie nahtlos in den Alltag integriert. Der Fotograf und Zahntechniker lehrt mit unermüdlicher Leidenschaft, worauf es bei der Dentalfotografie ankommt. Er erläutert die Feinheiten der richtigen Kameraeinstellungen, der Beleuchtungstechnik und der Auswahl der perfekten Bildausschnitte.
Mit großer Hingabe vermittelt er das intraorale, extraorale und porträtfotografische Protokoll für die ästhetische Analyse von Gesicht und Mund nach den Standards der European Academy of Esthetic Dentistry (EAED). Dank standardisierter Aufnahmebedingungen entstehen so reproduzierbare Ergebnisse, die in der Lage sind, Farbe, Helligkeit, Oberfläche, Form und Funktion präzise zu dokumentieren.
Im Dentallabor Gierach trifft nicht nur handwerkliches Können auf moderne Zahntechnik – es ist auch eine Quelle visueller Inspiration. Mit dem Generationenwechsel im Jahr 2020 kam eine neue Vision in das Unternehmen, die sich besonders in der außergewöhnlichen Art und Weise widerspiegelt, wie Friedrich Gierach die Arbeiten des Labors darstellt.
Der Geschäftsführer hat es sich zur Aufgabe gemacht, die ästhetische und technische Perfektion von gefertigtem Zahnersatz durch beeindruckende Fotografien zu dokumentieren. Diese Aufnahmen teilt er regelmäßig in verschiedenen sozialen Medien, wo sie nicht nur die hohe handwerkliche Qualität des Labors unterstreichen, sondern auch die besondere Leidenschaft der Dentalfotografie zum Ausdruck bringt. Die Art und Weise, wie er Licht, Perspektive und Details einfängt, verleiht den Bildern eine besondere Qualität, die auf große Resonanz stößt. So wird das Streben nach Perfektion, das in zweiter Generation weitergeführt wird, nicht nur in den fertigen Arbeiten, sondern auch in ihrer Präsentation deutlich.
Inspirationen
Mit dieser kleinen Serie werden wir nicht nur technisches Wissen vermitteln und die geeigneten Tools vorstellen, sondern auch die Leidenschaft und Begeisterung der Experten für die Dentalfotografie. Freuen wir uns auf eine spannende Reise durch die Welt der Dentalfotografie, die neue Perspektiven und Möglichkeiten zeigen wird. Lassen wir uns inspirieren und entdecken die vielfältigen Möglichkeiten der Dentalfotografie, eine Welt, in der Wissenschaft und Kunst auf beeindruckende Weise verschmelzen.
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